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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Computerkram stecke?«
    Â»Ja.«
    Â»Ich habe mir überlegt, daß ich nicht genug dafür ausgebe. Darum habe ich mir eine Maschine geholt, die man sich an den Gürtel schnallen kann. Die kleinste, die je hergestellt wurde. Ich gehe die Straße entlang und trage das Ding an der Hüfte. Ist echt cool.«
    Â»Du bist ein Lametta.«
    Â»Ja, aber ich habe nicht diese unhandliche Scheiße am ganzen Körper festgeschnallt...«
    Â»Du bist ein Lametta. Hör zu, ich hab’ mit einem dieser Großhändler gesprochen.«
    Â»Und?«
    Â»Sie sagt, sie war einmal Hacker. Sie hat etwas Seltsames im Computer gesehen. Dann wurde sie eine Weile krank, trat dieser Sekte bei und endete auf dem Floß.«
    Â»Dem Floß. Sag bloß.«
    Â»Auf der Enterprise. Sie nehmen ihnen das Blut ab, Hiro. Saugen es ihnen aus den Körpern. Sie stecken Leute an, indem sie sie mit dem Blut kranker Hacker spritzen. Und wenn ihre Venen im Eimer sind wie die von Junkies, lassen sie sie frei und schicken sie aufs Festland, wo sie den Großhandel organisieren.«
    Â»Das ist gut«, sagt er. »Gutes Material.«
    Â»Sie sagt, sie hat Schnee auf dem Monitor gesehen, und das hat sie krank gemacht. Weißt du was darüber?«
    Â»Ja. Es stimmt.«
    Â»Es stimmt?«
    Â»Ja. Aber du mußt dir keine Sorgen machen. Es trifft nur Hakker.«
    Einen Augenblick kann sie nicht einmal sprechen, so sauer ist sie. »Meine Mutter ist Programmiererin für die Feds. Du Arschloch. Warum hast du mich nicht gewarnt?«
    Eine halbe Stunde später ist sie dort. Diesmal zieht sie nicht einmal ihr Braves-Mädchen-Outfit wieder an, sondern platzt in
voller schwarzer Montur ins Haus. Läßt die Planke unterwegs auf den Boden fallen. Schnappt sich eines von Moms Andenken vom Regal – ein schwerer Preispokal aus Kristall -, den sie vor ein paar Jahren bekommen hat, weil sie ihrem Fed-Boß in den Arsch gekrochen ist und alle Lügendetektortests bestanden hat- und stürmt ins Wohnzimmer.
    Mom ist da. Wie üblich. Arbeitet am Computer. Aber sie sieht den Monitor im Augenblick nicht an, sie hat Notizen auf dem Schoß liegen, die sie durchblättert.
    Als Mom gerade zu ihr aufschaut, holt Y. T. aus und wirft den Kristallpokal. Er fliegt direkt über Moms Schulter, über den Computertisch, trifft genau die Bildröhre. Ehrfurchtgebietende Ergebnisse. Y. T. wollte das schon immer mal tun. Sie wartet einen Moment und bewundert ihr Werk, während ihre Mutter Dampf abläßt und Feuer speit. Was machst du in dieser Uniform? Habe ich dir nicht verboten, mit dem Skateboard auf einer richtigen Straße zu fahren? Du sollst im Haus nichts werfen. Das war ein wertvolles Andenken. Warum hast du den Computer kaputtgemacht? Regierungseigentum. Und was ist eigentlich hier los?
    Y. T. ist klar, daß das noch ein paar Minuten so weitergeht, daher läuft sie in die Küche, spritzt sich Wasser ins Gesicht, holt sich ein Glas Saft und läßt Mom einfach hinterherlaufen und über ihre Schulterpolster schnauben.
    Schließlich beruhigt sich Mom wieder, scheitert an Y. T.s Strategie des Schweigens.
    Â»Ich habe dir gerade das Leben gerettet, Mom«, sagt Y. T. »Du könntest mir wenigstens ein Oreo anbieten.«
    Â»Wovon, um alles in der Welt, redest du?«
    Â»Wenn ihr- Leute eines gewissen Alters- euch bemühen würdet, mit den wichtigsten alltäglichen Entwicklungen vertraut zu bleiben, dann müßten eure Kinder nicht zu so drastischen Maßnahmen greifen.«

35
    Die Erde erscheint majestätisch vor seinem Gesicht. Hiro streckt die Hand aus und ergreift sie. Er dreht sie herum, so daß er Oregon vor sich hat. Befiehlt ihr, die Wolken verschwinden zu lassen, was sofort geschieht, so daß er einen kristallklaren Blick auf Berge und Ufer hat.
    Direkt da draußen, ein paar hundert Meilen vor der Küste von Oregon, wächst eine Art körniger Furunkel auf dem Antlitz des Wassers. Eiterbeule wäre kein zu brutaler Kraftausdruck. Er befindet sich momentan ein paar hundert Meilen südlich von Astoria und bewegt sich in südlicher Richtung. Was erklärt, warum Juanita vor ein paar Tagen nach Astoria aufgebrochen ist: Sie wollte in der Nähe des Floßes sein. Warum, darüber kann man nur spekulieren.
    Hiro schaut auf, richtet den Blick auf die Erde, zoomt näher hin. Als er sich nähert, weichen die Bilder, die von geosynchronen Satelliten

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