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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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sonst. Als er ihn in das Zimmer führte, in dem er seine Geschäftsbesprechungen abhielt, bot er ihm nicht wie sonst ein Glas Wein und noch nicht mal Platz an.
    Moritz Jasper reichte Graf einen Aktenordner, nickte Kastor zu und verschwand. Graf legte den Ordner zur Seite und blickte Kastor kalt an.
    »Ich würde gerne wissen, was Sie vorhaben, Jerome.«
    Kastor zog die Augenbrauen hoch. »Inwiefern? Ist etwas mit unserem Termin heute Abend nicht in Ordnung?«
    »Sagen Sie es mir.«
    Kastor schüttelte den Kopf. »Alles läuft nach Plan. Oder haben Sie Informationen, die ich noch nicht erhalten habe?«
    »Das könnte man so sagen. Ich frage mich, wie weit ich Ihnen wirklich trauen kann. Sie haben mir zu viel mit Jasmin zusammengesteckt. Sie hat, als sie letztes Mal hier war, Dateien kopiert, die unsere Geschäfte betreffen.«
    Kastor starrte ihn erst perplex, dann wütend an. »Sie haben Aufzeichnungen über unsere Geschäfte gemacht? Und auf Ihrem Computer gespeichert? Sind Sie wahnsinnig? Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Ich habe mir gedacht, dass ich mich selbstverständlich absichere.« Graf blickte Kastor kalt an. »Wenn ich auffliege – sei es durch einen dummen Zufall oder weil jemand der Polizei meinen Namen nennt – dann gehe ich nicht allein unter. Dann nehme ich jeden mit, der mit mir zusammengearbeitet hat. Deshalb die Aufzeichnungen. Sie sind mit einem mehrfachen Passwortschutz versehen, den kaum jemand knacken kann.«
    »Sie hätten sie besser mit einem Kopierschutz versehen, den kaum jemand knacken kann.«
    Graf schürzte die Lippen. »Das habe ich getan. Aber irgendwie ist es Jasmin gelungen, diese Hürde zu überwinden. Was mir zeigt, dass sie wohl alles andere als die kleine Hostess war, als die sich ausgegeben hat.« Er warf Kastor einen lauernden Blick zu.
    »Verdammt! Wann hat sie die Dateien gestohlen? Und was hat sie damit gemacht?«
    »Ich dachte, das könnten Sie mir sagen.«
    Kastor kniff verärgert die Augen zusammen, als er begriff, was der Reeder damit andeuten wollte. »Glauben Sie wirklich, Witold, wenn ich hinter diesen Daten her wäre, würde ich Geschäfte mit Ihnen machen, die mich selbst in Teufels Küche bringen, wenn die Behörden davon Wind bekommen?«
    »Vielleicht haben Sie ja nur den Kontakt zu mir gesucht, um mich auszuspionieren und meine Geschäfte zu übernehmen.«
    Kastor schnaufte verächtlich und schüttelte den Kopf. »Ich darf Sie mal an zwei Dinge erinnern, die Ihnen offensichtlich entfallen sind. Genauer gesagt an drei. Erstens: Als wir uns kennenlernten, sind Sie auf mich zugekommen, nicht ich auf Sie. Zweitens: Ich habe meine Geschäfte bereits überaus erfolgreich abgewickelt, Jahre bevor wir uns kannten. Was Sie ja selbst überprüft haben, denn sonst hätten Sie mich nicht kontaktiert. Drittens.« Kastor trat einen Schritt auf Graf zu und blickte ihm kalt in die Augen. »Ich bin nicht auf Sie angewiesen, Witold. Ich habe damals Ihr Angebot angenommen, weil es das für mich vorteilhafteste war. Ich hatte auch noch andere. Wie Sie sehr wohl wissen, da Sie die gezielt ausgebootet haben. Aber ich kann diese Kontakte jederzeit wiederbeleben. Wenn Sie mir nicht mehr trauen, ist der Deal heute Nacht eben unser letzter. Kein Problem für mich. Im Gegenteil. Nachdem Sie offenbar so dumm waren, brisante Daten nicht ausreichend zu schützen, sollte ich meine Beziehungen zu Ihnen besser kappen. Verdammt, was ist auf einmal los mit Ihnen?«
    »Mit mir gar nichts. Ich habe nur ein Problem damit, dass Sie nicht der sind, der Sie vorgeben zu sein. Ein Jerome Kastor existiert gar nicht.«
    Kastor kniff die Augen zusammen. »Was Sie nicht sagen. Wie kommen Sie denn auf die Idee?«
    »Nicht ich, diese hartnäckige Kommissarin hat das herausgefunden, wie ich über meinen Kontakt bei der Polizei erfahren habe.« Graf sah ihm kalt in die Augen. »Sie hat außerdem herausgefunden, dass Sie Jasmin schon gekannt haben, bevor ich sie Ihnen vorgestellt habe.«
    Kastor schnaufte belustigt und verärgert zugleich. »Die Rauwolf ist wirklich lästig. Ich frage mich nur, wie sie darauf kommt, dass ich Jasmin schon früher gekannt haben soll.«
    »Das Smaragdcollier. Jasmin hat auf den Fotos der Escort-Agentur dasselbe getragen, das Sie ihr angeblich immer nur geliehen haben. Dasselbe , Jerome, nicht eine Kopie, die Sie angeblich erst später haben anfertigen lassen. Und dafür hätte ich gern eine Erklärung.« Erwartungsvoll blickte er ihn an.
    Kastor erwiderte den Blick,

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