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Slide - Durch die Augen eines Mörders

Slide - Durch die Augen eines Mörders

Titel: Slide - Durch die Augen eines Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Hathaway
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Kraft einen Schmerzensschrei unterdrücken. Ich sehe hin und stelle fest, dass ich mich an einer kaputten Budweiser-Flasche geschnitten habe. Meine Jeans ist zerrissen, Blut sickert durch das Loch. Ich beiße mir auf die Lippe und krieche hinaus.
    Als ich mein Versteck verlassen habe, riskiere ich einen raschen Blick über die Schulter. Scotch und ein anderer Footballspieler starren grinsend auf ein Handy. Mein Herz zieht sich zusammen bei dem Gedanken an das arme Mädchen, über das sie gerade reden, wer immer sie auch sein mag.
     
    Auf der Toilette drücke ich Papiertücher gegen mein Knie, doch das Blut fließt weiter. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zur Krankenschwester zu gehen. Die Bierflasche war sicher nicht sauber, die Wunde sollte wohl desinfiziert werden.
    Mrs Price sitzt am Schreibtisch und blättert in irgendwelchen Unterlagen. Ihr graues Haar rutscht aus dem Knoten, und sie trägt die Brille an einer Kette, so dass sie eher wie eine Bibliothekarin als wie eine Schulkrankenschwester aussieht. Sie ist so in ihre Arbeit vertieft, dass sie mich gar nicht bemerkt.
    Ein Junge, den ich noch nie gesehen habe, sitzt in der Ecke auf einem Klappstuhl. Er mustert mich, wobei sein Blick an den blutigen Papiertüchern in meiner Hand hängen bleibt. Plötzlich werde ich unsicher. Er sieht nicht aus wie ein Typ, der auf Mädchen mit pinken Haaren steht. Mit seinem perfekt zerzausten blonden Haar und dem grünen T-Shirt, unter dem sich sein Bizeps wölbt, dürfte er wohl eher auf den Typ
Victoria’s Secret
-Model stehen. Trotzdem lächelt er, als würde er mich kennen.
    Ich räuspere mich.
    Mrs Price blickt auf, und ihre Augenbrauen schießen in die Höhe, als sie das Blut bemerkt. »Vee! Schon wieder ein Unfall?«
    »Nichts Wildes«, murmele ich und meide den Blickkontakt mit dem Jungen. »Nur ein kleiner Schnitt. Er muss bestimmt gesäubert werden.«
    Mrs Price schiebt stirnrunzelnd ihren Stuhl zurück, kommt zu mir herüber und untersucht die Wunde. »Ist das während eines Anfalls passiert, Vee?«
    »Nein«, sage ich und schüttle mir das Haar ins Gesicht, damit sie die Beule nicht bemerkt. Wenn sie herausfindet, dass ich ohnmächtig geworden bin, muss sie meinen Vater anrufen, und er wird die Ärzte anrufen, und sie werden sich nach dem Provigil erkundigen. Das alles wäre total nervig.
    Mrs Price zieht Latexhandschuhe an. Ich muss mich hinsetzen und mein Hosenbein hochziehen. Sie tupft das Knie mit Alkohol ab, trägt eine desinfizierende Salbe auf und legt einen Verband an. Die ganze Zeit spüre ich, wie der heiße Typ auf mein nacktes Bein starrt.
    Mrs Price zieht die Handschuhe aus und wirft sie in den Müll. Dann schaut sie den Jungen an. »Deine Unterlagen scheinen in Ordnung zu sein, Zane. Welchen Unterricht hast du jetzt? Sylvia kann dir den Weg zeigen. Sylvia, das ist Zane Huxley. Er hat heute seinen ersten Tag.«
    Der Junge gibt mir die Hand. »Freut mich.« Dann holt er ein zerknittertes Blatt aus der Tasche. »Ich habe Psychologie bei Golden.«
    »Oh, gut.« Mrs Price klatscht in die Hände. »Da bist du doch auch drin, Sylvia.«
    »Hm, ja.«
    Während wir zu Mr Goldens Klassenzimmer gehen, schaue ich starr geradeaus, obwohl ich Zanes Blick spüre.
    »So, Sylvia. Hast du einen Tipp für den Neuen? Coole Bars? Lehrer, mit dem man sich besser nicht anlegt?« Er fährt mit dem Finger über ein Poster an der Wand, auf dem in dicken Buchstaben STAR zu lesen ist. Sicher, tolerant, anständig, respektvoll – so wie uns die Lehrer gerne hätten, wie wir aber nicht immer sein können, weil wir nun mal Menschen und keine Roboter sind.
    »Nicht so richtig. Wenn es das Chefmenü gibt, würde ich zur Salatbar gehen.«
    Er lacht. »Gut, das werde ich mir merken.« Er faltet seinen Stundenplan auseinander. »In der ersten Stunde habe ich Winger. Du auch?«
    Ich riskiere einen Blick. Sein Gesicht ist offen, freundlich und interessiert. Für ihn bin ich ein ganz normales Mädchen. Nun ja, ein normales Mädchen mit pinken Haaren. Trotzdem.
    »Ja, habe ich. Du solltest sie nur nicht beim Solitär stören, dann läuft alles bestens.«
    »Solitär? Und was ist mit diesem Typen, Golden? Ist der okay?«
    »Ja, der ist wirklich cool. Er ist jung, noch nicht ausgebrannt. Und er erzählt immer solche verrückten Geschichten. Einmal hat er einer Frau im Zoo von Omaha bei der Entbindung geholfen.«
    »Igitt«, sagt Zane, wirkt aber fasziniert.
    »Genau. Woher kommst du denn?«
    Ein Mädchen im kurzen Rock kommt uns

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