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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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gebrochen, was noch durch den Verband über seiner Nase unterstrichen wurde.
    »Umfassend gestanden«, sagte Sänger in einem Ton, der sie bat, nichts Unüberlegtes zu tun. »Gerechte Strafe garantiert.«
    Auf dem Gang und am Treppenaufgang hatten sich etliche Kollegen versammelt. Es hatte sich mit Windeseile herumgesprochen, dass Fischer der Maulwurf war, der ihre Arbeit torpediert hatte. Wut, Unglaube und Empörung war in allen Gesichtern zu lesen.
    Kastor drückte Paulas Schulter. Sie riss sich von ihm los. Fischer fuhr zurück in Erwartung eines Angriffs. Doch Paula beachtete ihn nicht.
    Er hatte ihr gestern alles gesagt, was sie wissen musste. Damit hatte er die Fragen beantwortet, die sie am meisten quälten. Erstaunlicherweise hatte ihr das eine unerwartete Ruhe beschert. Die Daueranspannung, unter der sie seit Christophers Tod gestanden hatte, war von ihr abgefallen. So sehr, dass sie sich ausgelaugt und müde fühlte und es begrüßte, dass Dr. Keller ab morgen ein Bett in der Klinik für sie frei hatte. Ab morgen würde sie den Rest von Christophers sowie Lukas Rambachers Tod aufarbeiten. Diesmal wusste sie, dass sie es schaffen würde. Jetzt gab es nur noch eins zu tun.
    Sie warf einen Blick in die Runde der Kollegen und deutete auf Fischer, ohne ihn anzusehen. »Hier steht der wahre und einzige Schuldige an Christophers und auch an Lukas’ Tod. Beide mussten sterben, weil er sie verkauft hat.«
    Sie ging energisch auf Hansen zu, der instinktiv zurückwich, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß, und pflanzte sich vor ihm auf. »Hast du mir vielleicht was zu sagen, Hansen?«
    Er errötete und schluckte, blickte zur Seite. Aller Augen waren auf ihn und Paula gerichtet. Schließlich räusperte er sich.
    »Ich … also, ich … Es … tut mir leid.« Er runzelte finster die Stirn. »Aber du bist und bleibst ’n Arsch, Rauwolf.«
    »Danke, gleichfalls. Übrigens, Hansen, ich war der Überzeugung, dass du der Spitzel bist. Tut mir leid. Aber du bist und bleibst nun mal ein Arsch.«
    Hansen starrte sie an. Nicht nur Paula rechnete damit, dass er eine gehässige Bemerkung machen würde. Stattdessen schüttelte er den Kopf.
    »Sieht so aus, als hätten wir doch was gemeinsam.« Er hielt ihr spontan die Hand hin. »Sollten wir aber nicht zur Gewohnheit machen.«
    Paula zögerte einen Moment, ehe sie seine Hand ergriff und kurz drückte. »Keine Sorge.«
    Fischer wurde abgeführt. Paula würdigte ihn keines Blickes mehr. Kastor lächelte ihr ermutigend zu.
    »Ich muss mich um die hiesige Koordination von Operation Smaragdjungfer kümmern. Vergessen Sie nicht unseren Deal, Paula.«
    Er nickte ihr zu und folgte Sänger zu dessen Büro. Auch Breitenbach schickte sich an zu gehen. Paula warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Sie sehen mich an, als wünschten Sie mich in den tiefsten Schlund der Hölle, Frau Rauwolf. Sie sollten angesichts Ihres Erfolges eigentlich ein bisschen besser gelaunt sein.«
    »Das wäre ich, wenn Sie nicht Wanger praktisch mit einem Klaps auf die Finger davonkommen lassen würden.«
    Breitenbach spitzte die Lippen. »Aber Sie kennen doch die geltende Kronzeugenregelung. Strafmilderung gibt es nur dann, wenn die Aussage des Zeugen signifikant zur Aufklärung der Tat beiträgt, in diesem Fall zur Überführung von Graf.« Er grinste. »Aber ich denke, dass die Daten, die das BKA mit Jasmin Stojanovics Hilfe erhalten hat, so aussagekräftig sind, dass wir ihn allein aufgrund dessen festnageln können, auch ohne Wangers Aussage. Womit die Grundvoraussetzung entfällt, dass er Kronzeuge werden kann.« Er machte ein scheinheiliges Gesicht. »Da uns die Daten aber noch nicht vorliegen, konnten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wissen, dass die Kronzeugenregelung gar nicht greift. Nicht wahr?«
    Paula hätte das nie für möglich gehalten, aber in diesem Moment war ihr Max Breitenbach richtig sympathisch.

Dienstag, 11. Oktober
    »Moin, Paula.« Silke Moravac lächelte ihr zu, als Paula die Dienststelle betrat. »Wie geht es dir?«
    »Moin, Silke. Danke, geht mir schon erheblich besser. Ich nehme an, ich werde schon erwartet?«
    Silke nickte und griff zum Telefon, um Roemer anzukündigen, dass Paula auf dem Weg war. Paula war zwar immer noch krankgeschrieben und wohnte in der Klinik. Aber Dr. Keller war zuversichtlich, sie schon in einer Woche wieder entlassen zu können. Heute hatte sie einen sogenannten »Belastungstag« genommen, an dem sie erst gegen Abend wieder in der Klinik erwartet

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