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Snow Angel

Snow Angel

Titel: Snow Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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Frühstück. Sehr viel deutlicher lässt er sie fühlen, wie sehr er ihr körperlich überlegen ist. Dennoch lässt sie sich ein und spürt, es gefällt ihr. Sehr sogar. Es turnt sie ziemlich an und wieder werden ihre Knie weich wie Pudding. Eigentlich passt es ihr gar nicht recht, dass er dann doch immer sanfter und zärtlicher wird, seinen Griff lockert und sie schließlich loslässt. Mit dem gewohnten, liebevollen Blick sieht er sie an. 
    „Puha! Was für ein Raubtier habe ich denn da in dir gerade geweckt?“, stöhnt sie. 
    „Keine Ahnung! Bisher kannte ich das selbst noch nicht. Aber mach dir keine Sorgen! Sollte es sich nicht benehmen, habe ich notfalls 'ne Knarre.“ 
    Nina kann sich kaum halten vor Lachen. „Pass dann aber bloß auf, dass du nicht so beschissen zielst wie der Wilderer. Nachher erlegst du aus Versehen noch den falschen Simon.“ 
    „Mal gucken, wer der Richtige und wer der Falsche ist, nicht? Es soll dich jetzt nicht irritieren, aber vielleicht bin ich mir da gar nicht so sicher“, sagt er mit einem vieldeutigen Grinsen. „Wir können das dann ja gemeinsam entscheiden. Ich bin sehr gespannt, welcher dir mehr liegt. Ich schieße übrigens ausgezeichnet.“ 
    „Natürlich!“, antwortet Nina gedehnt mit einem frechen Grinsen. „Bin mal gespannt, ob ich überhaupt was finde, was du nicht ausgezeichnet kannst.“ 
    „Erst mal versuchen wir es jetzt mit Tiefschnee-Fahren. Los, setz dich rein, du renitentes Gör!“, frozzelt er lachend.
    Ben springt auf den Rücksitz und Simon startet den Jeep. Er erzählt Nina, während sich der Wagen mühsam aber zuverlässig durch den Schnee fräst, dass er diesen Zuweg erst im Sommer befestigen ließ. 
    „Das war mal ein Holzrückeweg. Und ich hatte die Faxen dick, jedes Mal, wenn ich hier rauf wollte, den weiten Weg am See vorbei mit allem Gepäck nehmen zu müssen“, erklärt er. „Du weißt ja, wie sich das zieht. Außerdem ist dieses Stück bis zur Landstraße sowieso wesentlich kürzer.“ 
    „Ja, ich glaube, hinter dieser Kurve müsste man die Straße sogar schon sehen können, nicht?“, fragt Nina. 
    Im nächsten Moment ist die Fahrt jedoch vorbei. Quer über dem Weg liegt eine Tanne, deren Stamm mindestens fünfzig Zentimeter Durchmesser hat. Ohne Wenn und Aber, hier gibt es kein Weiterkommen.
    *
    Simon flucht. Nina fällt mit einem Schwall von Schimpfwörtern ein, die er ihr gar nicht zugetraut hätte. Er wirft ihr einen erstaunten Blick zu. „Du kannst ja fluchen wie ein Droschkenkutscher.“ 
    Nina wird rot. 
    „Anyway“, lenkt sie ab, „das wird hier nichts. Kommen wir rückwärts wieder hoch?“ 
    „Wird uns nichts anderes übrigbleiben. Ist ja kein Platz zum Wenden da. Oder wolltest du die gut zwei Tonnen jetzt gern mal umsetzen?“ 
    „Mein Name ist Nina. Nicht Pippi!“ 
    Simon hat Spaß an ihrer zunehmenden Schlagfertigkeit. Wenn er eines als besonders beziehungstötend an Lizzy empfunden hat, dann in erster Linie ihre absolute Humorlosigkeit. Nina geht mit allen Dingen völlig vorbehaltlos um. Sobald sie aufgetaut ist, ist es ein reines Vergnügen mit ihr umzugehen, findet er. Wie bekannt ihm das doch vorkommt! Aber nein, ermahnt er sich. Nein, es würde ihr nicht gerecht werden, sie zu vergleichen. Mit niemandem. Nina ist Nina und sie ist einfach …
    „Guck mal, da sind doch Spuren hinter der Tanne!“, reißt sie ihn aus seinen Gedanken. „Da muss schon jemand von der anderen Seite aus versucht haben, hier raufzukommen. Wer mag das gewesen sein? Der Wilderer vielleicht?“ 
    „Na, das halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der so dreist ist, mir direkt unter die Nase zu fahren, wenn er schon in meinem Revier wildert. Ich könnte mir eher vorstellen, dass Madame Lizzy mich doch mal besuchen wollte.“ 
    „Die können wir aber gerade gar nicht brauchen“, befindet Nina überzeugt. 
    „Nein, die können wir wirklich jetzt gar nicht brauchen!“, lacht Simon und ist schon wieder hin und weg von ihrer unwiderstehlichen ansteckenden Fröhlichkeit.
     
     

    „Wie wär's jetzt mit einer Tasse Tee und danach Wild füttern?“, schlägt Simon vor als sie die Hütte wieder erreichen. 
    „Gute Idee. Wie ich das jetzt sehe, wird uns morgen dann sowieso nichts anderes übrigbleiben, als zu Fuß runterzuwandern. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht!“, sagt Nina. 
    „Ich muss mal gucken. Irgendwo habe ich hier eine Karte rumliegen. Wir könnten checken, ob es günstiger

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