So coache ich
helfen.
Wo es sich anbietet, werde ich die Impulse an einem ausführlichen Anwendungsbeispiel aus der Praxis vorstellen und dann die Handhabung erklären. Übrigens: Die meisten Impulse eignen sich für Gespräche mit Menschen zwischen 8 und 88 Jahren, für Männer und Frauen, für berufliche und private Fragen. Auch dazu werde ich Ihnen Hinweise geben: In welchen Situationen empfehle ich diesen Coaching-Impuls?
Theoretisch müssten auch Schüler Kurzcoaching nutzen können, um sich selbst oder Mitschülern zu helfen, sich fürs Lernen zu motivieren. Ich sehe Azubi-Betreuer damit arbeiten
und Mitarbeiter in Arbeitsagenturen, die mit ihren Kunden gemeinsam Perspektiven entwickeln. Ich sehe Freundinnen, die sich gegenseitig bei Lösungen helfen, und Eltern, die ihren Kindern beistehen (oder umgekehrt). Ich sehe Führungskräfte, die einige der Impulse anwenden können, um sich oder Mitarbeiter neu zu begeistern (für sie habe ich ein eigenes Kapitel geschrieben, siehe
»Führungskräfte als Coaches: Mut zur Menschlichkeit«).
Lösungsorientiertes Kurzcoaching ist alltagstauglich und schnell umsetzbar.
Ich habe mich zur Abklärung der LOKC-Methode intensiv mit Positiver Psychologie (PP) beschäftigt, einer wissenschaftlichen Bewegung in der Psychologie, die vor allem die Stärken des Menschen in den Mittelpunkt stellt – und nicht seine Fehler, Mängel und Schwächen. Sie erforscht, was gut funktioniert im Leben von Menschen, und stellt nicht das Scheitern in den Fokus.
Prof. Martin Seligman, einer der großen Köpfe der PP, beschreibt es so: »Ich glaube nicht, dass man sehr viel Mühe dafür investieren sollte, seine Schwächen zu bekämpfen. Ich glaube hingegen, dass der größte Lebenserfolg und die tiefste emotionale Befriedigung daraus entsteht, seine Signaturstärken zu nutzen.« Unter Signaturstärken versteht er jene Stärken, die für jeden Menschen so typisch sind wie seine Unterschrift. Andere Coaches sprechen in ihrer Arbeit von »ressourcenorientiertem Arbeiten«. Was auf Ähnliches hinausläuft: Also, was kann ein Mensch besonders gut und wie könnte er diese Fähigkeiten zur Lösung seiner Probleme anwenden?
Ein Beispiel dafür haben Sie in meinem Eingangsbeispiel mit der hundeverrückten Chefin Angelika erlebt. Sie hatte kein gutes Händchen für Menschen – aber mit Hunden hat sie sich gut ausgekannt. Und unter Einsatz ihres Wissens auf diesem Gebiet konnte sie gute Erkenntnisse über ihre Mitarbeiter gewinnen.
Die Positive Psychologie hat aus einer Menge von wissenschaftlichen Studien, Umfragen und Tests definiert, was dem Menschen das Leben lebenswert macht. Die Wissenschaftler sind dabei auf fünf Grundmuster gestoßen, die dazu beitragen, dass Menschen zufrieden sind. Sie decken sich in der Tat mit den Themenfeldern, die bei mir überwiegend in Coachings vorkommen:
Positive Emotionen (Freude, Genießen): Menschen suchen im Coaching nach mehr Lebensfreude. Sie brauchen Lösungen, die Stress abbauen und Zufriedenheit steigern.
Flow (sich in eine Tätigkeit versenken und die Zeit darüber vergessen): Menschen suchen im Coaching danach, wofür sie sich ganz und gar engagieren möchten, sei es privat, beruflich oder im Ehrenamt. Sie möchten tun, was sie gern tun. Und viele suchen Leichtigkeit.
Positive Beziehungen zu anderen Menschen (privat und beruflich): In manchen Coachings geht es darum, das Verhältnis zu anderen Menschen zu entkrampfen, zum Beispiel zu den Eltern, oder positiv aufzubauen, zum Beispiel zum Vorgesetzten, das soziale oder berufliche Netzwerk zu knüpfen und sich Verbündete zu suchen.
Sinn (wissen, wofür man etwas tut): Viele Coachings entstehen rund um die klassische 40-plus-Frage nach dem Sinn. Das sind Coaching-Klienten zwischen 35 und 45, die sich fragen: »Möchte ich das bis zur Rente machen?« oder: »Soll das schon alles im Leben gewesen sein?« oder: »Was mache ich nach der Familienphase?«
Kompetenz (Leistung, Wissen ums eigene Können): In manchen Coachings geht es um die Frage: »Wer bin ich und was kann ich?« Viele Menschen, auch sehr erfolgreiche, wissen vielleicht, dass sie gute Leistung bringen, aber sie fühlen sich nicht großartig. Und sie suchen im Coaching nach den Antworten auf die Frage: »Was kann
ich, was die Welt braucht?« oder: »Was braucht die Welt, was ich kann?«
In diesen fünf Bereichen suchen Menschen nach Wohlbefinden (dieser Begriff ist weniger spektakulär als »Glück«), und manchmal schaffen sie das allein nicht. Sie haben
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