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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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zu. Als nichts passierte, löste sich langsam seine Anspannung. »Du kannst aufhören«, sagte er. »Das Schweigen bringt uns nicht weiter.«
    Layla sah es ein und setzte sich wieder zu ihm. »Ich weiß auch nicht. Alte ägyptische Rätsel sind furchtbar!«
    »Zu schade, dass Justus nicht hier ist«, sagte Peter. »Der hätte bestimmt eine Idee. Just starrt in der Gegend rum, zubbelt an seiner Unterlippe und … schwupps: springt ihm die Lösung von den Lippen!«
    Layla sah ihn an. »Nicht von den Lippen, sondern von der Zunge«, tippte sie. »Peter, das ist es! Die Wahrheit liegt auf der Zunge! Im Sprechen!«
    Peter schüttelte den Kopf. »Im Rätsel steht aber: ›doch schweige!‹«
    »Dann müssen wir eben weiter nachdenken. Hier sind so viele Zeichnungen an der Wand. Irgendwo muss da doch ein Hinweis sein! Lass uns mal die Wandgemälde anschauen. Denen haben wir bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt.«
    Da er keine bessere Idee hatte, willigte Peter ein.
    Schritt für Schritt liefen sie die Wände ab und leuchteten die Zeichnungen an. Figuren, Tiere, die sicher viel bedeuteten, doch das sagte ihnen alles wenig. »Ich fürchte, hier müssen richtige Ägyptologen ran«, murmelte Peter resigniert.
    Trotzdem wollten sie zumindest einmal alles genau gesehen haben. Als sie die Wand erreicht hatten, die der Sphinx gegenüberlag, stieß Peter Layla überrascht in die Seite. »Da ist ein Bild der Sphinx!« Peter trat näher an die Wand. Die Zeichnung war etwa fünfzig Zentimeter hoch und in Brusthöhe angebracht. Plötzlich entdeckte er etwas Eigenartiges. Seine Hand fuhr über die Oberfläche der Wand und erfasste eine kleine Vertiefung. »Die Sphinx hat das Maul geöffnet! Doch da fehlt etwas. Im Maul ist ein kleines, ausgefeiltes Loch …« Mit dem Finger tastete er die Öffnung ab, in Erwartung irgendeines Mechanismus’, der sie weiterführen würde. Er sah, wie Layla wieder in ihren Talky tippte.
    »Der Stein?«, fragte sie.
    »Die kleine Pyramide, die der Knochenmann in der Hand hält?« Plötzlich verbanden sich alle Gedanken wie Puzzlesteine zu einem Bild. »Ich weiß es!«, rief Peter aufgeregt aus. »Das passt!«

Augen des Todes
    Die kleine Pyramide, die der Knochenmann in der Hand hielt, musste die Lösung zu allem sein. »Wie hieß es in dem Rätsel?«, erinnerte sich Peter.
    »Die Frage der Sphinx an dich lautet:
    Sag, wo liegt der Schlüssel zur Wahrheit?«
    »Der Schlüssel zur Wahrheit liegt auf der Zunge«, tippte Layla aufgeregt. »Das Bild dafür ist der Stein. Dort, wo die Vertiefung ist, nämlich im Maul der Sphinx, da muss der Stein eingesetzt werden.«
    »Beantworte die Frage der Sphinx – doch schweige!«,
    zitierte Peter weiter.
    »Einen passenden Stein kann man einfach einsetzen – und so ohne gesprochene Worte die Antwort geben!«
    »Liegst du falsch, so leuchten dir die roten Augen des Todes.
    Liegst du richtig, so öffnet sich das Tor zur Erkenntnis.«
    »Liegst … das könnte bedeuten: legst du ihn falsch, so leuchten dir die Augen des Todes. Legst du ihn richtig, so öffnet sich das Tor!«
    Peter fühlte ein Prickeln am ganzen Körper. »Wir haben es! Und das ohne Justus! Wir müssen nur den Stein nehmen und ihn in die Vertiefung der Zeichnung einpassen! Dann haben wir ein jahrtausendealtes Rätsel gelöst!« Er machte kehrt und kniete sich neben das Skelett. Der Stein leuchtete im Licht der Taschenlampe zwischen den Fingerknochen. Layla drehte die Lampe so, dass Peter besser sehen konnte. Viel vorsichtiger als zuvor bog Peter die Knochen auseinander. Es knackste unangenehm und Peter zuckte zusammen. Doch dann rutschte der Stein aus der Umklammerung und fiel in den Staub. Layla leuchtete ihn an. Nicht nur seine Form erinnerte an die großen Pyramiden, auch seine gelbliche Farbe wies auf die großen Bauwerke, um deren Geheimnis es ging. Mit zitternden Händen hob Peter den Stein auf und drehte ihn fasziniert zwischen seinen Fingern. »Schau!«, sagte er plötzlich. In eine der Flächen war eine Figur eingeritzt. »Eine Frau …«, murmelte Peter, »was hat sie da in der Hand? Zweige?«
    Layla schüttelte den Kopf und tippte. »Es ist Seschat. Eine alte ägyptische Göttin. Die Zweige sind ihr Schreibwerkzeug. Seschat ist die Göttin der Schrift. – Peter, das passt genau: Die Wahrheit liegt in der Sprache!«
    »Weil das Wissen um die Pyramiden auf alten Schrifttafeln zu finden ist!« Peters Atem ging schneller. Dass sie das Rätsel so weit gelöst hatten, berauschte ihn. Doch

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