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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Aufschrift Zutritt nur für Mitarbeiter . »Versuch’s dort.«
    »Was, wenn jemand reinkommt?«, fragte ich.
    »Darum kümmere ich mich.« Mookie kniff sein Gesicht zusammen und war dabei, sich nach vorne zu beugen.
    »Nein, stopp!« Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ich nahm nicht an, dass Abigail eine seiner Giftgaswolken überleben würde. »Das ist in Ordnung. Ich werd’s riskieren.«
    Ich sah mich um, um mich zu vergewissern, dass nicht gerade jemand von der Eingangshalle hereinkam, und schlüpfte dann durch die Tür. Ich fand mich in einem engen Korridor wieder, der seitlich entlang des Beckens verlief. Diesem folgte ich bis zur Rückseite. Eine lange Leiter führte zur Oberseite des Beckens, etwa fünf Meter hoch. Ich begann, die Leiter hinaufzuklettern, und wurde mir erst dann bewusst, dass ich nicht wollte, dass meine Klamotten nass wurden. Ich zog meine Hose und mein T-Shirt aus, behielt aber meine Unterwäsche an. Nie im Leben wäre ich ohne sie irgendwo hingegangen.
    Als ich oben angekommen war, legte ich eine Pause ein. Ich wusste, dass ich nicht atmen musste. Ich konnte so lange unter Wasser bleiben, wie ich wollte. Da ich aber etwas vorhatte, wozu kein lebendiger Mensch in der Lage war, gab ich gleichzeitig irgendwie zu, dass ich tot war. Wenn ich jedoch nichts dagegen unternahm, bliebe ich für immer tot.
    »Ich werde nicht geheilt, wenn ich nur hier rumstehe«, murmelte ich.
    Obwohl ich das nicht musste, holte ich tief Atem und ließ mich über den Rand gleiten. An meinen Füßen und Schienbeinen fühlte sich das Wasser warm an, aber der Rest meines Körpers zeigte keinerlei Empfindung.
    Mein Gehirn merkte das alles. Sobald mein Kopf untergetaucht war, schien es, als würde ein Timer gestartet, der mir mitteilte, dass ich nur dreißig oder vierzig Sekunden lang die Luft anhalten könnte. Kurze Zeit später wollte ich aus dem Wasser steigen. Ich erinnerte mich daran, wie es sich anfühlte, die Lunge mit einem Mal voll Wasser zu haben. Oder sich an einem Getränk zu verschlucken. Mein Gehirn war sicher, dass ich Luft holen müsste, aber mein Körper spielte nicht mit.
    Entspann dich. Du musst nicht atmen.
    Ich bin unter Wasser.
    Du kannst den ganzen Tag hierbleiben.
    Aber ich werde ertrinken.
    Du kannst nicht ertrinken. Du bist schon tot.
    »Schluss jetzt!«, schrie ich. Blasen schossen an meinem Gesicht vorüber. Wasser drängte in meinen Mund. Ich ertrank nicht. Ich verschluckte mich nicht. Ich musste nicht husten.
    Ich schwamm zu der Lazarus-Meeräsche hinunter. Eigentlich ist das hier ziemlich cool. Ich sah Mookie und Abigail auf deranderen Seite. Ich öffnete den Mund und grinste sie an. Ich streckte meine Zunge raus. Ich schloss den Mund und blies die Backen auf. Dann klopfte ich auf mein Handgelenk, als würde ich eine Uhr tragen, und zuckte mit den Schultern.
    Mookie begann zu lachen. Dann blies er seine Backen auf. Abigail blickte über ihre Schulter und wedelte wie wild mit den Armen. Ich winkte zurück und rief: »Hi!«
    Sie schüttelte den Kopf und sagte etwas. Ich sah, dass sich ihre Lippen bewegten. Ich verstand überhaupt nichts.
    Abigail hauchte auf das Glas, sodass es beschlug. Dann schrieb sie.

    Ich runzelte die Stirn. Abigail wischte das Wort mit der Unterseite ihrer Faust weg, hauchte das Glas nochmals an und schrieb: VERSTECK DICH.
    Als sich ein Schwarm Seeforellen im Becken nach oben bewegte, schwamm ich hinter einen großen Korallenbrocken. In dem Augenblick, als die Seeforellen verschwanden, schwamm ich zur Lazarus-Meeräsche hinüber. Als ich näher kam, rollte sie ihre Augen in meine Richtung. Da ich befürchtete, dass sie fliehen würde, wartete ich. Sie aber sah zur Seite, als wäre ich es nicht wert, beachtet zu werden. Ich streckte die Hand mit meiner Pinzette aus und rupfte ihr ein paar Schuppen aus. Sie reagierte nicht mal. Ich war mir ziemlich sicher, dass Fische nicht so fühlen können wie Menschen.

    Andererseits tat ich das ja auch nicht.
    Ich steckte die Schuppen in die Plastiktüte und schwamm dann zur Leiter zurück. Dann fiel mir ein, dass es eine gute Idee wäre, meine Lunge zu leeren. Ich hängte mich einen Augenblick über den Rand des Aquariums und drückte meinen Körper dagegen. Wasser rann mir aus Nase und Mund. Nachdem ichhinuntergeklettert war, stand ich auf der Rückseite des Aquariums und ließ mich einige Zeit abtropfen.
    Als ich gerade meine Hose anziehen wollte, hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Es kam ein Typ herein, der einen

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