So coache ich
»Harmonie und Kollegialität«.
Weiterführende Fragen
Wenn Sie bei der Auswertung Ihres Motivationsrasters herausfinden, dass Ihnen beispielsweise »Sinn« als starker Antreiber fehlt, könnten Sie sich folgende Fragen stellen:
Was erscheint mir als sinnvoll in meinem Leben?
Wofür lohnt es sich, meine Kräfte einzusetzen?
Wer braucht das, was ich kann?
Wie sähe eine »sinnvolle« Arbeitsplatzbeschreibung für mich aus?
Ich habe die Erfahrung gemacht: Wer längere Zeit gegen seine Werte lebt und handelt, wer sie unterdrückt und wegschiebt, wer sich dadurch selbst untreu wird, kann auf Dauer nicht zufrieden sein. Er leidet an einem Wertemangel, der Wohlbefinden und sogar manchmal die Gesundheit trübt.
Wenn Sie wissen, was Sie brauchen, können Sie aktiv werden und dafür sorgen, dass Sie mehr davon bekommen. Und mehr als das: Sie können Ihre Motivatoren quasi wie ein Raster über alle zukünftigen Entscheidungen legen (daher der Name): Führt Sie diese Entscheidung näher an Ihre Werte heran oder weiter weg?
Übrigens: Bei der Unternehmerin Melanie P. blieben die drei Begriffe »Abenteuer – Unabhängigkeit – Herausforderung« übrig. Wow! Und sie wusste sofort, was ihr die Freude an ihrem Unternehmen getrübt hatte: Es lief zu gut, zu routiniert, ihre Pionierseele bekam nicht genügend Futter. Und das war die Aufgabe für das weitere Coaching: herauszufinden, was das Feuer wieder entfachen konnte.
Und was ist mit dem Privatleben? Wäre es nicht schön, wenn es dazu auch so ein Werteraster gäbe, mit dem man verborgene Unzufriedenheit aufspüren bzw. benennen könnte? Vielleicht sogar zusammen mit dem Partner, der Partnerin, um ins Gespräch zu kommen? Ja, das wäre hilfreich. Und deshalb habe ich auf Wunsch einiger Klienten vor Kurzem auch ein Beziehungsraster entwickelt. Prüfen Sie selbst, ob es relevante Aussagen für Sie ergibt.
Das Beziehungsraster
Abenteuer
Beständigkeit
Ehrlichkeit
sexuelle Erfüllung
Familie
Zärtlichkeit
Freude
Freundschaft
Geborgenheit
Offenheit
Harmonie
Streitlust
Verantwortung
Eigenständigkeit
Sicherheit
Sinnlichkeit
Solidarität
Spannung
Treue
Unabhängigkeit
Verständnis
Freiraum
Unterschiedlichkeit
Entwicklung
Die Auswertung erfolgt wieder in vier Schritten:
1. Schritt:
Vergleichen Sie jeweils die zwei nebeneinanderstehenden Begriffe in der obigen Tabelle und entscheiden Sie sich für den für Sie wichtigeren, also zum Beispiel Abenteuer oder Beständigkeit, Ehrlichkeit oder sexuelle Erfüllung, und schreiben Sie die jeweils wichtigeren auf ein Blatt Papier. Natürlich sind alle Begriffe irgendwie für eine Beziehung wichtig. Aber entscheiden Sie sich trotzdem spontan für jeweils einen.
2. Schritt:
Sie haben jetzt eine Liste mit zwölf Motivatoren auf Ihrem Zettel. Vergleichen Sie unter den übrig gebliebenen Begriffen wieder jeweils zwei miteinander, von oben anfangend. Diesmal lassen Sie bitte den wichtigeren stehen, den anderen streichen Sie bitte durch.
3. Schritt:
Jetzt haben Sie noch sechs Begriffe auf Ihrer Liste. Vergleichen Sie diese jetzt wieder paarweise. Streichen Sie drei. Drei bleiben übrig.
4. Schritt:
Sie haben jetzt drei Motivatoren übrig. Sortieren Sie sie bitte nach ihrer Wichtigkeit. Der wichtigste bekommt eine 1, der zweitwichtigste eine 2, der dritte die 3. Damit haben Sie Ihre stärksten Motivatoren, die etwas über Ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit in der Beziehung aussagen.
Irgendwelche Erkenntnisse? Auf jeden Fall eine wunderbare Grundlage, um mit dem Partner/der Partnerin zu reden. Wie sehen seine/ihre Präferenzen aus?
Besonderheit beim Coachen
Ermutigen Sie Ihre Coachees, dass sie wirklich sehr schnell und »aus dem Bauch« heraus ihre Wahl treffen. Wenn der andere zu lange über die verschiedenen Begriffe nachdenkt, verhakt er sich oft im »Aber der ist doch auch wichtig«. Es ist nicht erlaubt zu »schummeln«. Achten Sie darauf, dass wirklich anhand der vier Schritte vorgegangen wird. Es ist verblüffend, dass das Ergebnis tatsächlich so gut wie immer das aktuelle Thema trifft. Das kann doch nicht so einfach sein und so schnell gehen, denken Sie jetzt vielleicht. Probieren Sie es aus!
Besonderheit beim Selbstcoachen
Sie können diese Übung gut für sich allein machen. Vermeiden Sie aber zu »schummeln«, nur weil Ihnen die Kombination der beiden Begriffe nicht passt. Die hat schon ihren Sinn. Wenn Sie sich an das Ausschlussverfahren halten, werden Sie sich selbst besser
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