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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Mistkerl war jedenfalls dank seines dicken Bankkontos spurlos verschwunden. Geblieben war lediglich sein anklagendes Engelsgesicht, wenn Bhreacs Finger nachts Fars nackte Haut berührten.
    Die Hayabusa brüllte erneut auf.
    Eine Bewegung am Straßenrand erregte Fars Aufmerksamkeit und er drehte den Kopf. Kläglich humpelnd näherte sich eine hagere, schwarze Katze und ließ sich für ihr erbärmliches Aussehen mit ungewöhnlicher Eleganz auf die Hinterläufe nieder. Sie musterte ihn kurz, ehe sie ebenfalls die Straße hinunterschaute. Na prima. Dann hatte er sogar Publikum für seine Fahrt in die Ewigkeit. Die leuchtenden Augen der Katze richteten sich wie fragend auf ihn. Ein zerfetztes Ohr zuckte kurz. Far wich ihrem Blick aus und studierte stattdessen seine Hände, die in Handschuhen aus abriebfesten Känguruleder steckten. Das struppige Tier erinnerte ihn auf eine unangenehme Weise an sich selber. Hinter den hervorstehenden Rippen der Katze schlug mit Sicherheit ein kämpferisches Herz. Aber das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie zermürbt und ausgezehrt sie tatsächlich war. Als er bemerkte, dass sich seine Finger um den Lenker krampften, lockerte er den Griff ein wenig.
    Auf einmal wurde ihm bewusst, dass er Zeit schindete. Das taten eigentlich nur Leute, die sich ihrer Sache nicht sicher waren. Er dagegen war sich sicher. Sehr sicher. Far öffnete den Verschluss seines Helms und riss ihn sich mit einem Knurren vom Kopf. In gewohnter Manier schüttelte er sein hellbraunes Haar aus. Die Katze am Straßenrand gähnte. Klar, bislang hatte er ihr nichts Aufregendes geboten. Das konnte er ändern. Mit einem Aufschrei schleuderte er seinen Helm in Richtung des Heizöltransporters, als müsste er ihn zum Duell herausfordern. Ein Duell, dessen Ausgang von vornherein feststand. Für einen winzigen Moment schloss er die Augen, und als er sie öffnete, gab er Gas. Die Hayabusa röhrte lautstark los. Er liebte dieses dröhnende Blubbern, wenn sie auf Hochtouren lief. Es war Musik in seinen Ohren. Den LKW fest im Blick löste er die Scheibenbremsen und mit quietschenden Reifen schoss das Motorrad vorwärts. Rasend schnell näherte sich der weiße Auflieger des LKWs. Fars Herz schlug ihm bis zum Hals. Der Fahrtwind trieb ihm die Tränen in die Augen und schnürte ihm die Luft ab.
    Er würde nicht kneifen …
    Ob er genauso an dem LKW zerplatzte wie ein Insekt, das gegen einen Helm klatschte? Ein erschreckender Gedanke. Dennoch beschleunigte Far seine Maschine weiter.
    Er würde nicht kneifen …
    Je höher die Geschwindigkeit war, mit der er gegen den LKW prallte, desto schneller wäre es zu Ende. Vielleicht würde er nicht einmal etwas spüren. Der Heizöltransporter ragte vor ihm auf. Fars Herzschlag hallte in seinen Ohren und übertönte selbst das Röhren der Hayabusa. Zum Ausweichen war es inzwischen zu spät.
    Er war ein Nachtwolf. Und Nachtwölfe zogen ihr Vorhaben durch. Immer …
     
     
    Ende des zweiten Teils.

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