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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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meinst du, wann kannst du es hinbringen?«
    Â»Zwei Stunden maximal.«
    Â»Warum so lange?«
    Â»Zoll, Mann. Das FBI hat sein System nicht modernisiert, so wie alle anderen.« Weshalb die meisten Kuriere alles tun, um eine Lieferung nach FBI-Land zu vermeiden. Aber heute ist ein träger Tag, Y. T. wurde noch nicht wegen einer Geheimmission für die Mafia kontaktiert, und vielleicht kann sie Mom in der Frühstückspause besuchen.
    Â»Und dein Name ist?«
    Â»Wir geben unsere Namen nicht bekannt.«

    Â»Ich muß wissen, wer das zustellt.«
    Â»Warum? Sie haben gesagt, es wäre nicht wichtig.«
    Der Typ plustert sich echt auf. »Okay«, sagt er. »Vergiß es. Bring es einfach hin, bitte.«
    Okay, meinetwegen, sagt sie im Geiste. Im Geiste sagt sie noch ganz andere Sachen. Der Mann ist eindeutig ein Perverser. Es ist so offensichtlich: »Und dein Name ist?« Laß mich in Ruhe, Mann.
    Namen sind nicht wichtig. Alle wissen, daß Kuriere austauschbar sind. Manche sind eben nur viel schneller und besser.
    Sie skatet also aus dem Büro. Alles ausgesprochen anonym. Nirgendwo Firmenschilder. Während sie auf den Fahrstuhl wartet, ruft sie RadiKS an, um herauszufinden, wer den Auftrag gegeben hat.
    Die Antwort kommt ein paar Minuten später, als sie das Bürogebäude gerade verläßt und sich an einen hübschen Mercedes angepunt hat: Rife Advanced Research Enterprises. RARE. Eine dieser High-Tech-Firmen. Wahrscheinlich auf der Suche nach einem Regierungsauftrag. Versuchen wahrscheinlich, dem FBI Blutdruckmesser zu verkaufen, oder so was.
    Nun gut, sie wird es einfach zustellen. Sie hat den Eindruck, daß dieser Mercedes extrem langsam fährt, damit sie sich anderswo anpunt-, also punt sie sich anderswo an, an einen Lieferwagen, der nach draußen fährt. Den Stoßdämpfern nach zu urteilen, scheint er unbeladen zu sein, also kann man davon ausgehen, daß er ziemlich schnell fahren wird.
    Zehn Sekunden später brettert der Mercedes, was ja klar war, auf der linken Spur vorbei, und so punt sie sich wieder daran fest und hat ein paar Meilen eine schnelle Mitfahrgelegenheit.
    Es ist eine Plackerei, nach FBI-Land zu kommen. Die meisten FBI-Beamten fahren winzige Autos aus Plastik und Aluminium, an denen man sich kaum festpunen kann. Aber schließlich nagelt sie doch einen fest, einen kleinen Hüpfer mit aufgeklebten Scheiben und einem Dreizylindermotor, und der bringt sie bis zur Grenze der Vereinigten Staaten.
    Je kleiner dieses Land wird, desto paranoider werden sie.
Heutzutage sind die Typen vom Zoll echt unmöglich. Sie muß ein zehnseitiges Formular unterschreiben – und sie zwingen sie tatsächlich, es auch zu lesen. Sie sagen, sie wird mindestens eine halbe Stunde brauchen, es ganz zu lesen.
    Â»Aber ich habe es vor zwei Wochen gelesen.«
    Â»Es könnte geändert worden sein«, sagt der Zollbeamte, »darum mußt du es noch mal lesen.«
    Im Grunde genommen handelt es sich nur um eine Bestätigung, daß Y. T. kein Terrorist, Kommunist (was immer das auch sein mag), Homosexueller, Verunglimpfer von Staatssymbolen, Pornohändler, Wohlfahrtsparasit, Rassist, Überträger anstekkender Krankheiten oder Vertreter einer Ideologie ist, die traditionelle Familienwerte in Frage stellt. Der Großteil besteht aus Definitionen der Wörter, die auf der ersten Seite verwendet wurden.
    Also sitzt Y. T. eine halbe Stunde in dem kleinen Zimmer und macht Hausarbeit – überprüft ihre Ausrüstung, wechselt die Batterien ihrer ganzen kleinen Gerätschaften, putzt sich die Fingernägel und läßt das Skateboard die Selbstwartung durchführen. Dann unterschreibt sie das Scheißformular und gibt es dem Typ. Und dann ist sie in FBI-Land.
    Es ist nicht schwer, die Adresse zu finden. Typisches FBI-Gebäude, eine Million Stufen. Als wäre es auf dem Gipfel eines Bergs von Stufen erbaut. Säulen. Viel mehr Typen als sonst. Vierschrötige Typen mit Pomade im Haar. Muß eine Art CopZentrale sein. Der Typ am Eingang ist Cop vom Scheitel bis zur Sohle, will ihr eine Riesendiskussion aufzwingen, weil sie ihr Skateboard mit reinnehmen will. Als ob sie draußen einen sicheren Ort hätten, um Skateboards aufzubewahren.
    Der Cop-Typ ist echt eine harte Nuß. Aber das macht nichts, das ist Y. T. auch.
    Â»Hier ist der Umschlag«, sagt sie. »Sie können ihn in der Kaffeepause gern selbst in den

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