Snowbound - Atemloses Verlangen
kniete. Sie würde es niemals müde werden, ihn anzusehen. Oder ihn zu berühren. Oder mit ihm Liebe zu machen – nein, Sex mit ihm zu haben natürlich.
Liebe. Auf keinen Fall. Sie hatte nicht vor, dieses Wort mit dem in Zusammenhang zu bringen, was Sean und sie miteinander teilten, was auf einen Flirt mit großartigem Sex hinauslief. Außerirdisch gutem Sex.
Andererseits waren sie sich in der vergangenen Nacht auch gefühlsmäßig sehr nahegekommen. Sie hatte ihm intime Details aus ihrer Vergangenheit anvertraut – bisher hatte sie nie einem Mann erzählt, wie dick sie einmal gewesen war –, und er hatte ihr ein Geheimnis anvertraut, das so persönlich war, dass es sie zutiefst berührte, das er dieses Risiko eingegangen war.
Sein Geständnis hatte sie nicht schockiert, aber es hatte ein Loch in ihre Schutzwälle gerissen. Zwei Jahre. Er hatte
zwei
Jahre auf Sex verzichtet, weil der Verlust eines Hodens sein Selbstbewusstsein so tief erschüttert hatte. Und aus irgendeinem Grund hatte er sich dazu entschlossen, sie in den engen Kreis der Vertrauten aufzunehmen, die den wahren Grund für sein Zölibat und seinen Abschied vom Skisport kannten.
Er hatte gewollt, dass sie diejenige war, die ihm dabei half, seine Unsicherheit zu überwinden. Aber warum ausgerechnet sie? Und jetzt, wo er »geheilt« war, wie er es ausdrückte, was würde ihn davon abhalten, sich wieder mit heißen Groupies und willigen geschiedenen Frauen einzulassen?
Unsicher, ob sie wirklich die Antworten auf diese Fragen hören wollte, verkroch sie sich tiefer unter die Decke. Sie hatte genug eigene Probleme, als dass sie Zeit gehabt hätte, sich groß Gedanken über Seans Motive zu machen. Und selbst wenn sie keine beruflichen Probleme gehabt hätte, und sich nicht um die Versteigerung hätte kümmern müssen …
oh verdammt
.
Sich aufrichtend, sah sie sich verzweifelt im Zimmer nach einer Uhr um. Es war ihr egal, dass die Decke nach unten bis zu ihrer Taille glitt, sodass ihre nackten Brüste der eisigen Luft ausgesetzt waren.
»Sean! Wie spät ist es?«
Er ließ die Pfannkuchen aus der Pfanne auf zwei Pappteller gleiten und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Sechs Minuten nach Elf.«
»Oh nein.« Die Kälte ignorierend, sprang sie auf und suchte hastig ihre Klamotten zusammen, die überall in der Hütte verteilt lagen. »Ich muss gehen. Ich muss unbedingt telefonieren.« Sie zog den Tanga an, dankbar, dass der dürftige Fetzen Seans Enthusiasmus überlebt hatte. Wo war ihr BH ?
»Ähem.« Er kauerte immer noch vor dem Feuer, die beiden Teller auf den Füßen und grinste sie frech an, während er besagten BH zwischen den Fingern zwirbelte. »Suchst du das hier?«
Mit einem bösen Blick riss sie ihm den Stoff aus der Hand. »Beeil dich. Wir müssen sofort los.«
Aber er schüttelte den Kopf und hielt ihr den Pappteller und eine Flasche von etwas hin, das aussah wie uralter Ahornsirup. »Wir gehen nirgendwo hin. Nicht, bis der Sturm vorbei ist. Ich habe mich über Funk mit der Bergwacht in Verbindung gesetzt, und selbst die können uns hier nicht rausholen, bevor sich die Wettersituation gebessert hat.«
Sie schlüpfte in die Jeans und griff nach ihrer Skihose. »Wir können nicht auf deine Kumpels warten. Ich muss bis zwölf einen Anruf machen, sonst geht mir nicht nur ein neuer Job flöten, sondern auch noch der Redner für die Versteigerung.«
Als ihm klar wurde, dass sie es ernst meinte, stieß er einen Fluch aus. »Robyn, wir können die Hütte nicht verlassen. Nicht, weil es klüger wäre, sondern weil es nicht
geht
. Wir kommen hier nicht raus.«
Nicht nur das Herz rutschte ihr in die Hose, sondern auch ihr Magen verknotete sich. »Natürlich können wir das. Wir fahren einfach mit unseren Skiern-«
»Es ist zu gefährlich. Wenn der Sturm vorbei ist, müssen sie womöglich erst mal den Schnee wegräumen, damit wir überhaupt aus der Hütte rauskommen.«
Ungläubig stürzte sie zur Tür und riss sie auf, nur um davor eine massive Schneewand von einem Meter zwanzig vorzufinden, und in dem schmalen Spalt, der noch frei war, war ein weißer Vorhang aus wirbelndem Schnee zu sehen, der versuchte, in die Hütte einzudringen. Ein paar Schneebrocken fielen ins Hütteninnere und zerbrachen auf ihren nackten Füßen. Sie war so verblüfft, dass sie die eisige Kälte gar nicht wahrnahm.
Oh nein. Oh Gott, nein. Das durfte einfach nicht wahr sein. Vielleicht konnten sie über den Schnee klettern …
Sie stürzte sich auf die solide
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