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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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bestimmt lehnte Lucy sein Angebot ab und legte den Gurt allein an, weil ihr die etwas anzügliche Art, wie der Steward sie ansah, nicht gefiel. Aber vermutlich war er es gewöhnt, für seinen Boss wechselnde Frauen rund um die Welt zu befördern, sodass sie ihm seine Voreingenommenheit nicht verübeln konnte.
    Nach der Landung stieg Lucy zögernd die kleine Gangway hinunter und blinzelte in die strahlende Sonne, während sie den engen Rock ihres roten Kostüms glatt strich. Lorenzo hatte es ihr an einem der Tage gekauft, als er sie in London zum Essen ausgeführt hatte. Trotz ihres Protests hatte er darauf bestanden, mit ihr einen Einkaufsbummel in der Bond Street zu machen, weil er sich für die Frau an seiner Seite schicke Outfits und Dessous wünschte.
    Jetzt kam er, wie stets elegant gekleidet in einem grauen Anzug, mit langen Schritten auf sie zu. Allein sein Anblick ließ Lucys Herz sofort schneller schlagen.
    „Schön, dass es geklappt hat“, sagte er. „Wir befinden uns auf einem privaten Flugfeld, sodass die Zollabfertigung eine reine Formalität ist.“ Er nahm ihren Arm und führte Lucy über die Rollbahn.
    Keine Begrüßung, kein Kuss. Aber die Art ihrer Beziehung ließ das auch nicht erwarten.
    Zehn Minuten später saß Lucy an der Seite von Lorenzo wieder in einer Limousine mit Chauffeur. Lorenzo so nahe zu sein, machte sie immer nervös, und irgendwann konnte sie das angespannte Schweigen nicht mehr aushalten.
    „Wie lange dauert die Fahrt zum Gardasee?“
    Lorenzo wandte sich ihr zu. „Wir fahren erst in meine Wohnung in Verona.“ Mit sanfter Hand strich er ihr eine seidige Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem elegant frisierten Knoten gelöst hatte … eine zarte Berührung, bei der es Lucy heiß durchfuhr. „Du brauchst sicher etwas Entspannung, bevor du die Reise fortsetzt. Ich jedenfalls benötige sie ganz bestimmt“, fügte er mit einem Lächeln hinzu, das keinen Zweifel daran ließ, wonach ihm der Sinn stand.
    Obwohl Lucy sich zu ihrer Schande eingestehen musste, dass sie die Vorstellung erregte, wandte sie sich errötend ab. Lorenzo lachte leise.
    Lorenzos Wohnung war eine Überraschung. Staunend blickte Lucy sich in dem riesigen Wohnzimmer um. Die förmlich elegante Einrichtung entsprach zunächst ihren Erwartungen: Hohe Fenster waren mit blauen und cremefarbenen Vorhängen dekoriert, zwei große Sofas mit blauen Seidenpolstern flankierten einen offenen Kamin mit kostbarer Marmoreinfassung. Regale, scheinbar willkürlich mit Büchern vollgestopft, säumten die Wände – und davor stand ein großer bequemer Ledersessel in Scharlachrot! Auf dem niedrigen gläsernen Couchtisch lagen Zeitschriften und andere Papiere wild verstreut, sodass der Raum tatsächlich einen eher unaufgeräumten Eindruck vermittelte.
    Es war allerdings ein sagenhaft teures Durcheinander, wie Lucy bei näherem Hinsehen feststellte. Auf einem antiken Schreibpult entdeckte sie die Bronzestatue einer nackten Frau, reinstes Art déco, neben einer unglaublichen gelb-blauen Glasskulptur eines Fisches und einer geschnitzten Holzfigur, die einen Indianer darzustellen schien. Aber was sie wirklich faszinierte, war das, was an den Wänden hing. Lucy erkannte einen Picasso aus seiner Blauen Periode, einen Matisse und ein Gemälde, das ein Gauguin sein musste, neben einigen zarten Aquarellen und einem riesigen Werk von Jackson Pollock, das fast eine ganze Wand einnahm.
    Sie wandte sich zu Lorenzo um, der bereits sein Jackett abgelegt und die Krawatte gelockert hatte. „So habe ich es mir nicht vorgestellt.“ Lucy deutete vergnügt lächelnd um sich.
    „Es ist etwas chaotisch, ich weiß. Aber Diego, mein Butler, hat Urlaub, und ich habe es nicht so mit der Ordnung“, gestand er reumütig.
    „Das habe ich schon bemerkt“, entgegnete Lucy, der natürlich nicht entgangen war, wie Lorenzo seine durchaus teuren Kleidungsstücke ständig einfach da fallen ließ, wo er sie gerade auszog. „Aber eigentlich meinte ich, dass ich diesen Raum wundervoll finde – so farbenfroh und mit diesen unglaublichen Kunstwerken. Bei manchen davon hätte ich nie für möglich gehalten, dass sie dir gefallen würden.“
    Er zog sie zu sich heran. „Der alte Bankier ist doch nicht so langweilig und farblos, wie du dachtest?“, fragte er, wobei er ihr die Kostümjacke auszog und über die Rückenlehne des Sofas warf.
    „Ich finde dich nicht alt“, erwiderte sie heiser.
    Sein Blick glitt hinunter zu ihren Brüsten, wo sich die

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