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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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warte«, zischte Toms Gegenüber und sprang auf ihn zu. »Du Scheißopfer!«
    Sofort gab Tom Fersengeld. Er duckte sich zur Seite weg und rannte los. Hinter sich hörte er die Schritte seines Verfolgers. Sein Puls dröhnte in seinen Ohren, übertönte den schnellen Beat der Musik. Seine Finger drehten die Lautstärke auf. Er lief, so schnell er konnte, drängelte sich durch die Passanten, bog um eine Ecke, dann eine weitere, weg von der Hauptstraße, tiefer in die Seitenstraßen. Doch der andere war schnell, zu schnell. Als sie in eine kleine Gasse voller geparkter Wagen einbogen, hielt Tom an und stützte sich keuchend auf die Knie.
    Sein Verfolger sprintete um die Ecke, hielt mit einigen langen Schritten an, sah sich um und grinste dann breit.
    »Kein’ Stress«, äffte er Tom nach und schüttelte den Kopf. »Alter, du wirst immer besser.«
    »Das nächste Mal kannst du ein bisschen lockerer bleiben, Alex«, ranzte Tom zurück und rieb sich die schmerzende Seite, wo ihn der Ellbogen getroffen hatte. Er zog das Portemonnaie aus der Jacke und warf es Alex zu, der es ohne Probleme auffing und sofort öffnete.
    »Jackpot!«, rief er, als er das Bündel Geldscheine herauszog. Tom machte einen Schritt auf Alex zu und warf einen Blick in die schwarze Lederbörse, auf der fett ein Designerlogo prangte. Kreditkarten steckten ordentlich in kleinen Fächern, Ausweise und Rechnungen in größeren. Sie filzten das Portemonnaie gründlich, während sie gemeinsam weitergingen. Alex steckte den Perso, die Versicherungskarte und die Kreditkarten ein, bevor er die Geldbörse schließlich achtlos unter ein geparktes Auto warf.
    »Wie viel ist es?«, erkundigte sich Tom. Die Scheine glitten durch Alex’ schlanke Finger, sein Mund bewegte sich lautlos. Tom sah zu ihm auf. Alex war einen halben Kopf größer, aber das war nicht verwunderlich, immerhin war er auch mehr als ein Jahr älter als Tom. Noch siebzehn Monate, wie er gern erzählte, und er würde die magische 18 erreichen und dann den ganzen Scheiß hinter sich lassen.
    »Sechshundert. Sechs-Fuffzig. Porno!«
    »Genug für heute«, erklärte Tom erleichtert, als Alex ihm einen Fünfziger zusteckte.
    »Absolut«, pflichtete der Ältere ihm bei. Das Geld wanderte in eine seiner unergründlichen Taschen. Tom passte sich seinem schlendernden Schritt an. Sie beeilten sich nicht; keiner von ihnen hatte es besonders eilig, nach Hause zu kommen. Im Gegenteil, je länger sie von dort verschwinden konnten, umso besser war es.
    »Lass uns feiern gehen«, schlug Alex nicht ganz unerwartet vor. »Hier im Kiez ist gleich um die Ecke ’ne Spielhalle. Zocken?«
    Tom nickte. Hauptsache nicht zurück zur Familie. Und mit Alex abzuhängen war meistens lustig.
    Aber nicht immer.
    »Diebe!«, brüllte plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihnen. Eine kurze Pause entstand, während der Sprecher hörbar nach Luft schnappte, dann tönte es wieder: »Diebe!«
    Sie wandten sich gleichzeitig um und sahen den dicken Anzugträger, der mit hochrotem Kopf hinter ihnen herlief. Ungläubig betrachtete Tom ihren Verfolger. Ich dachte, der Typ säße längst in einem Taxi und ließe sich zurück ins Büro kutschieren, schoss es ihm durch den Kopf, während Alex laut lachte.
    »Der Fettsack gibt nicht auf. Klingt wie ein beschissener Disney-Film. Die Lok soundso. « Alex gab übertriebene Keuchlaute von sich und lachte dabei noch immer.
    Dann packte er Tom an der Schulter und zog ihn mit sich. Sie liefen locker nebeneinander, nicht einmal besonders schnell. Die Sohlen von Toms Turnschuhen quietschten auf dem nassen Straßenbelag. Mittlerweile war der Regen durch jede Schicht Kleidung gedrungen, die er trug.
    »Wir treffen uns bei Bollo«, rief Alex, als er zwischen zwei geparkten Kleinwagen abtauchte und dann mit voller Geschwindigkeit über die Straße lief. Ein Auto bremste quietschend ab, der Fahrer wedelte mit den Armen, aber Alex lachte nur laut und zeigte ihm den Mittelfinger.
    Ein Blick über die Schulter verriet Tom, dass der Dicke noch immer an ihm klebte. Er beschleunigte und versuchte, den überraschend hartnäckigen Verfolger abzuschütteln. Dem Anzugtypen musste einfach bald die Puste ausgehen; Tom wog nur etwa ein Drittel von ihm, und er bekam allmählich Seitenstechen.
    An manchen Tagen hätte er wirklich einiges darum gegeben, einfach nur Doc Salzbachers gemurmelte Endlosvorträge ertragen zu können.
    Während er noch einmal zu einem Spurt ansetzte, um endlich ungesehen irgendwo abzubiegen, nahm

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