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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Hilf mir einfach, ihn zu finden.«
    Wir fingen an, mein Zimmer zu durchsuchen.
    »Gefunden!«, rief Mookie, der unter meinem Bett lag.
    Während ich hinübersauste, sagte er: »Nein, warte. Mein Fehler. Es ist nur ein altes Stückchen von einem Hotdog.« Er hielt es mir hin. »Falls wir deinen echten Daumen aber nicht mehr finden sollten, könnten wir vielleicht …«
    »Such einfach nur weiter!« Ich ließ mein Rollo nach oben. Dann nahm ich Mookie das Stück Hotdog weg und warf es aus dem Fenster. Einige Sekunden später rannte Spanky, der Dalmatiner vom Nachbarn, über die Einfahrt auf unseren Rasen und verschlang das Leckerli. Ich sah einen Moment lang zu, um mich zu vergewissern, dass er nicht aus den Latschen kippte. Er leckte sich aber nur die Schnauze und trottete davon.
    Ich machte mich wieder auf die Suche und erspähte schließlich meinen Daumen, der zwischen zwei der großen Schachteln in meinem Schrank eingeklemmt war. Ich hielt ihn an die Stellemeiner Hand, wo er hingehörte, aber er blieb nicht dran. Mein Leben wurde immer schlimmer und schlimmer!
    Ich hielt meinen Daumen immer noch fest, als er sich zu bewegen begann. Ich schrie und ließ ihn fallen.
    »Was ist los?«, fragte Mookie.
    Mit meiner rechten Hand machte ich eine Faust und tat so, als würde ich meinen Daumen beugen. Mein auf dem Boden liegender Daumen kringelte sich. Ich streckte ihn. Dann krümmte ich ihn noch einmal. Obwohl er nicht mehr an mir hing, konnte ich ihn immer noch bewegen. »Das ist zu krass«, sagte ich.
    »Hey, ich habe dich die letzten paar Tage beobachtet, wie du unterwegs warst, ohne dass dein Herz geschlagen hat. Im Vergleich dazu ist das doch gar nichts.«
    Wie ich meinen Daumen so beugte und streckte, bewegte er sich wie eine Raupe über den Boden. Ich ließ ihn zu meiner Tür und dann wieder zu mir zurückkriechen.
    »Das ist derart abgefahren«, sagte Mookie. »Du hast nen Daumen mit Fernsteuerung.«
    »Ich schätze, es ist gut, dass er immer noch funktioniert.« Ich hob ihn auf und versuchte ihn zu krümmen, während ich ihn festhielt.
    »Du musst ihn einfach wieder festkleben«, meinte Mookie.
    »Meinst du?«
    »Natürlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du ihn nicht annähen willst.«
    »Ohne mich.« Ich stellte mir vor, wie mein Körper mit Nähten zusammengehalten wurde. Es würde nicht wehtun, aber die Vorstellung war echt gruselig. Ich wäre dann so etwas wie eine laufende Flickenpuppe. »Ich weiß nicht, ob Kleber reichen wird.« Dabei dachte ich an mein totes Fleisch.

    Dann dachte ich an das Zeug, das meine Mutter für ihre Pflanzen benutzte. Es war zwar verrückt, aber einen Versuch war es wert.
    »Los, komm. Ich hab ne Idee.« Ich ging zur Garage. Auf dem Regal mit dem Pflanzzubehör meiner Mutter fand ich einen Stapel kleiner beschichteter Päckchen. »Das ist Pulver zur Verbesserung des Wurzelwachstums«, erklärte ich Mookie. »Meine Mutter nimmt es immer, wenn sie etwas einpflanzen will. Man kann ein Stück von einem Pflanzenstiel einpflanzen, und das Zeug hier hilft ihm dann, Wurzeln zu schlagen.« In dem Moment dachte ich, dass ich sowieso eher eine Pflanze als ein Mensch wäre.
    »Was ist mit Klebstoff?«
    »Davon haben wir massig.« Ich sah die verschiedenen Sorten durch, die auf den Regalen standen, und nahm dann eine kleine Flasche Kleber heraus. »Ich glaube, da ist auch Milch drin. Kann nicht schaden.«
    »Stimmt genau. Milch ist gut für die Knochen.«
    Ich schraubte den Deckel von dem Kleber ab und goss ihn auf das Pulver. Dann mischte ich das Ganze mit einem langen Schraubendreher. »Komm, wir gehen raus. Da ist das Licht besser.« Ich wollte schließlich nicht, dass mein Daumen völlig verkrümmt angeklebt war. Als wir bei der Einfahrt angekommen waren, gab ich ein wenig Kleber auf das Ende meines Daumens und drückte ihn auf die richtige Stelle.
    »Aaaaaaah!«
    Mit meinem »Kann nicht schaden« lag ich völlig falsch. Ein brennender Schmerz durchschoss meinen Daumen, als hätte ich gerade versucht, ein Loch in einen Vulkan zu drücken.
    Mitten zwischen meinem dritten oder vierten Schrei bemerkte ich, dass der Schmerz aufgehört hatte. Ich drückte meinenDaumen noch eine Weile gegen meine Hand, damit der Kleber fest werden konnte. Dann krümmte ich ihn, um mich zu vergewissern, dass er noch funktionierte.
    »Wir haben’s geschafft!«, sagte ich.
    »Gib mir fünf!«, sagte Mookie und hob seine Hand.
    »Klatsch ab!«, brüllte ich und gab ihm richtig eine drauf. Ich brüllte noch

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