Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
ein bisschen Menschenkenntnis. Also, was willst du wissen?«
    »Sie haben gesagt, dass mein, hm, mein Gefährte meine Verbindung zur Magie ist?«
    »Ja.«
    Tom sah Atin erwartungsvoll an, aber der Alte sagte nichts weiter.
    »Und was bedeutet das?«
    »Du hast Magie in dir.«
    »Das habe ich schon gemerkt. Als wir angegriffen wurden, habe ich mich verteidigt, ohne zu wissen, was ich eigentlich gemacht habe. Matani sagte, dass das Magie war.«
    »Jeder hat Magie in sich. Die einen mehr, die anderen weniger. Es ist so, wie der Endlose Himmel und die Ewige Erde es für richtig halten. So wie einige schneller laufen und andere weiter springen. Du bist ein Jogashi, ein Weltenwanderer. Du musst über starke Magie verfügen, sonst könntest du nicht hier sein.
    Jeder kann den Gebrauch von Magie erlernen. Aber wie stark man im Umgang mit der Magie werden kann, wissen nur der Himmel und die Erde. Diejenigen, denen eine große Grundmenge an Magie gegeben wurde, haben oft einen Gefährten. Es ist ein Ausdruck ihrer Kraft, verstehst du?«
    »Ehrlich gesagt: nein. Soll das heißen, der Rabe ist nicht echt? Nur so eine Art Illusionszauber oder so?«
    »Nein, er ist echt. Eure Seelen sind verbunden. Es ist die Magie deiner Seele, die ihn stärkt und ihm seine Gedanken und seine Sprache verleiht. Viele Menschen und Elfen haben etwas Ähnliches, aber bei den meisten ist es nur ganz schwach ausgeprägt. Sie haben eine Verbindung zu einem Tier, aber es kann nicht mit ihnen sprechen. Und dennoch wissen sie, was es fühlt und denkt, sie können es verstehen, weil ihre Seelen verbunden sind.«
    »Und warum ist ausgerechnet ein vorlauter Rabe mein Begleiter?«
    Der vorwurfsvolle Ton ließ den Alten lachen. »Wir glauben, dass der Endlose Himmel und die Ewige Erde es so einrichten, dass die Gefährten der Seele entsprechen.«
    Darüber musste Tom erst einmal nachdenken. Der Rabe entspricht meiner Seele? Und ich dachte, Matani wollte mich bloß foppen.
    Er versuchte sich zu erinnern, was seine Freunde ihm auf Facebook über Raben erzählt hatten, nachdem er begonnen hatte, über seine seltsamen Begegnungen mit den Vögeln zu schreiben. »Gelten Raben nicht auch als schlau? Irgendwer hat mir erzählt, dass Raben Todesvögel sind. Aber ich habe auch im Netz gelesen, dass sie bei Odin zwei kluge Vögel waren, der Gedanke und die Erinnerung, oder so ähnlich.«
    »Raben sind die Bringer von Veränderung«, meldete sich Matani zu Wort, die plötzlich hinter Tom aufgetaucht war. Auf ihren Schultern trug sie ein kleines Mädchen huckepack, das sie jetzt packte, über ihren Kopf hob und auf den Boden setzte.
    »Dein Pferd ist müde«, sagte Matani der Kleinen. »Jetzt musst du wieder zu Fuß gehen.«
    »Mag nicht Fuß gehen.« Das Mädchen zog eine Schnute, lief dann aber doch rasch los und verschwand in einem der Zelte.
    »Raben kündigen Wandel an, im Großen wie im Kleinen«, fuhr Matani fort. »Vielleicht auch den Tod. Sie sind die Botschafter des Endlosen Himmels, denn sie können viele Sprachen lernen. Während Adler die Größe und Stärke des Himmels zeigen, sind Raben seine Schläue und List. Es heißt, dass Raben sehr treu sind und einen niemals verraten oder verlassen, wenn sie ein Band geknüpft haben. Wenn Mann und Frau aus verschiedenen Stämmen heiraten, dann wird der Segen der Raben herabgerufen, und beide opfern ihnen ein Tier.«
    »Ziemlich irre«, entfuhr es Tom. Matani und Atin wechselten einen Blick, kommentierten den Ausdruck aber nicht.
    »Warum bist du hier?«, fragte Atin, ohne Tom dabei anzusehen.
    »Das weiß ich nicht«, gestand er. »Der Rabe hat gesagt, dass die Magatai mich gerufen haben. Aber er hat nicht gesagt, warum.«
    Der Alte brummte und rieb sich sein stoppeliges Kinn.
    »Ich verstehe das nicht«, redete Tom weiter. »Sie haben versucht, mich umzubringen. Warum sollten sie mich mit solchem Aufwand rufen, nur um mich dann zu töten?«
    »Vielleicht weil du eine Gefahr für sie bist?«, vermutete Matani. »Wenn du von dir aus in diese Welt gekommen wärst, hätten sie dich suchen müssen. So konnten sie sichergehen, dass du ihnen in die Hände fällst – und dich dann töten.«
    Ein kalter Schauer lief Tom über den Rücken. Er musste an sein Zuhause denken. Bislang hatte er geglaubt, dass der Alte das Übelste war, was einem passieren konnte. Er hatte nicht ganz recht damit gehabt. Der Alte war schlimm, aber von einer fremden, magiebegabten Macht gejagt zu werden, die einen umbringen wollte, das war deutlich

Weitere Kostenlose Bücher