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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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abgestellt«, murmelte Justus. »Deshalb haben wir den Peilsender so plötzlich verloren. Wie lange ist das her?«
    »Eine halbe Stunde? Mehr?« Bob sah sich um. »Lass uns mal auf den Felsen nachsehen. Vielleicht gibt es irgendeinen Lüftungskanal oder so was.«
    Da Justus keinen besseren Vorschlag hatte, willigte er ein. Sie knipsten die Taschenlampe aus, denn das Mondlicht reichte, um einen Aufstieg zu finden. Sie kletterten eine ganze Weile planlos auf dem Felsen herum und mit jeder Minute wuchs in ihnen das Gefühl der Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens. Als Bob sich auf ein kleines Plateau hochziehen wollte, stieß er mit den Füßen gegen die Wand und es gab ein seltsames Kratzen. Stein war das nicht. Sofort ließ sich Bob ab. »Justus!«
    Justus kletterte zu ihm und leuchtete auf die Stelle. In den Felsen war notdürftig ein feines Gitternetz eingelassen, so als wolle man etwas vor dem Eindringen von Dreck und Sand schützen. Es war nicht schwer, das Gitter zur Seite zu biegen. Dahinter verbarg sich ein schmaler Tunnel. Ein sehr schmaler Tunnel.
    Bob sah Justus an. »Ich würde lieber runtersteigen und an das Tor klopfen. Justus, warum machen wir das eigentlich nicht? Peter hat durch das Geheimwort das Recht erworben, den Schatz der Sphinx zu sehen und wir sind seine Freunde. Da können wir doch einfach hineingehen?«
    »Nein.« Justus holte tief Luft und zog sein Hemd zusammen. Es wurde kalt in der Wüste, wenn die Nacht kam. »Weil ich der ganzen Geschichte nicht mehr traue«, sagte er. »Warum sind Dalbello und Dick ein und dieselbe Person? Warum ist Laylas Mutter jetzt mit ihm befreundet? Warum war Dick ein Kollege von Rubbish George? Woher wusste Dalbello, in welchem Hotel wir übernachten? Wer kannte überhaupt den Namen?«
    Bob überlegte. »Layla kann es ihrer Mutter Aisha erzählt haben und die sagte es Dick alias Dalbello. Sonst wusste niemand, wo wir wohnen.«
    »Doch«, sagte Justus. »Wir haben es noch jemandem verraten. Und je mehr ich nachdenke, desto seltsamer wird seine Rolle in diesem Spiel.«
    »Denkst du an Alaa?«, fragte Bob. »Das glaube ich nicht. Nein, Alaa ist auf unserer Seite.«
    »Schieb dich rein«, sagte Justus.
    »Wie?«
    »Na, ich passe nicht rein! Ich bin zu … beleibt! Kriech du in den Tunnel, Bob.«
    Bob spürte, wie sein Mund trocken wurde. Wer wusste, was ihn da erwartete. Und wenn er stecken bleiben würde – wie sollte er da rückwärts wieder rauskommen?
    »Wenn du drin bist, versuche, das Tor von innen zu öffnen, damit ich auch in die Anlage kann«, sagte Justus. »Uns bleibt keine andere Chance.«
    Bob nickte mechanisch. Es musste wohl sein. Er kniete sich nieder, bog das Gitter zur Seite und schob die Handlampe in die Öffnung. Dann zog er sich hinein.
    Es war verdammt eng. Und es ging steil abwärts. Bob war kurz davor, einen Anfall von Platzangst zu bekommen. Zum Glück wurde der Tunnel bald breiter. Schließlich endete er an einer Metallplatte. Seltsam für eine jahrtausendealte Anlage! Die Platte ließ sich leicht zur Seite schieben und Bob sah, dass dahinter ein Gang lag, der nach links wie nach rechts lief.
    Vorsichtig ließ sich Bob auf den Boden gleiten und drückte die Platte wieder zu. Es hatte einen Luftzug gegeben, der ihn leicht hätte verraten können. Er verharrte. Aus der rechten Seite des Gangs drangen Stimmen zu ihm, ganz leise. Es war wohl besser, das Licht auszuschalten. Schritt für Schritt tastete sich Bob vorwärts. Die Stimmen wurden lauter. Es war Arabisch. Doch manchmal wechselte es ins Amerikanische. War das Dalbello? Wie kam der bloß hierher? Auch die andere Stimme klang vertraut, doch Bob kam einfach nicht auf den dazugehörenden Namen. Es klang alles zu gedämpft. Bobs Sorgen wuchsen. Waren Peter und Layla von dem amerikanischen Schatzjäger überrascht worden? Und was war das für eine merkwürdige Anlage? Befand er sich in der Kammer, die die Schatzjäger suchten?
    Plötzlich endete der Gang. Eine seltsame Konstruktion schloss sich an, etwas wie eine Durchreiche, in die man hineinkriechen konnte und die in einer schmalen, nach unten gebogenen und kaum handbreiten Röhre endete. Bob kniete sich nieder und versuchte hindurchzusehen, doch die Krümmung war zu stark. Die Stimmen waren jetzt direkt unter ihm. Da stieß er mit seinen Knien gegen einen leichten Gegenstand, der leise davonrollte. Bob leuchtete hin und ihm wurde endgültig klar, dass er nicht der erste Mensch war, der diesen Gang seit Jahrtausenden betreten hatte. Diese

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