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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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Dunkelheit leuchtete. Wieder lauschten sie auf Monteiths Schritte, doch anscheinend war ihm die Weggabelung ebenfalls aufgefallen. Er war stehen geblieben oder lief langsamer, sodass seine Verfolger nur fließendes Wasser und das ferne Rumpeln eines Zuges hörten. Sie sahen sich an und zuckten die Schultern. Winter wollte sich schon nach dem Zufallsprinzip entscheiden, als sie ein Geräusch hörten, zu ihrer Linken. Ein Scheppern. So nah, dass es nur von Monteith kommen konnte.
    Wieder rannte Narey voraus, während Winter und Danny hinterhereilten, so gut es ging. Sie war deutlich fitter als die beiden Männer.
    » Wir sind hier unten leider ein paarmal falsch abgebogen, als wir dich vorhin gesucht haben«, keuchte Danny, dem sichtlich die Kräfte schwanden. » Wir sind dir bis zur Ecke Jamaica Street gefolgt, aber dann warst du auf einmal verschwunden. Und als wir die Gasse entdeckt haben, hattest du dich schon in Luft aufgelöst. Nach einer Weile haben wir dann das Loch gefunden, aber wir hatten ja keine Ahnung, wohin es führt. Ja, und dann sind wir wohl noch ein paarmal falsch abgebogen. Wahnsinn, wie riesig das hier unten ist. Aber wie hast du eigentlich hierhergefunden?«
    » Erinnerst du dich an meinen Kumpel Jamie Rowan?«
    » Der freche Bengel mit den langen Haaren?«
    » Genau der. Der hat mir vor einer Ewigkeit von dem Eingang erzählt, aber bisher hatte ich ja keinen Grund, danach zu suchen. Bis Ryan McKendricks Mutter gesagt hat, dass ihr Sohn ständig von Grahamston geredet hat.«
    Der keuchende und japsende Danny lächelte. » Gut gemacht, Junge. Ich hab’s ja schon immer gesagt, du hättest zur Polizei gehen sollen.«
    Narey drehte sich um und feuerte einen wütenden Blick ab. » Gut gemacht? Von wegen. Normalerweise wäre er jetzt tot. Ja, er hätte zur Polizei gehen sollen. Um seinen Verdacht zu melden und nichts weiter. Er ist ein Idiot, und das weiß er ganz genau.«
    Als sie ihnen wieder den Rücken zukehrte, grinste Danny seinen Neffen an, als würde Rachel ihm hervorragend gefallen. Inzwischen ging es stetig bergauf, sodass sie noch langsamer wurden. Monteiths Schritte waren noch zu hören, aber anscheinend schlossen sie nicht zu ihm auf. Ein paarmal stolperten sie über irgendwelches Zeug, das er ihnen in den Weg geschoben hatte, zuerst über eine Kiste, dann über einen Betonziegel. Gegen Letzteren krachte Narey mit dem Schienbein, doch sie stieß nur einen kurzen Schrei und den dazugehörigen Fluch aus und rannte weiter.
    Sie brachen durch eine Doppeltür und standen auf einmal in einem Treppenhaus, das sich über ihnen erhob, so weit das Licht der Taschenlampe reichte. Ganz oben konnte man dämmriges Tageslicht ausmachen. Zum ersten Mal seit Beginn der Verfolgungsjagd sahen sie Monteith. Sie folgten ihm, und je höher sie stiegen, desto heller wurde es. Sie beobachteten, wie er sich nach ihnen umschaute. Als ein Brett und einige Steine in die Tiefe segelten, pressten sie sich an die Wand, während das Zeug irgendwo unter ihnen aufschlug. Doch ein, zwei Minuten später kam ein halber Ziegelstein runter und erwischte Danny an der Schulter, auf die Monteith schon mit dem Gewehrkolben eingedroschen hatte. Er ächzte vor Schmerz.
    » Wenn ich den Wichser in die Finger kriege…«, keuchte Danny. » Aber leider müsst ihr ihn ohne mich einfangen. Na los, ich halt euch nur auf. Und keine Sorge, ich find schon alleine raus.«
    Narey und Winter sahen sich an, doch im Grunde war ihnen beiden klar, dass Danny recht hatte. Narey drehte sich um und rannte weiter die Treppe rauf, Tony hielt sich dicht hinter ihr. Jetzt, wo sie Danny zurückgelassen hatten, kamen sie Monteith endlich näher.
    Er war keine sechs Meter über ihnen, als er das obere Ende der Treppe erreichte. In helles Licht getaucht, das durch einen gläsernen Gehsteig in die Tiefe drang, sprintete er durch eine Tür zu seiner Rechten. Sekunden später waren auch Narey und Winter oben, doch als sie die Tür aufstoßen wollten, bewegte sie sich keinen Zentimeter. Winter nahm ein paar Schritte Anlauf und rammte die Schulter dagegen. Die Tür gab gerade so weit nach, dass sie sich durch den Spalt quetschen konnten. Auf der anderen Seite stolperten sie über den Betonklotz, den Monteith davor gezerrt hatte.
    » Mein Held«, lachte Narey.
    » Klappe.«
    Winter grinste und ließ sich von ihr aufhelfen, und sie nahmen wieder die Verfolgung auf. Jetzt hatte Monteith knapp fünfzig Meter Vorsprung. Er preschte durch eine weitere Tür, die sich

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