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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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bemerkte, dass er Interesse in Far geweckt hatte. Die stahlgrauen Augen hatten einen gefährlichen Schimmer angenommen.
    So begehrenswert, dachte Songlian hingerissen und beugte sich rasch über seinen Teller mit dem zermantschten Spiegelei.
    „Eine gute Idee. Ich rufe ihn gleich an.“
    Songlian deutete auf die Uhr und bremste Far aus: „Gönn ihm wenigstens zwei weitere Stunden, bevor du anrufst. Es ist früh am Morgen, Kollege .“
     
     
    So langsam kannte sich Far nicht mehr aus. Songlian blieb die ganze Nacht weg und kehrte erst in den frühen Morgenstunden mit dem Geruch eines Fremden auf seiner Haut zurück. Dann motzte er Far auch noch unverschämterweise an, obwohl sich Songlian schließlich denken konnte, dass er sich Sorgen machen würde, wenn er wieder einmal unbeherrscht aus der Wohnung stürmte. Der letzten Aktion dieser Art hatte es Far immerhin zu verdanken, dass er jetzt dauernd mit der Zunge gegen Fangzähne stieß. Und was sollte nun diese blöde Anrede, von wegen Kollege? Wollte Songlian darauf hinweisen, dass er in Far nicht mehr als einen Kollegen sah?
    Das war es offensichtlich mit ,ich liebe dich‘, dachte Far und unterdrückte die aufsteigende Enttäuschung.
    Macht ja nichts. Diese angebliche Liebe war ja ohnehin eine Einbahnstraße gewesen, redete er sich tröstend ein. Es ist besser, wenn wir es lediglich bei einer Wohngemeinschaft zwischen Arbeitskollegen belassen.
    „Far?“
    Er schreckte aus seinen trübsinnigen Gedanken auf.
    „Hm?“
    „Magst du die restlichen Eier?“
    Far schüttelte den Kopf und half Songlian den Tisch abzuräumen. Danach zog sich sein Partner an den Schreibtisch in seinem Zimmer zurück, um ein paar geschäftliche Angelegenheiten aufzuarbeiten. Far wusste dagegen im Augenblick nichts mit sich anzufangen. Er hörte eine Zeit lang Musik, doch selbst die rauen Texte der Totenwirker halfen ihm heute nicht beim Abschalten. Also drehte er eine langsame Runde durch die Wohnung, räumte unnötig irgendwelche Dinge von links nach rechts, sah eine halbe Stunde auf die im Morgenlicht daliegende Straße hinunter und schlenderte anschließend gelangweilt zu Songlian hinüber. Der saß auf der Kante des Schreibtischs und studierte eine Landkarte. Als er Far am Türrahmen lehnend bemerkte, schaute er auf.
    „Hey“, sagte Far leise.
    „Hey.“ Songlians Blick war unergründlich. Ein wenig unsicher trat Far näher.
    „Was siehst du dir da an?“, fragte er.
    „Nur eine Karte von Irland. Die ist mir eben zufällig in die Hände gefallen.“
    „Und was gibt es dort zu sehen?“ Far beugte sich neugierig neben Songlian über die Karte. Der tippte mit einem Finger auf einen kleinen Punkt im Westen. Far konnte einen großen See erkennen. Lough Corrib stand auf der Karte. Darunter befand sich ein winziger Ort: Oughterard.
    „Was ist denn so Besonderes an diesem Ort?“
    „Uachtar Árd. Dort bin ich geboren worden“, entgegnete Songlian.
    „Oh!“ Far bemerkte, wie Songlians Blicke den winzigen Punkt auf der Karte liebkosten.
    „Ist es schön dort?“, fragte er weiter, als Songlians versonnenes Schweigen andauerte.
    „Seitdem ich vor über zweihundert Jahren aus meiner Sippe verstoßen wurde, bin ich nicht mehr in Irland gewesen. Aber nirgends ist das Gras grüner, das Wasser klarer und die Wolken düsterer.“ Diese Behauptung brachte er voller Leidenschaft hervor. „Es war ein raues, wildes Land und ich habe es geliebt. Ich war ständig mit dem Draught Horse meines Großvaters unterwegs, bis mein Vater fand, dass sich ein Zugpferd selbst für seinen Bastardsohn nicht geziemt. Er kaufte mir also erst ein Connemarapony und als ich ein bisschen größer war einen Irish Hunter. Manchmal bin ich tagelang mit dem Pferd unterwegs gewesen.“ Songlian lachte kurz. „Ich bin wohl ziemlich verwildert aufgewachsen. Allerdings bin ich nicht nur viel geritten. Es gab in Galway auch die besten Salmonidengewässer, wo wir Lachse und Hechte geangelt haben. Wir haben eine Menge Chowder gegessen.“
    „Chowder?“
    „Fischsuppe“, erklärte Songlian.
    Far hörte ihm fasziniert zu. Es war das erste Mal, dass sein Freund über seine Jugend sprach.
    „Das klingt, als hättest du dort eine schöne Zeit verlebt. Was ist dann passiert?“, fragte Far weiter.
    „Mein Vater wollte meine Ausbildung in die Wege leiten und mich deshalb zu sich holen, wogegen sich meine Mutter beharrlich sträubte. Sie wollte mich nicht hergeben.“ Songlians Gesicht wurde düster. Er brauchte dazu auch

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