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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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einmal hatte sie die Verantwortung für einen anderen übernommen, hatte versucht, Damien zu helfen, und die Tragödie doch nicht abwenden können. Wenn Steadman’s schließen und das Bauprojekt nicht verwirklicht werden würde, dann konnte sie es nicht mehr ändern. Der Stadt blieben zumindest die dreieinhalb Hektar Land, die Lucy ihr geschenkt hatte. Ihr dringend renovierungsbedürftiges Elternhaus würde sie, wie ihr der Makler sowieso geraten hatte, zur Versteigerung bringen und an den Meistbietenden verkaufen. Auf diese Weise konnte sie hoffen, wenigstens ihre Galerie zu behalten.
    „Der Kaffee ist fertig.“
    Lucy drehte sich um. Lorenzo schob die herumliegenden Papiere beiseite, um auf dem Couchtisch Platz für das Tablett zu schaffen. Dann setzte er sich aufs Sofa, schenkte zwei Tassen Kaffee ein und sah Lucy fragend an. „Milch und Zucker?“
    Nicht einmal das weiß er von mir, dachte sie traurig. Eine Erkenntnis, die sie in der Entscheidung bestärkte, Schluss zu machen. „Nein danke. Aber ich würde gern das Bad benutzen. Wo finde ich es?“
    „Eines grenzt direkt an mein Schlafzimmer … Warte, ich komme mit, denn es scheint mir verlockend, den Kaffee mit dir im Bett zu trinken.“ Sein Lächeln war eindeutig und verführerisch.
    „Danke, lieber nicht“, wehrte sie kühl ab. „Sag mir einfach, wo das Bad ist. Schließlich bin ich gekommen, um deine Mutter zu besuchen, und es wäre sehr unhöflich, sie warten zu lassen.“
    Lorenzos dunkle Augen blitzten auf. Er war es nicht gewohnt, abgewiesen zu werden, und betrachtete Lucy genauer. Sie hatte sich das Haar wieder hochgesteckt, die Kostümjacke angezogen und stand in angespannter Haltung vor ihm, die Arme trotzig verschränkt. Natürlich hätte er sie dazu bringen können, sich seinen Wünschen zu fügen, aber ihm war plötzlich die Lust vergangen.
    „Auf dem Flur, die zweite Tür links.“ Er deutete in die entsprechende Richtung, durch die er gerade gekommen war. Lucy hatte recht, es war Zeit, dass sie zum Gardasee aufbrachen.
    Er war selbst erschrocken, wie er vorhin buchstäblich über sie hergefallen war, völlig verrückt nach ihr. Das konnte nicht so weitergehen. Sein unbändiger Zorn angesichts der Entdeckung, dass Lucy hinter seinem Rücken ein eigenes Geschäft eingefädelt hatte, war inzwischen verraucht, und er war nicht sehr stolz auf sein Verhalten.
    Rückblickend hätte er damals, als Lucy ihn in seinem Büro aufgesucht hatte, in ihren Vorschlag einwilligen sollen, die Leitung von Steadman’s in den Händen des bewährten Geschäftsführers zu belassen und nicht an dem Status quo zu rühren. Stattdessen hatte er sich völlig irrational verhalten, aufgewühlt durch das Mittagessen mit Manuel und die Erinnerungen an den Tod seines Bruders. Ganz gegen seine sonstigen Gewohnheiten hatte er eine Entscheidung im Zorn anstatt ruhig und beherrscht getroffen. Die Affäre mit Lucy war dann eine weitere Dummheit gewesen.
    Wenn er es recht bedachte, war es ein Sommer voller verrückter Entscheidungen gewesen. Seine Affäre mit Lucy, seine überwältigende Leidenschaft für sie, drohte sein ganzes Leben, seine Arbeit und seine Privatsphäre, zu bestimmen. Seit er ihr begegnet war, hatte er nur eine einzige Nacht in seiner Villa in Santa Margherita geschlafen und war nur einen halben Tag Segeln gewesen. Und es war schon über einen Monat her, seit er zuletzt in New York war. Stattdessen verbrachte er den größten Teil seiner Zeit in England, flog ständig zwischen Verona und London hin und her. Das musste aufhören. Natürlich war er immer noch verrückt nach Lucy, aber mehr war es auch nicht außer – Lust. Er konnte jede Frau haben, und es war bei Weitem klüger, wieder zu jenen unverfänglichen, zeitlich begrenzten Beziehungen zurückzukehren, wie er sie all die Jahre geführt hatte.
    Seine Entscheidung stand fest. Lorenzo erhob sich und knöpfte sich das Hemd zu. Die Lösung schien einfach: Er musste nur noch die nächsten drei Tage überstehen, die Sache mit Lucy zum Abschluss bringen und sich dann wieder einer Frau zuwenden, die besser zu ihm und zu seinem Leben passte, weil sie keine Unruhe verursachte.
    Lorenzo hob sein Sakko vom Boden auf, schlüpfte hinein und band sich die Krawatte. Als Lucy ins Zimmer zurückkam, ging er ihr sofort entgegen. „Bist du bereit zum Aufbruch?“
    Sie sah ihn ruhig an. „Ja.“
    Vor dem Haus war ein flacher, schnittiger gelber Sportwagen geparkt. „Bitte“, sagte Lorenzo knapp und hielt Lucy die

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