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Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Titel: Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Lermer
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Versehen ein Glas Orangensaft um; ein paar Spritzer treffen Sie, die Tischdecke wird nass.
Sie sitzen spätabends mit einem Kollegen/mit Ihrem Chef im Zug und unterhalten sich. Es war ein anstrengender Tag und Sie plaudern über Ihre Wochenendpläne. Da kommt eine Durchsage, dass Ihr Anschlusszug in Stuttgart nicht mehr erreicht wird. Der nächste fährt erst eineinhalb Stunden später.
Im Vortragssaal. Das Licht geht aus, dann geht es wieder an. Das wiederholt sich ständig. Im Saal erhebt sich grummelndes Gemurmel.
Bei Tisch. Jemand tritt Ihnen wiederholt gegen das Schienbein, nicht besonders fest, aber so, dass Sie es spüren. Endlich merkt Ihr Gegenüber, dass es Ihr Bein ist. Er wird rot, entschuldigt sich vielmals; es ist ihm offensichtlich sehr peinlich.

    (Vorschläge im Lösungsteil.)

Wenn der Small Talk zum Quiz wird
    „Sie kennen doch sicher Stefan Müller?“, „Von Management by Objectives haben Sie bestimmt schon einmal gehört.“, „Wie wir alle wissen, ist das Problem beim Solarstrom, dass …“ – fühlen Sie sich durch solche Anspielungen unter Druck gesetzt? Weil Sie Herrn Müller nicht kennen, von Management by Objektives noch nie etwas gehört haben und schon gar nicht wissen, was beim Solarstrom problematisch sein soll?
    Von manchen Gesprächen fühlt man sich regelrecht ausgeschlossen. Dabei heißt doch das wichtigste Gesetz im Small Talk: Jeder soll daran teilhaben können.
    Leider gibt es immer wieder Leute, die ihr Wissen in oberlehrerhafter Weise unters Volk bringen wollen oder sich durch Anspielungen und Insiderwissen über andere erheben. Lassen Sie sich nicht einschüchtern, wenn es anderen an Feinfühligkeit mangelt.
    Wie reagieren Sie am besten auf solche Äußerungen?
Gesprächstechnik: Verteidigung gegen Belehrungen
    1. Schritt: Bekennen Sie Ihr Unwissen: „Es tut mir leid, aber Herrn Müller kenne ich nicht.“ Bleiben Sie dabei ganz natürlich.
    2. Schritt: Verlangen Sie eine Erklärung: „Aber sicher können Sie mich aufklären, um wen es sich handelt.“ Fügen Sie aber nicht hinzu: „Jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt.“ Das klingt ironisch oder noch schlimmer – hilflos.
Wie Sie Ihr Wissen smalltalkgerecht verpacken
    Falls Sie selbst ein wenig Wissen loswerden wollen, sollten Sie es ansprechend verpacken. So wirken Sie nicht belehrend.
    Beispiele
    „Neulich habe ich etwas Interessantes in der Zeitung gelesen …“
    „Ich war bislang eigentlich nicht so firm, was Malerei betrifft, aber letztens war ich in einer wunderschönen Macke-Ausstellung. Wenn Sie das interessiert, lege ich sie Ihnen sehr ans Herz. Mir hat besonders gefallen, wie …“
    „Wussten Sie eigentlich, woher … stammt? Also mir war das völlig neu.“
    „Man sagt doch immer, dass … Letztens habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen, der genau das Gegenteil bewiesen hat. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass …“
    „Mein Chef/mein Coach/ein Trainer/mein Onkel … hat mir mal erzählt, dass …“
    Was dürfen Sie eigentlich an Bildung voraussetzen in einem Small Talk? Das hängt ganz von Ihrem Gesprächspartner ab. Im geschäftlichen Kontext können Sie von der Stellung Ihres Gegenübers zumindest auf seine Ausbildung schließen. Aber was die Allgemeinbildung betrifft: Sprechen Sie Themen, die einen gewissen Bildungsgrad voraussetzen, immer mit Fingerspitzengefühl an.
    Eine Frage, die in diesem Zusammenhang auch oft gestellt wird: Soll man sich speziell für den Small Talk fehlende Bildung aneignen? Und wo soll man überhaupt anfangen? Grundsätzlich ist es immer gut sich weiterzubilden. Sie können sich selbstverständlich auch ein Buch zum Bildungskanon anschaffen, wenn Sie das beruhigt (siehe Literaturverzeichnis). Aber man müsste sich in so vielen Dingen auskennen, wollte man bei jedem Thema mitreden: Kunst, Kino, Fernsehen, Literatur,Musik, aber auch Computer, Mode, Esskultur, Jugendkultur, Wirtschaft, Sport … Ist das wirklich sinnvoll?
    Der beste Weg ist unserer Meinung nach, sich bei seiner „persönlichen Fortbildung“ von echtem Interesse leiten zu lassen. Wieso sollen Sie auf einmal Faustzitate auswendig lernen, wenn Sie keine Zitate verwenden wollen? Wieso müssen Sie sich alle neuen Talk-Formate und Unterhaltungsshows im Fernsehen ansehen, wenn Sie solche Sendungen nicht mögen? Versuchen Sie lieber, etwas zu entdecken, was Sie wirklich reizt. „Probieren“ Sie Kultur aus! Vielleicht fangen Sie für irgendetwas Feuer. Möglicherweise lesen Sie sich nach dem

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