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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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dem eindringlichen Blick einen Moment fesseln. Dann räusperte sich Songlian und rückte etwas von Far ab. Die Nähe zu seinem Gefährten ließ ihn erneut schwindlig werden.
    „Er kennt uns und wird sich hüten, uns Einlass in das Kasino zu gewähren“, überlegte Far laut. „Außerdem wird er in diesem Fall sofort wissen, dass wir seine neue Hülle kennen. Vielleicht sollten wir ihn eine Weile in Ruhe lassen und damit in Sicherheit wiegen, ehe wir uns wieder mit ihm befassen.“
    Überrascht sah ihn Songlian an. „Du warst doch so wild darauf ihn zu packen.“
    Far seufzte. „Natürlich. Aber zum einen weiß er, dass ihm nun zwei Vampire auf den Fersen sind und er wird ohne entsprechende Schutzmaßnahmen nicht mal die Nase aus dem Fenster strecken. Die Gefahr, dass wir ihm auflauern und ihn schnappen, sobald er einen Fuß auf die Straße setzt, ist für ihn viel zu groß. Wenn er allerdings diese Schutzmaßnahmen über Monate hinweg treffen muss, schleichen sich da sicherlich bald Fehler ein und irgendwann wird eine Lücke in seinem Schutz klaffen. Und in diesem Moment …“ Far sprach nicht weiter, allerdings funkelten seine Augen boshaft.
    „Zeigst du mir, wo du als Kind gewohnt hast?“, fragte Songlian auf einmal. Fars Augen richteten sich bei dem plötzlichen Themawechsel verblüfft auf ihn.
    „Ich würde gerne sehen, wo du als Kind gelebt hast“, sagte Songlian leise. Far schwieg und Songlian bemerkte, dass sich seine Hände zu Fäusten geballt hatten.
    „Vergiss es“, murmelte er schließlich, als das Schweigen andauerte. „Ich möchte dich nicht zu etwas drängen, was du nicht willst.“
    „Ich bin seit jenem Tag nicht mehr dort gewesen“, stellte Far auf einmal fest, als hätte er Songlians Einwand gar nicht mitbekommen. Er schaltete den Rechner aus.
    „Vielleicht ist es an der Zeit, mich dort einmal umzusehen. Möglicherweise hilft es, die unschönen Erinnerungen mit neuen Eindrücken zu überdecken. Und wir könnten hinterher in der Roten Sonne essen.“
    „Ja, gerne. Nehmen wir den Dodge oder die Hayabusa?“
    „Lass uns den Wagen nehmen.“
    Far stutzte.
    „Muss ich mir eine Krawatte umbinden?“, fragte er wenig begeistert.
    „Für die Rote Sonne solltest du vielleicht deine löchrige Jeans und dein Nightdust-T-Shirt im Schrank hängen lassen. Eine Krawatte wird nicht nötig sein. Du siehst …“ Songlian brach ab und Far, der schon auf dem Weg zum Schlafzimmer war, schaute sich zu ihm um. „Aye?“
    „Du siehst auch so gut aus“, brummte Songlian lahm, der nicht wusste, was Far von diesem Geständnis halten würde.
    „So, findest du?“, hakte der nach.
    Songlian wunderte sich ein wenig über diese Frage. Bislang war ihm Far nicht sonderlich eitel vorgekommen.
    „Aye, natürlich. Merkst du gar nicht, wie du ankommst? Bei Frauen und Männern? Sogar im Battlefield haben sich diverse Leute nach dir erkundigt und die einstimmige Frage lautete, ob du noch zu haben wärst.“
    Fars Gesicht verzog sich zu einem jungenhaften Grinsen. „Tatsächlich? Und was hast du ihnen gesagt?“
    „Dass für dich nur das Beste infrage käme.“ Geschickt wich Songlian dem verfänglichen Thema aus. Sein Freund sah ihn nachdenklich an.
    „Das stimmt sogar“, gab Far zu.
    Wie war das denn nun wieder gemeint? Seitdem Far zu einem Vampir geworden war, wurde Songlian aus ihm nicht mehr schlau. Hatten Lorcans Drüsensekrete etwa Nebenwirkungen, von denen er noch nie etwas gehört hatte?
    „Lederjacke oder Sakko?“
    „Hm?“
    „Was ich anziehen soll, Songlian.“
    „Lieber das Sakko“, murmelte Songlian völlig aus dem Konzept gebracht.
     
     
    Wenig später saßen sie nebeneinander im Dodge Charger und brausten in Fars mörderischem Tempo durch die Straßen. Songlian warf ihm aus den Augenwinkeln einen verstohlenen Blick zu. Zu der schwarzen Lederhose passte das ebenfalls schwarze Sakko prima und Fars smaragdgrünes Hemd stellte einen schönen Kontrast dazu dar. Wie immer trug Far seine Kleider mit einer Lässigkeit, um die ihn Songlian einfach beneidete. Er selber fühlte sich in seinem langen Ledermantel am wohlsten und manchmal sehnte er sich nach der Kleidung aus den vorherigen Jahrhunderten zurück.
    Ich komme mir wie ein Relikt aus der Urzeit vor, dachte er teils betrübt, teils belustigt. Far war in eigene Gedanken versunken und Songlian hütete sich ihn anzusprechen, denn die Miene seines Partners hatte sich ziemlich verdüstert.
    Wie gerne würde ich dich in die Arme nehmen und

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