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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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schüttelt den Kopf. »Inflation, weißt du. Aber es ist immer noch ein gutes Geschäft. Verdammt noch mal, die Planke, auf der du stehst, ist wahrscheinlich satte hundert Gipper wert.«
    Â»Die kannst du nicht mal für Dollars kaufen«, sagt Y. T. und richtet sich auf. »Hör zu, ich hab’ nur eineinhalb Quadrillionen Dollar.« Sie zieht das Bündel aus der Tasche.
    Der Typ lacht, schüttelt den Kopf und brüllt zu den Typen im Inneren der Lagerhalle. »He, Leute, wir haben hier eine Tussi, die will mit Meeses bezahlen.«
    Â»Sieh lieber zu, daß du die schnell wieder los wirst, Süße«, sagt eine schneidende gemeinere Stimme, »oder besorg dir eine Schubkarre.«
    Der Typ ist noch älter, hat einen kahlen Kopf mit Locken an den Seiten und eine Bierwampe. Er steht oben auf der Laderampe.
    Â»Wenn ihr es nicht nehmt, dann sagt es«, sagt Y. T. Dieses ganze Geschwätz hat nichts mit dem Geschäft zu tun.
    Â»Wir haben hier nicht oft mit Tussis zu tun«, sagt der dicke, kahle, alte Typ. Y. T. weiß, daß muß der UKDOZ persönlich sein. »Darum geben wir dir einen Rabatt, wenn du dich geil hinstellst. Dreh dich um.«
    Â»Leck mich«, sagt Y. T. Sie wird sich für diesen Typ nicht umdrehen.
    Alle in Hörweite lachen. »Okay, los«, sagt der UKDOZ.
    Der große, schlaksige Typ geht zur Laderampe, zieht einen Aluminiumkoffer herunter und stellt ihn auf eine Stahltonne mitten auf der Straße, so daß er sich etwa in Hüfthöhe befindet. »Zuerst bezahlen«, sagt er.
    Sie gibt ihm die Meeses. Er untersucht das Bündel, schnaubt
höhnisch und wirft es mit einer plötzlichen Rückhandbewegung in die Lagerhalle zurück. Die Typen im Inneren lachen wieder.
    Er macht den Koffer auf und legt eine kleine Computertastatur frei. Er schiebt seine Kennkarte in einen Schlitz und tippt ein paar Sekunden.
    Er nimmt eine Ampulle aus dem Deckel des Koffers und steckt sie in eine Öffnung in der unteren Hälfte. Die Maschine zieht sie ein, stellt etwas damit an, spuckt sie wieder aus.
    Er gibt Y. T. die Ampulle. Die roten Ziffern auf dem Deckel beginnen einen Countdown bei zehn.
    Â»Wenn es bei eins angelangt ist, hältst du es an die Nase und inhalierst«, sagt der Typ.
    Y. T. weicht bereits vor ihm zurück.
    Â»Hast du ein Problem, kleines Mädchen?« sagt der Typ.
    Â»Noch nicht«, sagt sie. Sie wirft die Ampulle so hoch sie kann in die Luft.
    Das Schnurren der Rotorblätter ertönt aus dem Nichts. Der Whirlwind Reaper saust über ihren Köpfen dahin; alle ducken sich einen Augenblick und beugen überrascht die Knie. Die Ampulle fällt nicht zur Erde zurück.
    Â»Elendes Miststück«, sagt der hagere Typ.
    Â»Da war ein echt schlauer Plan«, sagt der UKDOZ, »aber ich verstehe nicht, weshalb ein nettes, kluges Mädchen wie du bei einem Selbstmordunternehmen mitmacht.«
    Die Sonne kommt heraus. Eigentlich ein halbes Dutzend Sonnen, rings um sie herum in der Luft, so daß es keinen Schatten mehr gibt. Die Gesichter des hageren Mannes und des UKDOZ sehen unter dieser grellen Beleuchtung flach und konturlos aus. Y. T. ist die einzige, die überhaupt was sehen kann, weil ihr KnightVision das Licht kompensiert; die Männer kneifen die Augen zu und sacken unter dem Licht zusammen.
    Y. T. dreht sich um. Eine der Miniatursonnen steht über dem Labyrinth der Frachtcontainer, leuchtet jeden Winkel davon aus und blendet die Schützen, die oben stehen. Die Szene wird zu grell und zu dunkel, während die Elektronik ihres Visiers versucht, sich zu entscheiden. Aber inmitten dieses visuellen Durcheinanders
prägt sich ihr ein Anblick unauslöschlich in die Netzhaut ein: die Schützen, die umfallen wie Bäume in einem Wirbelsturm, und nur einen kurzen Augenblick eine Linie dunkler, eckiger Schemen als Silhouetten über dem Irrgarten, den sie überschwemmen wie ein kybernetischer Tsunami. Rattendinger.
    Sie haben den gesamten Irrgarten gestürmt, indem sie mit weiten, parabelförmigen Sprüngen darüber hinweggesprungen sind. Dabei sind einige einfach durch die Körper der bewaffneten Wachen hindurchgesprungen wie NFL Fullbacks, die volle Kanne durch die vorwitzigen Fotografen an der Seitenlinie pflügen. Als sie dann auf der Straße vor dem Irrgarten landen, wird sofort eine Staubwolke aufgewirbelt, in der weiße Funken tanzen, und während das alles geschieht,

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