So berauschend wie die Liebe
gemacht habe.“ Er stand auf, ging einmal durch den Raum und blieb schließlich vor Lucys Sessel stehen. Seine Miene war unergründlich. „Ich weiß noch mehr. Pech für dich, dass dein netter Rechtsbeistand leider stärker an seinem Bürgermeisteramt interessiert ist als an seiner Tätigkeit als Anwalt, weshalb er es wohl versäumte, deinen Vertrag mit Johnson als nicht übertragbar aufzusetzen. So konnte ich Johnson seine Anteile abkaufen und bin jetzt dein Partner in allem … außer in den Hypotheken auf dem Haus in Dessington und auf diesem Cottage, das du ja nun auch unklugerweise beliehen hast. Nach meinen Berechnungen wirst du es nicht mehr lange halten können.“
Lucy schluckte stumm. Es war noch schlimmer, als sie befürchtet hatte.
„Einer Frau wie dir muss ich bestimmt nicht noch genauer erklären, was das bedeutet“, fuhr Lorenzo spöttisch lächelnd fort. „Du gehörst mir … solange ich dich will.“
Eine Frau wie sie? Der beleidigende Unterton traf Lucy tief. Entsetzt sah sie nun erneut unverhohlenes Verlangen in seinen dunklen Augen leuchten.
„Und ich will dich“, sagte er ohne Umschweife.
Ehe sie etwas erwidern konnte, hob er sie aus dem Sessel und presste sie an sich, sodass ihre Füße den Boden nicht berührten und sie instinktiv an seinen breiten Schultern Halt suchte.
„Schon viel besser“, sagte er mit einem bedeutsamen Lächeln und ließ sie langsam an sich hinabgleiten, bis sie wieder auf den Holzdielen stand. Lucy, deren volle Brüste eng an seinen muskulösen Oberkörper gepresst waren, spürte seine Wärme und auch, wie sehr er sie begehrte, und versuchte, sich aus seiner Umarmung zu winden. Aber Lorenzo umfasste ihre Hüften und drückte Lucy noch fester an sich.
„Fühle, was du mit mir anstellst … dann weißt du auch, was du in Zukunft für mich tun wirst.“ Er drängte sich bewusst an sie, um ihr das Maß seiner Erregung zu demonstrieren. Wilde Lust wallte in Lucy auf, aber sie bezwang ihren Wunsch, ihn ebenfalls zu berühren.
Lorenzo lockerte seinen Griff, sodass sie etwas von ihm zurückweichen konnte, ohne vollständig freizukommen. Sowieso hatte sie das deprimierende Gefühl, nie wieder wirklich von Lorenzo freikommen zu können.
„Du wirst meine Geliebte sein, Lucy, wann immer ich dich will. Und bei deinem einzigen und einmaligen Besuch bei meiner Mutter wirst du genau das tun, was ich dir sage.“
„Was für ein Besuch? Warum? Ich habe dir das Porträt gegeben, das muss doch genügen.“
„Ich habe es ihr noch nicht gebracht, weil mir klar geworden ist, dass sie darauf bestehen würde, dir persönlich zu danken. Außerdem haben sich inzwischen die Umstände geändert. Dank Teresa Lanza hat die Augustausgabe eines beliebten Society-Magazins in Verona ganzseitig über die Hochzeit ihres Neffen in England berichtet, einschließlich einiger Fotos von dir und mir sowie Hinweisen auf das tragische Unglück, das unsere Familien miteinander verbindet. Das hat eine Änderung meiner Pläne erforderlich gemacht.“
Lucy wollte etwas erwidern, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Wir werden meine Mutter als Paar besuchen, und du wirst ihr das Porträt als ein persönliches Geschenk überreichen. In ihrer Freude wird sie nicht daran denken, irgendwelche neuen Spekulationen über das damalige Unglück anzustellen. Wenn dann eine angemessene Zeit vergangen ist, werde ich meiner Mutter sagen, wir hätten uns getrennt, sodass jeder weitere Kontakt von da an ganz selbstverständlich unterbleibt. Wir werden uns nie wiedersehen, Steadman’s wird als Gegenleistung wieder auf dich übertragen, und für alles andere suche ich dir einen neuen Partner.“
Sie blickte ihn fassungslos an. „Das kannst du nicht ernst meinen!“
„Ich meine natürlich für das Bauprojekt“, erläuterte er spöttisch, wobei er sie vielsagend von Kopf bis Fuß betrachtete. „Mir ist durchaus bewusst, dass du fürs Bett jederzeit selbst jemanden finden kannst, aber solange du mit mir zusammen bist, bestehe ich auf dem Exklusivrecht. Keine Sorge, es handelt sich nicht um eine längerfristige Verpflichtung. Bisher haben meine Beziehungen noch nie länger als sechs Monate gedauert. Und mit einer Frau wie dir wird es vermutlich ein weit kürzerer Zeitraum sein, sodass du deine Freiheit schon bald wieder genießen kannst.“
„Du bist wirklich ein jämmerlicher mieser Schuft! Und außerdem musst du völlig den Verstand verloren haben, wenn du dir einbildest, ich könnte in so ein
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