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So coache ich

So coache ich

Titel: So coache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom
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kennenlernen. Das Beziehungsraster ist auch eine wunderbare Methode, um mit dem Partner, der Partnerin ins Gespräch zu kommen.
    8. Die Ja-aber-Technik
    Anwendung: Respekt vor anderen Menschen steigern
    Situation: Zum Selbstcoachen und zum Coachen von anderen
    Voraussetzung: Bereit sein, das Positive an einem Menschen zu sehen
    Methode: Dieser Impuls beruht auf einer Technik von Prof. Martin Seligman.
    Dauer: 10 bis 20 Minuten
     
    Es gibt soo viele Menschen, die einfach fuurchtbar sind! Aber was tun, wenn wir sie geheiratet haben oder täglich mit ihnen zusammenarbeiten müssen? Und wir uns weder scheiden lassen noch kündigen wollen? Es gibt eine wunderbare Technik, die uns hilft, den Fokus von »furchtbar« auf »okay« zu stellen. Martin Seligman, Vertreter der Positiven Psychologie, hat diese Technik in seinem Buch Der GlücksFaktor beschrieben und ich wende sie seit einiger Zeit erfolgreich in meinen Coachings an.
    Glückliche Eheleute, so haben Forschungsergebnisse gezeigt, beugen einer allmählichen Respektlosigkeit in der Ehe vor, indem sie den »Zünder« aus kleinen »Sprengfallen« entfernen. Wie sie das machen? Ganz einfach. Sie halten fest
an den Illusionen aus der Anfangszeit, der Zeit der ersten Liebe, als sie an dem geliebten Menschen nur Gutes gesehen haben. Und sie haben recht damit, wie Seligman nachgewiesen hat:
    Je mehr positive Seiten wir an unserer Partnerin oder unserem Partner sehen – mehr, als er oder sie an sich selbst erkennt – und je mehr wir die positiven Seiten zum zentralen Thema der Liebe machen – und nicht die Fehler und Schwächen –, desto glücklicher und haltbarer wird die Verbindung mit diesem anderen Menschen.
    Das Gleiche funktioniert, so habe ich festgestellt, bei Menschen, denen wir durchs Schicksal verbunden sind, wie die eigene Familie, die Schwiegerfamilie oder auch bei Nachbarn. Diese Menschen kann man sich bekanntlich nicht aussuchen (jedenfalls wenn man sich nicht wegadoptieren, scheiden lassen oder ständig umziehen will). Aber durch die Konzentration auf die positiven Eigenschaften können wir ein gutes Verhältnis schaffen.
    Auch auf einem dritten Feld kann die Ja-aber-Technik sehr hilfreich sein: bei Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten, die wir privat nie zum Grillen einladen würden, mit denen wir aber täglich zusammenarbeiten müssen/wollen. Auch hier geht es nicht ohne Respekt, auch hier geht es darum, am anderen positive Seiten zu erkennen, wenn es sein muss, durch harte Denkarbeit.
    Mir fällt das manchmal auf, wenn ich zu einem Vortrag in ein Unternehmen eingeladen bin. Meist werde ich dann vorher vom Vorstand zum Essen oder auf einen Kaffee eingeladen, und meistens habe ich sehr charmante Herren vor mir (Vorstände sind leider meist noch überwiegend männlich). Wir unterhalten uns sehr nett, reden über dies und das, es macht richtig Spaß und ist hochinteressant. Dann stehe ich nach dem Vortrag mit Mitarbeitern zusammen und die schimpfen über »die da droben«. Wenn ich dann erzähle,
wie charmant ich »die da droben« erlebt habe, können sie es nicht glauben.
    Aber das Schema, das wir einem Menschen zuordnen, ist eben unvollständig und meistens sehr einseitig. Die wenigsten Menschen sind ausschließlich »Kotzbrocken«, »Schleimer« oder »Faulpelze«. Nur hat unsere Wahrnehmung irgendwann einen Filter eingesetzt, der eine andere Sicht und ein anderes Urteil gar nicht mehr zulässt. Dieser Coaching-Impuls ist ideal, um diese einseitige Sichtweise aufzubrechen.
    Die Ja-aber-Technik geht so: Sie erkennen klar, wo die Partnerin oder der Partner, der Cousin oder die Schwiegermutter, der Kollege oder die Chefin Fehler, Mängel und Schwächen hat. Bei Ihrer Wahrnehmung brauchen Sie sich nicht zu belügen. Sie sagen: »Ja, so ist er« oder »Ja, so ist sie«. Aber dann folgt das große »Aber«. Sie suchen so lange nach den guten Seiten dieser Schwachstellen, bis Sie Gründe gefunden haben, den Partner oder die Partnerin dennoch zu lieben, Ihre Familienangehörigen, Nachbarn oder Kollegen zu achten.
    Hier einige typische Ja-aber-Sätze:
     
    In der Partnerschaft:
    Ja! Ich hasse seine ausgebeulten Cordhosen. Aber er zeigt mir mit seiner Garderobe zugleich, dass auch ich nicht immer hochmodisch und gestylt herumlaufen muss. Das hat viel Zwang, den ich seit Mädchentagen gespürt habe, von mir genommen.
    Ja! Sie ist viel zu spontan, hitzig, aufbrausend und ungerecht. Aber ohne ihr Temperament wäre unser Leben viel langweiliger.
    Ja! Er lässt

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