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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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schüttelte den Staub aus dem Gefieder. Es war spät, er war müde, und vermutlich würde bald die Sonne aufgehen.
    »Ich kann das nicht«, erklärte er mit Nachdruck. »Ich kann nicht fliegen. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    Noch war es dunkel, weswegen er Matanis Gesicht kaum erkennen konnte. Sie zog die Augenbrauen hoch und wiegte unentschlossen den Kopf hin und her. Offenbar war sie fast gewillt, ihm zuzustimmen.
    Aber der Rabe war es nicht. Wenn du schon nicht fliegen kannst, dann halt dich wenigstens zurück und hindere mich nicht daran! Wenn ich dir doch nur zeigen könnte, wie einfach es ist!
    » Du hast das Fliegen ja auch von klein auf gelernt«, widersprach Tom laut. » Ich mache hier den Crashkurs.«
    Im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Wieso verstehst du das Wort überhaupt?«
    Wir sind verbunden, schon vergessen? Ich kenne viele deiner Erinnerungen. Und viele deiner Worte. Der Rabe klang bereits wieder reichlich selbstgefällig.
    »Wie läuft es da hinten?«, erkundigte sich Resk und drehte sich zu ihnen um.
    Zum Glück übernahm Matani es zu antworten: »Es geht so.«
    Von wegen! Du fliegst wie ein …
    »Mensch?«, unterbrach ihn Tom. »Kein Wunder. Ich bin ein Mensch. Gefangen in einem Rabenkörper.«
    Nein, ich bin gefangen. Du kannst wenigstens rumlaufen und reden. Ich kann nichts.
    »Wir müssen das anders machen. So geht das nicht. Da brauche ich ja Monate, bis ich einen kurzen Flug schaffe. Du musst irgendwie das Ruder übernehmen.«
    Und wie?
    Darauf wusste Tom keine Antwort. Er versuchte, sich innerhalb des Vogelkörpers zurückzunehmen, aber das ging nicht so einfach. Es war ja nicht so, als ob er die Wahl gehabt und sich freiwillig auf diese Dominanz eingelassen hätte.
    Frustriert krächzte er und ließ ein kleines Licht aufsteigen. Zumindest die Magie konnte er noch nutzen, auch wenn ihnen das gerade nicht wirklich weiterhalf.
    Mach das noch einmal!
    »Was?«, fragte Tom. Dann erzeugte er einen winzigen Lichtfunken. »Das?«
    Ja, genau. Für einen Moment war es, als könnte ich mich wieder bewegen. Mach mal mehr.
    Tom kam der Aufforderung nach und konzentrierte sich auf den Fluss der Magie in sich. Plötzlich hüpfte der Rabe zwei Schritte nach vorn. Überrascht verlor Tom die Konzentration und fand sich unvermittelt in einem stolpernden Rabenkörper wieder, der ihm zwar gehorchte, aber dennoch schmählich auf den Rücken fiel.
    Das war’s, frohlockte der Rabe, als Tom sich wieder erhob. Wenn du das ein wenig länger schaffst als nur eine Sekunde, fliege ich unterdessen, wohin wir wollen.
    »Das sollte machbar sein«, sagte Tom leise und fuhr dann lauter fort: »Matani, wir haben vielleicht eine Lösung. Der Rabe kann fliegen.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    Sehr witzig. Das ist doch nur der Neid der Flügellosen!
    »Ich meine, er kann das Ruder übernehmen. Wenn uns das gelingt – wo würde ich denn meinen Körper finden?«
    »Vermutlich in der Festung«, erklärte Resk. »Dort sitzen die mächtigen Magatai, haben sie uns gesagt. Ihre Anführer, viele Soldaten und die Magier und Hexer auch.«
    »Wenn sie deinen Körper den Totenbeschwörern geben, dann bestimmt dort«, ergänzte Matani.
    »Klingt super. Und wo genau?«
    Der Troll kratzte sich ratlos am Kopf und zuckte mit den breiten Schultern.
    Tom trippelte hin und her. »Agent Null-Null-Rabe auf geheimer Mission, leider ohne Ahnung, wo es hingehen soll. Das kann ja heiter werden.«
    »Tom!«, ermahnte ihn Matani. »Versuch so zu reden, dass ich dich verstehen kann, ja?«
    »Entschuldige«, murmelte Tom. »Ich hab bloß …«
    »… keine Ahnung, ich weiß«, fiel Matani ihm ins Wort. Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten. »Vielleicht gibt es noch eine Verbindung zwischen dir und deinem Körper?«, vermutete sie. »Ich habe gehört, dass Schamanen in der Lage sind, ihren eigenen Körper wiederzufinden, wenn sie nur mit dem Geist reisen. Vielleicht hast du diese Möglichkeit auch. Das wäre zumindest eine Hoffnung.«
    »Du meinst, ich soll versuchen, mich darauf zu konzentrieren? So wie in dem Moment, als ich die zweite Münze gesucht habe?«
    Sie sah ihn verständnislos an.
    Er hatte ihr natürlich von der Nummer im Museum nichts erzählt und würde es auch jetzt nicht tun. Schließlich wollte er ja nicht, dass sie ihn für einen Dieb hielt.
    »Ich probiere es einfach«, sagte er deshalb. Es war eine Hoffnung, und der Versuch, seinen Körper mittels seiner Magie zu finden, war so gut wie jeder andere.
    Er schloss die

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