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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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stand auf.
    Lucy blickte ihm nach. Er versäumte nie, sich zu schützen, was unter den gegebenen Umständen natürlich nur gut war. Aber ein Mann wie er hatte selbstverständlich viel Erfahrung in diesen Dingen.
    Was er ihr kurz darauf schon wieder ausgiebig unter Beweis stellte. So war es eine ganze Weile später, als er endgültig ihr Bett verließ und sich anzog.
    „Kläre morgen, wann du dir drei Tage freinehmen kannst. Am besten direkt im kommenden Monat.“
    „Das ist unmöglich. Ich habe schließlich ein Geschäft zu führen.“
    „Du wirst es möglich machen. Andersfalls verlieren deine Freunde ihr Einkommen.“
    „Nur Elaine ist bei mir angestellt, und sie kann die Galerie nicht allein führen. Sid und Leon zeigen hier lediglich ihre Arbeiten und geben mir zehn Prozent von ihrem Verkaufserlös ab.“
    „Nur zehn?“ Lorenzo schüttelte den Kopf, beugte sich herab und küsste sie auf die Nasenspitze. „Du hast wirklich viele gute Seiten, Lucy, die ich inzwischen schon bestens kenne …“, er lächelte vielsagend, „… aber auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Geschäftssinn zählt nicht gerade dazu.“ Lachend wandte er sich ab und ging.
    Und Lucy, die wusste, dass sie eigentlich sehr wütend hätte sein müssen, fühlte sich in diesem Moment viel zu schläfrig und wohlig ermattet, sodass sie im nächsten Moment tief und fest eingeschlafen war.

7. KAPITEL
    Sobald die Schulferien zu Ende waren, ließ das Touristengeschäft deutlich nach. Der Sommer war so gut wie vorüber, und Lucy saß in einem Flugzeug nach Italien und versuchte angestrengt, damit zurechtzukommen, welche Richtung ihr Leben genommen hatte. Unter ihr glitzerten die schneebedeckten Gipfel der Alpen in der Sonne, doch sie hatte in diesem Moment keine Augen für die Schönheiten der Natur. Sie war jetzt Lorenzos Geliebte, auch wenn sie den Ausdruck seltsam unpassend fand. War es nicht grotesk, wie schnell man sich daran gewöhnte, in einem Wagen mit Chauffeur oder im Privatjet zu reisen?
    Wann immer Lorenzo es wollte, ließ er sie von einem Fahrer abholen … entweder, um sie zu seinem Hotel zu bringen, dem luxuriösen Landgasthof, in dem er schon einmal eingecheckt hatte, oder zum Flughafen in Newquay oder Exeter, von wo aus sie dann mit seinem Privatjet zu einem Kurztrip nach London flogen, wo Lorenzo eine Suite in einem Luxushotel nutzte, wenn er in der Stadt arbeitete. Was in letzter Zeit sehr häufig vorkam.
    Nun aber hatte sie ihn volle fünf Tage nicht gesehen. Vielleicht war es Zufall, doch vor einem Monat – auf den Tag genau – hatte er Lucys Besuch bei seiner Mutter in Italien eingefordert. Sie hegte das unbestimmte Gefühl, dass dieses Ereignis gleichzeitig das Ende ihrer Beziehung bedeuten würde. Lorenzo hatte alles bekommen, was er wollte. Lucy dagegen war sich nicht mehr sicher, was sie eigentlich noch wollte.
    Mit Lorenzo kam sie kaum aus dem Bett … wobei das nicht ganz stimmte, denn auch ein Schreibtisch, die Dusche und, bei einer besonders erotischen Episode, ein Stuhl auf dem Balkon hatten in ihrem abwechslungsreichen Sexleben bereits eine Rolle gespielt. Ansonsten aber kannte Lucy diesen Mann heute nicht wesentlich besser als bei ihrer ersten Begegnung. Er war ein sehr reservierter Mensch, der nur wenig Persönliches von sich preisgab. Allerdings besaß er einen ausgeprägten Sinn für Humor, sodass sie durchaus häufig miteinander lachten, und gelegentlich rief er Lucy auch einfach nur an, um mit ihr zu reden. Das waren die seltenen Anlässe, bei denen sie sich fast vormachen konnte, sie wären ein ganz normales Paar. Aber das war vermutlich nur Wunschdenken. Wenn sie nachts allein in ihrem Bett lag und sich nach Lorenzo verzehrte, wusste sie jedoch ganz genau, dass es für sie viel mehr als nur Sex war.
    Der war mit ihm natürlich fantastisch. Lorenzo hatte sie in eine Welt der Sinnlichkeit eingeführt, die sie sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Längst hatte sie jeden Versuch aufgegeben, ihm widerstehen zu wollen, und hieß ihn, im Gegenteil, mit offenen Armen willkommen. Ihr war auch klar, dass es nach Lorenzo für sie keinen anderen mehr geben würde. Was er in ihr geweckt hatte, was sie miteinander teilten, konnte sie sich mit niemandem sonst vorstellen.
    Der Flugbegleiter, ein hübscher junger Mann in ihrem Alter, kam an ihren Platz und bot an, ihr beim Anlegen des Sicherheitsgurtes behilflich zu sein, da sie jeden Moment den Landeanflug beginnen würden. Höflich, aber

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