Snow Crash
lange, bis sie wirken (man muà warten, bis das Opfer verblutet), und paradoxerweise werden viele Menschen damit getötet. Doch keiner belästigt einen noch, wenn man ihn erst mit einem Bundy Stunner getroffen hat. Behauptet jedenfalls die Werbung.
Es ist nicht so, daà sie sich verwundbar fühlt oder so. Trotzdem sucht sie sich gern ihr Opfer aus. Daher bleibt sie auf Fluchtgeschwindigkeit, bis sie die Frau gefunden hat, die einen freundlichen Eindruck machte- die kahle Tussi im zerrissenen Kleid von Chanel -, und nähert sich ihr.
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»Verziehen wir uns in den Wald, Mann«, sagt Y. T., »ich will wissen, was sich in den Ãberbleibseln deines Gehirns abspielt.«
Die Frau lächelt und rappelt sich mit der gutmütigen Ungeschicklichkeit einer fröhlichen geistig Behinderten auf die FüÃe. »Darüber rede ich gern«, sagt sie. »Weil ich daran glaube.«
Y. T. bleibt nicht stehen, um viel zu erklären, sondern packt die Frau einfach an der Hand und führt sie bergauf zu verkrüppelten kleinen Bäumen, weg von der StraÃe. Sie kann keine rosa Gesichter im Infrarot dort lauern sehen, daher müÃte es sicher
sein. Aber ein paar Leute sind hinter ihr, sie schlendern einfach dahin und sehen sie nicht direkt an, als wäre es mitten in der Nacht an der Zeit, einen kleinen Spaziergang im Wald zu machen. Einer von ihnen ist der Hohepriester.
Die Frau ist wahrscheinlich Mitte Zwanzig, der groÃe, schlaksige Typ, sieht nett, aber nicht besonders gut aus, war wahrscheinlich eine eifrige Flügelspielerin mit einem schlechten Schuà im Basketballteam ihrer High School gewesen. Y. T. setzt sie auf einen Felsen in der Dunkelheit.
»Hast du eine Ahnung, wo du bist?« sagt Y.T.
»Im Park«, sagt die Frau, »bei meinen Freunden. Wir helfen, das Wort zu verbreiten.«
»Wie bist du hierhergekommen?«
»Von der Enterprise. Dorthin gehen wir, um zu lernen.«
»Du meinst das Flo� Das Floà der Enterprise? Kommt ihr Typen alle von dort?«
»Ich weià nicht, woher wir kommen«, sagt die Frau. »Manchmal fällt es mir schwer, mich zu erinnern. Aber das ist nicht wichtig.«
»Wo warst du vorher? Du bist nicht auf dem Floà aufgewachsen, oder?«
»Ich war Systemprogrammiererin von 3verse Systems in Mountain View, Kalifornien«, sagt die Frau plötzlich in ganz normalem perfektem Englisch.
»Und wie bist du dann auf das Floà gekommen?«
»Ich weià nicht. Mein altes Leben hat aufgehört. Mein neues Leben hat angefangen. Und jetzt bin ich hier.« Wieder Babysprache.
»Woran kannst du dich als letztes erinnern, bevor dein altes Leben aufgehört hat?«
»Ich habe länger gearbeitet. Mein Computer hatte Probleme.«
»Das ist es? Das ist das letzte normale Ding, das dir zugestoÃen ist?«
»Mein System ist abgestürzt«, sagt sie. »Ich habâ Schnee gesehen. Und dann bin ich sehr krank geworden. Ich muÃte ins Krankenhaus. Und dort, im Krankenhaus, habâ ich einen Mann kennengelernt,
der mir alles erklärt hat. Er hat mir erklärt, daà ich im Blut gewaschen worden war. Daà ich jetzt dem Wort gehöre. Und plötzlich ergab alles einen Sinn. Und dann habâ ich beschlossen, auf das Floà zu gehen.«
»Du hast es beschlossen, oder jemand hat es für dich beschlossen?«
»Ich wollte es. Dahin gehen wir alle.«
»Wer war sonst noch bei dir auf dem Flo�«
»Mehr Leute wie ich.«
»Was heiÃt wie du?«
»Alles Programmierer. Wie ich. Die das Wort gesehen hatten.«
»Auf dem Bildschirm gesehen?«
»Ja. Oder manchmal im Fernsehen.«
»Was hast du auf dem Floà gemacht?«
Die Frau schiebt den Ãrmel ihres zerrissenen Sweatshirts hoch und entblöÃt einen Arm voller Nadelspuren.
»Du hast Drogen genommen?«
»Nein. Wir haben Blut gespendet.«
»Sie haben euch das Blut ausgesaugt?«
»Ja. Manchmal muÃten wir ein biÃchen programmieren. Aber nur ein paar von uns.«
»Wie lange bist du schon hier?«
»Ich weià nicht. Sie bringen uns hierher, wenn unsere Venen nicht mehr funktionieren. Wir tun einfach alles, um das Wort zu verbreiten- schleppen Sachen herum, errichten Barrikaden. Aber wir verbringen nicht viel Zeit mit Arbeiten. Meistens singen wir Lieder, beten und erzählen anderen Menschen vom Wort.«
»Möchtest du weg? Ich kann dich hier
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