Snowbound - Atemloses Verlangen
nötig, mich vor einem angeschlagenen Kopf zu bewahren.«
»Dafür kommen wir eh zu spät«, brummte Todd leise, aber gerade laut genug, dass Sean ihn hören konnte.
Seinen Partner ignorierend, beugte sich Sean über den jungen Mann. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht verletzt sind?«
Der Angesprochene sprang auf und griff nach seinem Board. »Alles prima. Aber danke, dass Sie fragen.«
Todd nahm über Funk Kontakt mit der Bergwacht auf und erstattete Bericht, während der Snowboarder den Hang hinunterglitt.
»Wollen wir zurückfahren?«, fragte Sean, nachdem Todd das Funkgerät wieder an seinem Gürtel befestigt hatte. »In ein paar Minuten ist unsere Schicht zu Ende.«
»Wer zuerst an der Hütte ist.« Und schon war Todd weg.
Fluchend stieß er sich ab, die Herausforderung ließ seinen Puls schneller schlagen. Todd war ziemlich wendig und hatte einen Vorsprung, aber Sean war sehr schnell, hatte mehr Erfahrung und war außerdem ein ziemlicher Draufgänger.
Und er hasste es, zu verlieren.
Pures Adrenalin schoss durch seine Venen, während er die Knie leicht anwinkelte und Geschwindigkeit aufnahm; die Reibungswärme erhitzte seine Körper, prickelte auf seiner Haut.
Oh ja.
Das hier war das echte Leben, der Kick, für den er lebte. Der ultimative Schneerausch. Nichts konnte da mithalten, weder Geld, noch Autos, noch Sex.
Na ja, Sex vielleicht schon, aber nicht in letzter Zeit.
Die Entfernung zwischen Sean und seinem Partner verringerte sich immer mehr, während er mit riskanten Wendungen den Hang hinunterflitzte und über eine Buckelpiste raste, die seine Knochen durchschüttelte. Oh ja. Er hatte es geschafft. Er sprang und flog an Todd vorbei, wobei er ihm noch kurz zuwinkte.
Am unteren Ende der Piste drückte er die Skienden in den Schnee und bremste ab, wobei er darauf achtete, keine nichts ahnenden Skifahrer mitzunehmen. Er glitt durch die Menschenmenge, die sich am unteren Ende der Piste sammelte, und kam als Erster an der Skihütte an, dicht gefolgt von Todd.
»Eines Tages werde ich dich schlagen«, grummelte sein Freund.
Sean setzte die Skibrille ab und öffnete die Schnallen seiner Schuhe. »Träum weiter.«
Sie schlossen ihre Ausrüstung in einen Schrank in der Nähe der Hüttenwand ein und gingen die Treppe zum Büro der Bergwacht hoch, wobei sie mit ihren Stiefeln gegen die Stufen schlugen, damit der Schnee abfiel. Sean zog seine Handschuhe aus und schob sie in die Jackentasche. »Kommst du mit ins
Moose,
was essen?«
Todd warf einen Blick auf die Uhr. »Klingt gut. Dann können wir auch gleich die heutige Auswahl an Skihäschen abchecken. Vielleicht holt dich das ja aus deinem Tief heraus.«
»Tief? Ach was. Erinnerst du dich an Jenny?«
»Alter, Jenny ist
Monate
her. Und ihr habt euch wie oft getroffen? Einmal?«
Und dieses eine Date hatte in einem Desaster geendet, aber das würde er seinem Freund bestimmt nicht auf die Nase binden.
»Stimmt schon, es ist ein Weilchen her.«
»Ein Weilchen? Selbst Mönche haben mehr Sex als du.« Todd schlug Sean freundschaftlich auf den Rücken, als sie das Büro der Bergrettung betraten. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich krieg das schon hin, dass du wieder in Form kommst.«
»Soll ich mich jetzt etwa auch noch bedanken?«
Todd grinste. »Das dürfte kein Problem sein. Die Mädels fallen schon über dich her, bevor sie wissen, wer du bist, und in letzter Zeit hat es auf den Hängen nur so von heißen Skihäschen gewimmelt.«
»Das ist immer so vor Skiwettkämpfen.« Immer. Die Frauen reisten scharenweise an, um im Bett von einem oder gleich mehreren Athleten zu landen. Er wusste aus erster Hand, wie das lief, da er die Groupies einst als Anreiz betrachtet hatte, zu den Besten zu gehören.
Sie meldeten sich mit ihren Stechkarten ab und verstauten ihre Ausrüstung, dann stapften sie zum
Moosehead Pub
, der direkt von der höhlenartigen Haupthalle abging. Sechs Kaminfeuer brannten in dem dreistöckigen Pub ohne Trennwände, und seine Haut prickelte, als sein Körper anfing, nach drei langen Stunden auf der Piste aufzutauen.
Obwohl sich die Leute an der Bar drängten, waren mehrere Barhocker unbesetzt. Sean und Todd setzen sich auf zwei Hocker, die einen guten Blick auf die geschäftigen Skipisten boten. Der Barkeeper, Earl, knallte Servietten vor ihnen auf die polierte Eichentheke.
»Hallo Jungs. Was kann ich für euch tun?
»Das Übliche«, erwiderte Sean. »Einen Kakao und einen Hamburger.«
»Für mich Kaffee. Stark.« Todd fuhr sich mit den
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