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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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gefunden.«
    Â»Was ist das für ein total nervtötendes Geräusch?«
    Â»Bioelektronischer Sensor. Menschliche Zellmembranen. In Vitro gezüchtet, das bedeutet, in Glas – in einem Reagenzglas. Eine Seite ist offen zur Außenluft, die andere ist sauber. Wenn eine fremde Substanz die Zellmembran auf der sauberen Seite durchdringt, wird sie registriert. Je fremder die Moleküle, die eindringen, desto schriller der Ton.«
    Â»Wie ein Geigerzähler?«
    Â»Wie ein Geigerzähler für zellpenetrierende Komponenten«, sagt Ng.
    Für was? will Y. T. fragen. Tut sie aber nicht.
    Ng bringt den Lastwagen zum Stehen. Er schaltet einige Lichter ein – ziemlich schwache Lichter. So anal ist der Typ – er hat sogar spezielle schwache Lichter zusätzlich zu den grellen eingebaut.
    Sie sehen in eine Art Schüssel, direkt am Fuß einer größeren Wölbung, die abfallübersät ist. Bei dem Abfall handelt es sich überwiegend um leere Bierdosen. In der Mitte liegt eine Feuergrube. Viele Reifenspuren laufen dort zusammen.
    Â»Ah, das ist gut«, sagt Ng. »Ein Ort, wo sich junge Männer treffen, um Drogen zu sich zu nehmen.«
    Y. T. verdreht die Augen, als sie diese geschraubte Ausdrucksweise hört. Das muß der Verfasser der Antidrogenpamphlete sein, die sie in der Schule bekommen.

    Als würde er nicht durch seine grausigen Röhren jede Sekunde Millionen Liter Drogen zugeführt bekommen.
    Â»Ich sehe keine Spuren von Fallen«, sagt Ng. »Warum gehst du nicht hinaus und untersuchst, welche Art von Drogenparaphernalien da draußen sind?«
    Sie sieht ihn an, etwa: Was hast du gesagt?
    Â»An der Rückenlehne deines Sitzes hängt eine Giftfiltermaske«, sagt er.
    Â»Was ist denn da draußen, giftmäßig gesehen?«
    Â»Asbestabfälle der Schiffsbauindustrie. Antirostfarben der Marine, die voller Schwermetalle sind. Und für eine Menge Sachen haben sie auch PCBs verwendet.«
    Â»Klasse.«
    Â»Ich spüre dein Zögern. Aber wenn wir eine Probe Snow Crash von diesem Drogentreffpunkt bekommen können, erledigt sich der Rest unserer Mission von selbst.«
    Â»Nun, wenn man es so sieht«, sagt Y. T. und schnappt sich die Maske. Es ist ein großes Ding aus Gummi und Leinwand, das den ganzen Kopf und den Hals bedeckt. Zuerst fühlt sie sich schwer und hinderlich an, aber wer auch immer sie entworfen hat, hatte gute Ideen, das Gewicht ruht ausnahmslos auf den richtigen Stellen. Dazu zieht sie ein paar dicke Handschuhe an. Sie sind viel zu groß. Als hätten sich die Leute in der Handschuhfabrik nicht vorstellen können, daß einmal ein richtiges Mädchen Handschuhe tragen müßte.
    Sie stapft in den Glas- und Asbestabfall der Zone hinaus und hofft, daß Ng nicht die Tür zuschlägt und wegfährt und sie hier zurückläßt.
    Eigentlich wünscht sie, er würde es tun. Es wäre ein geiles Abenteuer.
    Sie geht jedenfalls zur Mitte des »Drogentreffpunkts«. Und ist nicht überrascht, als sie ein kleines Nest weggeworfener Spritzen sieht. Und ein paar kleine, leere Ampullen. Sie hebt einige der Ampullen auf und liest die Etiketten.
    Â»Was hast du gefunden?« fragt Ng, als sie wieder in den Lastwagen einsteigt und die Maske abzieht.

    Â»Nadeln. Hauptsächlich Hyponarx. Aber auch ein paar Ultralaminars und Mosquito-Fünfundzwanziger.«
    Â»Was bedeutet das alles?«
    Â»Hyponarx bekommt man in jedem Buy ’n’ Fly, die Leute nennen sie rostige Nägel, sie sind billig und lahm. Angeblich die Nadeln armer schwarzer Diabetiker und Junkies. Ultralaminars und Mosquitos sind hip, man bekommt sie in den schicken Burbklaven, sie tun nicht so sehr weh, und sie sind besser entworfen. Sie wissen schon, griffige Stöpsel, auffällige Farbmuster.«
    Â»Was für Drogen haben sie gespritzt?«
    Â»Sehen Sie selbst«, sagt Y. T. und hält Ng eine der Ampullen hin.
    Dann fällt ihr ein, daß er ja den Kopf nicht drehen kann, um sie anzusehen.
    Â»Wohin muß ich sie halten, damit Sie sie sehen können?« fragt sie.
    Ng singt ein kurzes Lied. Ein Roboterarm klappt aus der Decke des Lastwagens, reißt ihr die Ampulle ruckartig aus der Hand, dreht sie herum und hält sie vor die Videokamera, die ins Armaturenbrett eingelassen ist.
    Auf dem Etikett der Ampulle steht nur: »Testosteron«.
    Â»Ha-ha, blinder Alarm«, sagt Ng. Der Lastwagen setzt sich

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