Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
Vorgehen vermeiden möchten, schlagen Sie ein „Als-ob-Verhalten“ ein. Tun Sie so, als ob Sie jemanden weiter hinten im Raum erblickt haben. Dieser virtuellen Person, die am besten in einer Gruppe „auszumachen“ sein sollte, „bedeuten“ Sie dann, dass Sie gleich kommen werden. Wenden Sie sich dann Ihrem Gesprächspartner zu und sagen: „Tut mir leid, ich glaube ich werde verlangt. Es war nett, Sie kennen zu lernen, auf Wiedersehen.“ oder deuten Sie den Abschied nur an: „Ich glaube, ich muss mal eben …“ und machen Sie sich davon. Danach sollten Sie aber wirklich ein Gespräch mit einem Bekannten oder einer anderen Person anfangen oder sich zu einer Gruppe dazustellen – sonst wäre die „Als-ob-Vorstellung“ unglaubwürdig.
Schlechte Karten haben Sie unter Umständen, wenn Sie sich entschuldigen und einen Gang auf die Toilette vortäuschen. Kommen Sie zurück, wird Sie der Vielredner vielleicht suchen, um das Gespräch fortzusetzen. Sie sollten ihm also ganz deutlich machen: Das Gespräch ist jetzt beendet.
Tipp
Je unempfindlicher Ihr Gesprächspartner auf Ihre Ausstiegsversuche reagiert, desto deutlicher dürfen Sie werden. Seien Sie charmant im Ton, aber gnadenlos in der Verwirklichung Ihres Ziels. Sehen Sie Ihrem Gegenüber direkt in die Augen, nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein, lächeln Sie freundlich und geben Sie zum Abschied die Hand. Das kann niemand missverstehen.
Im Folgenden finden Sie weitere Anregungen, die Ihnen in dem einen oder anderen Fall den Abschied erleichtern.
Wie Sie das Gespräch rasch beenden können
Wenn Sie ohnehin gehen wollten:
„Ich muss jetzt los, meine Schwiegermutter kommt heute um 22 Uhr mit dem Zug an.“
„Ihre Ansichten fand ich hochinteressant. Ich werde darüber nachdenken, auf jeden Fall darüber schlafen. Aber das war das Stichwort, ich muss jetzt los. Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal!“
Wenn Sie noch bleiben wollen:
„Sie kennen den Spruch: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Ich freue mich, wenn wir mal wieder das Vergnügen haben.“
„So, bevor ich mich von Ihnen verabschiede, erzähle ich Ihnen noch einen netten Witz …“ (Und dann erzählen Sie Ihr Witzchen und verabschieden sich!)
„Du lieber Himmel! … Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie unterbreche, aber ich habe völlig vergessen, meinen Chef anzurufen. Ich muss Sie verlassen! Viel Spaß noch.“
Sie lassen eine Alltagsweisheit vom Stapel oder ein Resümee und sagen dann: „So, das war das Wort zum Abend. Und jetzt muss ich mal weiterziehen.“
Wenn Sie jemanden sehen, den Sie kennen, und den Sie in ein Gespräch verwickeln könnten: „Oh, ich sehe da einen Bekannten! Ich muss zumindest ein paar Worte mit ihm wechseln, sonst ist er beleidigt. Es war nett, mit Ihnen zu reden. Schönen Abend noch.“
Übung 34: Gespräche auf ein Ende hinlenken
Üben Sie mit einem Partner verschiedene Möglichkeiten, ein Gespräch zu beenden.
Ihr Partner bekommt folgende Aufgabe: Er soll sich fünf verschiedene Themen überlegen, wobei er möglichst viel und möglichst lange darüber reden und von einem Thema direkt zum nächsten kommen soll. Sie versuchen, das Gespräch zu beenden, mal mitten im Thema, mal nach Abschluss eines Themas. Vorgabe: Das Gespräch soll auf einem höflichen Niveau bleiben, doch sollten beide möglichst hartnäckig an ihrem Ziel festhalten.
Im Anschluss bewerten Sie Ihre Versuche, das Ende einzuleiten.
Sind Klatsch und Tratsch erlaubt?
Wussten Sie, dass in 65 Prozent aller Gespräche, die wir führen, Gerüchte verbreitet werden? Das hat das „Social Issues Research Center“ in Oxford herausgefunden (Deutsche Welle; www.dw-world.de , 15.7.03). Tratsch ist beliebt, unabhängig vom Geschlecht und sozialen Schichten. Aber das Beste kommt noch: Tratschen soll gesund sein! Menschen die klatschen, leben länger, behauptet zumindest der an der Studie beteiligte britische Psychologe Robin Dunbar und vermutet, dass Tratscher ein stabileres soziales Netzwerk haben und besser in Gruppen aufgehoben sind als andere Menschen. Aber wie ist es, wenn man selbst zum Gegenstand des Geredes wird?
Tipp
Schützen Sie sich und andere vor zuviel Tratsch und Klatsch, indem Sie steuernd und regulierend in Gespräche eingreifen: Sorgen Sie dafür, dass jeder seine Würde behält und niemand die Achtung vor dem anderen verliert.
Sie bestimmen die Gruppenkultur mit!
In einer Gruppe sind alle Mitlieder für die Gruppenkultur verantwortlich. Wenn jemand beispielsweise
Weitere Kostenlose Bücher