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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Zeichnung. Und das Maul war ein dunkler Schlund. »Gib mir mal die Taschenlampe«, sagte Peter. »Ausgerechnet jetzt wird das Licht schwächer …«
    Layla reichte ihm die Lampe und Peter leuchtete in die Öffnung. Nach wenigen Zentimetern verlief sie nach oben, so dass man nicht viel sehen konnte. »Verdammt! Die Batterien sind alle!« Peter gab Layla die Lampe zurück. Sie glomm noch einen Moment, dann verlöschte sie ganz. Sie standen in der Finsternis.
    »Warte!«, hörte Peter.
    Layla hatte ihr Talky gezückt und das Display eingeschaltet. Ein schwaches, grünliches Licht fiel auf ihr Gesicht. Sie drehte das Talky so, dass die Sphinx beleuchtet war. In dem zittrigen Glimmen sah die Sphinx noch beklemmender aus, als sie ohnehin schon wirkte.
    Vorsichtig fasste Peter mit der Hand in das dunkle Maul. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare vor Angst aufrichteten, als könnte der Löwe jeden Moment zuschnappen. Vor allem wusste er nicht, was ihn erwartete. In diesem Schlund konnte alles drin sein. Spinnen. Ratten. Eine giftige Schlange. Der Stein fühlte sich glatt und kalt an. Peter musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um tiefer hineinzulangen. Bald war sein halber Arm in der Sphinx verschwunden. Plötzlich krabbelte etwas über seinen Unterarm. Sein Körper war wie versteinert. Er fühlte, wie sich viele kleine Füße über seinen Handrücken bewegten. Peter schluckte und wartete auf den tödlichen Stich. Doch was auch immer da krabbelte – es lief seinen Zeigefinger entlang und war wieder verschwunden. Peter atmete aus und wagte sich wieder zu bewegen. Entnervt wollte er den Arm aus dem Schlund ziehen, als er doch etwas ertastete.
    »Da ist ein viereckiges Loch! Für die Pyramide!« Wie erlöst riss er den Arm wieder heraus. »Layla, der Stein!«
    Layla lief zur gegenüberliegenden Wand, entfernte die kleine Pyramide aus der Öffnung in der Zeichnung und reichte sie Peter.
    Peter drehte den Stein in die richtige Position. Dann nahm er all seinen Mut zusammen, hoffte, dass das Krabbeltier inzwischen die Flucht angetreten hatte, blickte der Sphinx in die Augen und langte zum zweiten Mal in die Öffnung hinein. Vorsichtig tastete er sich vorwärts, dann hatte er die Stelle gefunden. Langsam steckte er die Pyramide in die Öffnung. Sie passte genau.
    Etwas klickte.
    Die beiden wagten nicht zu atmen.
    Ein paar Sekunden lang geschah nichts. Dann sackte Layla und Peter vor Panik das Blut in die Beine. Erst war es nur ein leichtes Glimmen, doch es wurde schnell intensiver. Die Augen der Sphinx leuchteten! Sie leuchteten rot! Sie hatten den Fluch der Sphinx geweckt!
    Ein zischendes Geräusch wurde hörbar und ein kalter Wind strich aus dem Maul des Königslöwen. Es fühlte sich an wie der Atem des Todes. Als stände er neben sich, nahm Peter mit Schrecken wahr, wie ihm und Layla die Sinne schwanden. »Der Fluch der Sphinx«, murmelte Peter, »Layla … ich sterbe … Justus … Bob …« Dann sackte er zusammen. Im Fallen umarmten sie sich, sie spürten schon nicht mehr, wie sie auf den Boden sanken.

Spur in die Wüste
    Als Justus und Bob Peter und Layla in dem kleinen Antiquitätenladen allein ließen und nach draußen flitzten, um Dalbello zu verfolgen, wurde Justus von dem Gefühl überrascht, dass es die richtige Entscheidung war, sich um den Amerikaner zu kümmern. Er wusste nur noch nicht, warum. Die Puzzleteile, die er bisher von der Rätselgeschichte und ihren Umständen erhalten hatte, waren einfach noch zu wenige, um seine unerbittliche Logik in Gang zu setzen. Gewiss reizten ihn manche Fragen zu weiterem Nachdenken. Woher hatte zum Beispiel Dalbello gewusst, in welchem Hotel sie übernachteten, um die Kopie des Rätsels zu stehlen? Warum rannte der Kerl, ihr ewiger Verfolger, plötzlich vor ihnen weg? Was Justus am meisten beschäftigte: Was hatte es zu bedeuten, dass dieser Schatzjäger aus den USA und Dick – der neue Freund von Laylas Mutter – ein und dieselbe Person waren? Das Foto, das Aisha aus der Tasche gerutscht war, hatte darüber eindeutig Auskunft gegeben. Oder waren sie Zwillinge? Am besten, sie schnappten sich den Kerl und stellten ihn zur Rede!
    Das schoss Justus fast gleichzeitig durch den Kopf, während er hektisch die Umgebung absuchte. Fast wäre ihm darüber entgangen, wie Dalbello in einen kleinen Laden schlüpfte, der vielleicht hundert Meter entfernt lag. »Los, Bob! Da ist er!«
    Sie stießen einen Straßenhändler, der sie ansprechen wollte, unsanft zur Seite und sprinteten

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