Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So coache ich

So coache ich

Titel: So coache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom
Vom Netzwerk:
aus. Sie ließ die Schultern hängen und erschien irgendwie kraftlos.
    Wir kamen bald auf das Thema Zufriedenheit und Selbstmotivation, und sie erzählte, dass ihr in letzter Zeit der Antrieb fehle. Die Geschäfte liefen ganz gut, aber es fiele ihr immer schwerer, Begeisterung für ihre Arbeit aufzubringen. Woran das liege, könnte sie nicht erklären. »Eigentlich ist alles in Ordnung.« Ich bedankte mich für das Wort »eigentlich«, denn es ist immer eine Einladung nachzufragen.
    Ich habe inzwischen hundertfach mit dem Motivationsraster gearbeitet, in Coachings, in Seminaren und sogar auf der Bühne mit einem vielhundertköpfigen Publikum. Und die Erfahrung ist immer wieder gleich verblüffend. Das Ergebnis dieses kleinen Spiels ist jedes Mal relevant! Und das, obwohl ich ja die 24 Begriffe, die ich Ihnen gleich vorstellen werde, ausgesucht, sie willkürlich nebeneinandergestellt habe, und die TeilnehmerInnen sich sehr schnell entscheiden müssen. Oder sollte ich sagen, deshalb ?
    Die Ausgangsfrage ist: Was steht ganz oben auf Ihrer Werteliste im Beruf? Wie hoch ist Ihre Motivation, die Ihnen hilft, etwas zu verändern? Das können Sie sehr schnell und einfach mit dem Motivationsraster herausfinden.
    Sie finden hier also 24 Motivatoren aufgelistet. Sie sind
sogenannte »Antreiber«, also der Grund, warum sich Menschen beruflich anstrengen, und/oder Werte, die ihnen wichtig sind und die erfüllt sein müssen, um zufrieden zu sein. Bevor ich zu viel erkläre, hier erst einmal die Liste der 24 Motivatoren, die ich im Laufe der Jahre immer wieder einmal variiert habe:
    Ruhm
Herausforderung
Spaß
Unabhängigkeit
Geld
Harmonie
Anerkennung
Selbstbestimmung
Muße
Erfolg
Freiheit
Wertschätzung
Kollegialität
Abenteuer
Macht
Abwechslung
Sinn
Status
Freude
Sicherheit
Einfluss
Gerechtigkeit
Verantwortung
Zeitsouveränität
    Auswertung
     
    1. Schritt:
    Vergleichen Sie immer die zwei nebeneinanderstehenden Begriffe in der obigen Tabelle und entscheiden Sie sich für den für Sie wichtigeren, also zum Beispiel Ruhm oder Herausforderung, Spaß oder Unabhängigkeit, und schreiben Sie die jeweils wichtigeren auf ein Blatt Papier. Natürlich sind
alle Begriffe irgendwie wichtig. Aber entscheiden Sie sich trotzdem spontan für einen.
     
    2. Schritt:
    Sie haben jetzt eine Liste mit zwölf Motivatoren auf Ihrem Zettel. Vergleichen Sie unter den übrig gebliebenen Begriffen wieder jeweils zwei miteinander, von oben anfangend. Diesmal lassen Sie bitte den wichtigeren stehen, den anderen streichen Sie bitte durch.
     
    3. Schritt:
    Jetzt haben Sie noch sechs Begriffe auf Ihrer Liste. Vergleichen Sie diese jetzt wieder paarweise. Streichen Sie drei. Drei bleiben übrig.
    (Mögen Sie sich mal kurz mitfreuen: Während ich diese Anleitung schreibe, läuft in Bayern 1 ein Lied von »Ich und Ich« mit dem sich ständig wiederholenden Refrain »Einer von zweien«. Genau, so meine ich das.)
     
    4. Schritt:
    Sie haben jetzt drei Motivatoren aus der Liste übrig. Sortieren Sie sie jetzt bitte nach ihrer Wichtigkeit. Der wichtigste bekommt eine 1, der zweitwichtigste eine 2, der dritte die 3. Damit haben Sie Ihre stärksten Motivatoren, die etwas über Ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit im Beruf aussagen.
     
    Noch einmal: Bei allem Spielerischen und Willkürlichen dieses Coaching-Impulses ist das Ergebnis immer relevant, sprich, Sie bekommen wichtige Aussagen und Anregungen. Dabei kann die Auslegung des Ergebnisses sehr unterschiedlich sein: Entweder sind Ihre drei Hauptmotivatoren der Grund, warum Sie in Ihrem Beruf und mit Ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind. Das heißt, Sie bekommen dort, was Sie brauchen, und können Ihre Werte leben. Prima, Glückwunsch.
Oder: Die drei Hauptmotivatoren sagen Ihnen, warum Sie ein Gefühl der Unzufriedenheit spüren. Das geschieht, wenn einer oder sogar alle drei Werte nicht gelebt werden können. Dann entsteht ein Wertevakuum, das gefüllt werden möchte. Wie das im Einzelnen geschieht, kann dann im weiteren Coaching besprochen werden.
    In meinen Coachings hat sich herausgestellt: Die drei Hauptmotivatoren sind immer der Grund, warum die Klienten zu mir kommen! Sie bekommen nicht genug von dem, was sie zu ihrem Wohlgefühl brauchen, und wollen deshalb etwas ändern. Sie spüren eine latente Unzufriedenheit und bekommen mit dem Motivationsraster die Stichworte, um diese zu benennen. Oft zeigt es sich, dass verwandte Begriffe übrig bleiben wie »Freude und Spaß«, »Unabhängigkeit und Freiheit«,

Weitere Kostenlose Bücher