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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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bereit machen, sich selbständig durchchecken, die elektronischen Ohren spitzen soll.
    Â»Möchten Sie diesen Umschlag oder nicht?« sagt sie.
    Â»Ich nehme ihn«, sagt der Obermacker, steht auf und streckt eine Hand aus.
    Y. T. geht in die Mitte des Zimmers und gibt ihm den Umschlag. Aber statt ihn zu nehmen, streckt er im letzten Moment den Arm aus und packt sie am Unterarm.
    Sie sieht eine offene Handschelle in seiner anderen Hand. Er holt sie vor und schnappt sie über ihr Handgelenk, wo sie sich zusammenzieht und über der Manschette des Overalls einrastet.
    Â»Tut mir leid, daß ich das tun muß, Y. T., aber ich muß dich festnehmen«, sagt er.
    Â»Scheiße, was soll das?« sagt Y. T. Sie hält den freien Arm vom Schreibtisch weg, damit er ihr die Arme nicht zusammenbinden kann, aber einer der anderen Typen packt sie am freien Handgelenk, so daß sie wie ein Hochseil zwischen den beiden Männern hängt.
    Â»Ihr Typen seid tot«, sagt sie.
    Alle Typen lächeln, als würde es ihnen gefallen, eine Tussi mit etwas Mumm vor sich zu haben.
    Â»Ihr Typen seid tot«, sagt sie zum zweitenmal.
    Das ist das Schlüsselwort, auf das ihre gesamte Ausrüstung gewartet hat. Als sie es zum zweitenmal sagt, werden sämtliche Selbstverteidigungsmechanismen aktiviert, was bedeutet, daß unter anderem mehrere tausend Volt Radiofrequenzelektrizität durch die Außenseiten ihrer Manschetten fließen.
    Der Obermacker hinter dem Schreibtisch gibt ein Grunzen von tief aus dem Magen von sich. Er fliegt rückwärts von ihr weg, seine ganze rechte Hand zuckt unkontrolliert, er fällt über seinen Stuhl, knallt gegen die Wand und stößt sich den Rücken am Fenstersims aus Marmor an. Der Wichser, der ihren anderen
Arm festhält, streckt sich wie auf einer unsichtbaren Streckbank, schlägt einem der anderen Typen aus Versehen ins Gesicht und verpaßt dem Typen so auch noch eine gehörige Dosis Saft in den Kopf. Beide fallen zu Boden wie Säcke voll tollwütiger Katzen. Jetzt ist nur noch einer der Typen übrig, und der greift unter dem Jackett nach etwas. Sie macht einen Schritt auf ihn zu, läßt den Arm kreisen, und das Ende der offenen Handschelle trifft ihn am Hals. Nur ein sanftes Darüberstreichen, aber es könnte ebensogut ein zweifacher Hieb mit Satans elektrischer Axt sein. Der Zappelsaft fließt durch seine Wirbelsäule, und plötzlich hängt er über zwei beschissenen alten Holzstühlen, und seine Pistole rotiert auf dem Boden wie ein Kreisel.
    Sie spannt den Unterarm auf eine spezielle Weise, und der Bundy Stunner rutscht ihr aus dem Ärmel in die Hand. Die Handschelle, die an der anderen Hand baumelt, wird auf der Seite dieselbe Wirkung erzielen. Außerdem holt sie die Dose mit der chemischen Keule heraus, schnippt den Deckel herunter und stellt das Ventil auf Weitwinkel.
    Einer der FBI-Macker ist so nett, die Tür für sie aufzumachen. Er betritt das Zimmer mit gezückter Waffe, mit einem halben Dutzend Typen als Rückendeckung, die aus dem Großraumbüro herangelaufen sind, und sie gibt es ihnen einfach mit der chemischen Keule. Wusch, wie Insektenspray. Die Geräusche der Typen, die zu Boden fallen, hören sich an wie wirbelnde Stöcke auf einer Baßtrommel. Sie stellt fest, daß ihr Skateboard mühelos über die liegenden Typen rollen kann, und dann ist sie draußen im Großraumbüro. Die Typen stürmen von allen Seiten heran, eine unvorstellbar große Zahl, und sie hält einfach den Kopf gedrückt, starr geradeaus, tritt sich mit dem Fuß auf dem Boden ab und beschleunigt. Die chemische Keule wirkt wie ein fliegender Keil, sie skatet auf einem Teppich aus Typen hinaus. Einige FBI-Macker sind behende genug, sie von hinten anzuspringen, um sie so zu erwischen, aber sie hat den Bundy Stunner bereit, und der verwandelt ihre Nervensysteme ein paar Minuten in Rollen glühenden Stacheldrahts, soll aber sonst keine Nebenwirkungen haben.

    Sie hat etwa drei Viertel des Büros hinter sich gelassen, als die chemische Keule aufgebraucht ist. Aber eine oder zwei Sekunden klappt der Trick noch, weil die Leute Angst davor haben und aus dem Weg springen, obwohl nichts mehr heraussprüht. Dann kommen einige dahinter und begehen den Fehler, sie an den Handgelenken festhalten zu wollen. Einen erwischt sie mit dem Bundy Stunner, einen mit der elektrisch geladenen Handschelle. Dann wumm

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