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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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landenden Hubschraubers kaum auf. Sie ist froh darüber; Y. T. findet es sterbenspeinlich, daß sie sich in Gesellschaft dieser langweiligen Truppe alter Fürze befindet. Der Hubschrauber bleibt im Leerlauf dort stehen, während L. Bob Rife hinausspringt und zum Münzfernsprecher an der Wand läuft.
    Diese Typen waren dumm genug, sie auf den Sitz direkt neben dem Feuerlöscher zu setzen. Sie sieht keinen Grund, sich diese Tatsache nicht zunutze zu machen. Sie reißt den Feuerlöscher aus seiner Halterung, zieht praktisch mit derselben Bewegung die Sicherung heraus, drückt auf den Knopf und zielt direkt in Tonys Gesicht.
    Nichts passiert.
    Â»Scheiße!« schreit sie und wirft, oder besser: stößt mit dem Feuerlöscher nach ihm. Er beugt sich gerade nach vorne, um sie am Handgelenk zu packen, daher trifft der Feuerlöscher ihn mit solcher Wucht, daß er eine tiefe Delle in sein dummes Grinsen drückt. Damit bekommt sie Zeit genug, daß sie die Beine aus dem Hubschrauber schwingen kann.
    Alles hat sich gegen sie verschworen. Eine ihrer Taschen ist offen, und als sie halb aus dem Hubschrauber fällt und halb hinausrollt,
verfängt sich diese Tatsache in der Halteklammer des Feuerlöschers und hält sie fest. Als sie sich endlich befreit hat, ist Tony wieder auf Händen und Knien und greift nach ihrem Arm.
    Dem kann sie entgehen. Sie läuft frei auf den Parkplatz. Hinter ihr befindet sich das Buy ’n’ Fly, auf beiden Seiten ein hoher Grenzzaun, der diesen Platz von einem NeoAquarischen Tempel auf einer Seite und der Franchiseverwaltung von Mr. Lee Groß-Hongkong auf der anderen trennt. Der einzige Fluchtweg wäre auf die Straße hinaus – auf der anderen Seite des Hubschraubers. Aber der Pilot und Tony und Frank sind bereits herausgesprungen und versperren ihr den Fluchtweg zur Straße.
    Der NeoAquarische Tempel wird ihr nicht helfen. Wenn sie bettelt und fleht, werden sie sie wahrscheinlich nächste Woche in ihre Mantras mit einschließen. Aber bei Mr. Lees Groß-Hongkong sieht es anders aus. Sie läuft zum Zaun und versucht, darüber zu klettern. Zweieinhalb Meter Maschendraht mit Stacheldraht obendrauf. Aber ihre Kleidung würde dem Stacheldraht trotzen. Überwiegend.
    Sie schafft es bis etwa zur Hälfte hinauf. Dann legen sich kräftige, feiste Arme um ihre Taille. Sie hat kein Glück. L. Bob Rife pflückt sie einfach vom Zaun, während sie vergeblich mit Armen und Beinen um sich schlägt und tritt. Er weicht ein paar Schritte zurück und trägt sie in Richtung des Hubschraubers.
    Sie sieht zu dem Hongkong Franchise. Verdammt knapp.
    Jemand kommt auf den Parkplatz. Ein Kurier, der vom Highway hereinkreuzt und es dabei langsam und gemächlich angehen läßt.
    Â»He!« schreit sie. Sie drückt auf den Knopf am Aufschlag des Overalls, so daß dieser wieder die hellblaue und orangene Farbe annimmt. »He! Ich bin ein Kurier! Mein Name ist Y. T.! Diese niederträchtigen Dreckskerle hier haben mich entführt!«
    Â»Mann«, sagt der Kurier. »Echt Scheiße.« Dann fragt er sie etwas. Aber weil die Rotoren beschleunigen, kann sie es nicht verstehen.
    Â»Sie bringen mich zum LAX!« kreischt sie, so laut sie kann. Dann wirft Rife sie mit dem Gesicht voraus in den Hubschrauber.
Der Hubschrauber startet, während eine Reihe Antennen auf Mr. Lees Groß-Hongkong präzise seiner Spur folgt.
    Auf dem Parkplatz beobachtet der Kurier, wie der Hubschrauber startet. Es ist echt cool, ihn anzusehen, besonders mit den vielen irren Waffen.
    Aber die Macker in dem Hubschrauber haben die Tussi echt herb angefaßt.
    Der Kurier holt das Personal Phone aus dem Halfter, wählt die Zentrale von RadiKS an und drückt einen großen roten Knopf. Er setzt einen Notruf ab.
    Â 
    Â 
    Zweieinhalbtausend Kuriere drängen sich auf den betonierten Ufern des L. A. River. Unten auf dem Grund des Flußbetts hämmern Vitaly Tschernobyl und die Meltdowns gerade den besten Teil ihres nächsten Singlehits »Control Rod Jam«. Eine Anzahl Kuriere nutzen den Soundtrack und rasen die Ufermauern hinauf und hinunter; nur Vitaly, live, kann ihr Adrenalin dermaßen in Strömen fließen lassen, daß sie mit über achtzig Meilen pro Stunde auf den steilen Ufermauern sausen können, ohne Purzelbäume gegen den Beton zu schlagen.
    Und dann verwandelt sich die dunkle Masse der Meltdowns in eine

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