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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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Buchstaben, die aussehen wie Hebräisch. Wissenschaftliche Lehrbücher. Janie nimmt eines heraus und blättert darin. Unter einer Liste von durchgestrichenen Namen liest sie etwas, das vermutlich in der Handschrift ihres Vaters geschrieben ist.
Henry David Feingold
Universität von Michigan
    Sie hockt sich hin und blättert das Buch durch, liest die Notizen, die an den Rand geschrieben sind. Sie überlegt, ob es seine Notizen sind oder die von jemandem, der das Buch vor ihm hatte. Der Einband ist kaputt und ein paar Blätter drohen herauszufallen, sodass Janie das Buch wieder zuklappt und ins Regal zurückstellt.
    Carl sieht sich die Papiere auf dem Schreibtisch an.
    »Rechnungen«, erklärt er. »Für alle möglichen merkwürdigen Sachen. Babykleidung. Videospiele. Schmuck. Schneekugeln … oh Mann. Ich wüsste gerne, wo er das ganze Zeug lagert. Irgendwie komisch, wenn du mich fragst.«
    Janie steht auf und geht zu Carl herüber. Sie nimmt ein Notizbuch und schlägt es auf. Es enthält in sauberer Handschrift eine Aufstellung von unterschiedlichen Transaktionen. Janie studiert die Liste eine Zeit lang, und geht dann zur Tür. Sie holt die Pakete herein und betrachtet die Absender. Dann vergleicht sie sie mit dem Notizbuch.
    Sie streicht sich die Haare hinter das Ohr.
    »Ich glaube, er hat einen kleinen Onlineshop, Carl. Er kauft billige Sachen und verkauft sie über das Internet zu einem kleinen Profit. Er hat da drüben auch eine Versandabteilung.« Sie deutet auf das große Regal.
    »Vielleicht geht er auch auf Flohmärkte und kauft dort Sachen auf«, vermutet Carl.
    Janie nickt. »Schon komisch, dass er zur Uni ging, um Naturwissenschaften zu studieren, und dann hier gelandet ist. Ob man ihn vielleicht rausgeworfen hat oder so?«
    »Angesichts der wirtschaftlichen Lage des Staates Michigan und der in letzter Zeit gestiegenen Arbeitslosenrate ist das durchaus wahrscheinlich.«
    Janie grinst ihn an. »Du bist echt so ein Streber! Ich liebe dich. Echt jetzt!«
    Carls Gesicht erhellt sich. »Danke!«
    »Nun …« Janie legt das Notizbuch auf den Tisch und nimmt eine abgegriffene Taschenbuchausgabe von Catch-22 in die Hand. Gedankenverloren blättert sie darin herum. Ein abgerissenes Stück Papier, das als Lesezeichen dient, erregt ihre Aufmerksamkeit. Mit Bleistift ist etwas darauf geschrieben:
Morton’s Fork
    Das ist alles.
    Janie klappt das Buch zu und legt es wieder auf den Tisch. »Und jetzt?«
    »Was möchtest du denn tun? Ich sehe hier keine Beweise dafür, dass er ein Traumfänger ist, du etwa?«
    »Nein. Aber würdest du solche Beweise bei mir finden, wenn du danach suchen würdest?«
    Carl lacht. »Mmh … das grüne Notizbuch, die Traumaufzeichnungen auf deinem Nachttisch …«
    »Nachttisch!«, stößt Janie hervor und tippt sich auf die Unterlippe. Sie geht zu Henrys Bett, aber dort ist nichts. Nur das Wasserglas. Sie schiebt die Matratze beiseite und steckt die Finger darunter, um im Federkasten nach einem Tagebuch oder Aufzeichnungen zu suchen. »Hier ist nichts, Carl. Wir sollten gehen.«
    »Was ist mit dem Computer?«
    »Nein, das machen wir nicht. Wirklich. Lass uns einfach gehen. Und außerdem … du hast den Kerl doch gesehen. Er ist überhaupt nicht verkrüppelt oder blind.«
    »Woher willst du wissen, dass er nicht blind ist? Das kann man doch gar nicht sehen!«
    »Ja, vielleicht hast du recht«, gibt Janie zu. »Aber seine Hände sahen vollkommen in Ordnung aus.«
    »Nun … was hat Miss Stubin in dem grünen Tagebuch geschrieben? Mitte dreißig für die Hände? Er kann doch höchstens Ende dreißig sein, allerhöchstens vierzig, oder? Vielleicht ist es einfach noch nicht passiert.«
    Janie seufzt. Sie will nicht so weit in dieses Thema vordringen. Und sie will nicht mehr an das grüne Tagebuch denken. Sie geht zur Tür und bleibt einen Augenblick lang dort stehen. Schlägt leicht mit dem Kopf dagegen. Dann geht sie hinaus und wartet im kochend heißen Auto auf Carl.
    »Krankenhaus?«, fragt er hoffnungsvoll, als der Wagen die Straße wieder erreicht.
    »Nein.« Janie klingt entschlossen. »Damit sind wir fertig, Carl. Es ist mir egal, ob er der König der Traumfänger ist. Wahrscheinlich ist er es sowieso nicht. Wahrscheinlich ist er nur ein Kerl, der sich tierisch aufregen würde, wenn er wüsste, dass wir in seinem Haus herumschnüffeln. Ich will damit einfach nicht mehr weitermachen.«
    Sie hat das alles furchtbar satt.
    Carl nickt. »Okay. Kein Wort mehr. Versprochen.«

19:07 Uhr
    Bei

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