Snowbound - Atemloses Verlangen
kann mir auch nicht vorstellen, dass das jemand denkt.«
»Oh doch, da hat es jemanden gegeben.«
Jenny. Sie war die erste Frau gewesen, mit der er nach der Operation ins Bett gegangen war, in der Hoffnung, seine Ängste zu überwinden. Wie immer hatte er es geschafft, seine Ängste zu ignorieren, und er hatte seine Nervosität sogar dann verbergen können, als sie ihn an intimen Stellen berührt hatte.
Aber dann hatte sie seinen Makel entdeckt und war vor ihm zurückgeschreckt. Sie hatte versucht, ihre Reaktion zu überspielen, indem sie behauptet hatte, nur ein wenig überrascht zu sein. Aber er hatte ihren angewiderten Gesichtsausdruck gesehen. Also hatte er sich wieder angezogen und war aus ihrem Hotelzimmer geflohen. Und obwohl er sich alle Mühe gegeben hatte, den Vorfall zu vergessen, hatte ihr Gesichtsausdruck ihn seit diesem Tag verfolgt.
Robyn ballte ihre in die Decke gewickelten Hände zu Fäusten, und ihre Augen funkelten so wütend, dass er beinahe gelächelt hätte. »Dann hat dich allen Ernstes jemand als Freak bezeichnet?«
»Sie hat gesagt, dass es seltsam wäre.«
Ihr Ärger ließ nach, und die Farbe kehrte in ihre Fingerknöchel zurück. »Seltsam. Das war alles, was sie gesagt hat? War es denn als Beschimpfung gemeint?«
»Ist das nicht Beschimpfung genug?«
»Ich bin mir sicher, dass du es damals so empfunden hast.«
Ihm blieb die Spucke weg.
»Damals?«
»Sean, hör mir zu. Und vertrau mir bei dieser Sache.« Als sie seine Hand nahm, hatte er Mühe, sie nicht wegzuziehen. »Sie hat sich nicht über dich lustig gemacht. Du hast dich ihr ausgeliefert gefühlt und warst sehr verletzlich. Deshalb hast du überreagiert. Ich weiß, wie das ist. Ich habe dieselben Fehler gemacht.«
»Na klar, ich bin mir sicher, dass du weißt, wie es ist, einen Hoden zu verlieren.«
Bei seinen Worten zuckte sie zusammen. Sie wirkte gekränkt, und er bereute seine unbedachte mürrische Bemerkung, die sie nicht verdient hatte. »Natürlich weiß ich nicht, wie das ist, aber ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man sich wegen seines Körpers schämt und Angst hat.« Sie biss sich so fest auf die Unterlippe, dass er fürchtete, dass sie bluten würde, und dann platzte sie heraus: »Ich war früher total fett und hässlich.«
Nur ihr Gesichtsausdruck und der echte Schmerz, der sich in ihren Zügen widerspiegelte, hielt ihn davon ab, zu lachen – vielleicht war das einfach sein Fluch. Er war schon früher mit Frauen ausgegangen, die sich wegen eines einzigen überflüssigen Pfunds unglaublich fett gefühlt hatten und davon überzeugt gewesen waren, dass sie wegen ein paar Sommersprossen nichts wert waren. Eigentlich hatte er nicht den Eindruck gehabt, dass Robyn zu diesem Typ Frau gehörte; aber selbst in diesem Moment, während er sich nicht einmal vorstellen konnte, dass sie früher einmal übergewichtig und unansehnlich gewesen sein sollte, konnte er deutlich sehen, dass sie selbst es glaubte.
»Sprich weiter«, sagte er und drückte ermutigend ihre Hand.
»Ich war so paranoid, dass ich jedes Mal ausgeflippt bin, wenn jemand etwas gesagt hat, was man auch nur ansatzweise als Beleidigung verstehen konnte. Einmal hörte ich, wie jemand etwas von einer,Kuh’ sagte und fing an zu weinen. Wie sich herausstellte, sprachen sie über ein Farmprojekt.«
Sie hob seine Hand an ihre Lippen und drückte einen zarten Kuss in seine Handfläche. »Was ich damit sagen will, ist, dass es möglicherweise nicht mal als Beleidigung gemeint war. Wie dem auch sei«, sagte sie mit einem langen, anerkennenden Blick auf seinen Körper, »An dir gibt es nichts, und ich wiederhole,
nichts
, worüber du dir Sorgen machen musst.«
Plötzliches Verlangen durchzuckte ihn. Mann, es war wirklich erbärmlich, was zwei Jahre Zölibat und ein leidenschaftlicher Blick von einer schönen Frau bei einem Mann auslösen konnten. »Wenn ich deinen beutehungrigen Blick sehe, dann habe ich aber doch das Gefühl, mir Sorgen machen zu müssen.«
Ihre Lippen verzogen sich zu einem lasziven Lächeln, und mit einer bedächtigen katzenhaften Bewegung ließ sie die Decke von ihren Schultern gleiten, sodass sie zu Boden glitt und sich dabei um ihren perfekten wohlgerundeten Hintern legte. Während er noch nach Luft schnappte, spreizte sie seine Beine und kniete sich dazwischen, ihre Hände legte sie auf seine Knie. Immer noch lächelnd und ihn mit lüsternem Blick fixierend, fuhr sie mit den Händen über seine Oberschenkel, bis sie seine
Weitere Kostenlose Bücher