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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Lebens hätte. Ich rechnete damit, dass meine Lunge nach Luft schreien würde. Aber das tat sie nicht. Sie würde es nie wieder tun. Meine Gedanken rasten. Ich sank auf die Knie. »Ich bin tot. Ich bin wirklich tot.« Ich konnte nicht aufhören, das zu sagen. Der Aufschrei verwandelte sich in ein einzelnes Aufheulen, das aus meiner Kehle brach.
    »Nathan, schon gut.« Abigail zupfte mich am Ärmel. »Komm mit.«
    »Warum? Was soll’s? Ich bin tot. Lass mich einfach in Ruhe.«
    Mookie beugte sich über mich und gab mir eine Ohrfeige. Estat nicht weh, weckte aber meine Aufmerksamkeit. »Für was war das denn?«
    »Du bist hysterisch«, sagte er. »Man soll Leute schlagen, wenn sie das werden.«
    Ich holte aus und klatschte ihm auch eine. Er taumelte zurück und hielt dabei seine Wange. Ohne Verstand und voller Wut stand ich auf und ging auf ihn los, um ihm noch eine zu verpassen. Wortlos knurrte ich ihn wütend an.
    »Nathan!«, rief Abigail. »Hör auf!« Sie zerrte mich zur Backsteinmauer hinüber. »Setz dich hin. Und zieh deinen Schuh aus. Wir brauchen den Edelstein nicht.«
    »Was? Versteh ich nicht.«
    Ihre Stimme wurde sehr leise. »Die Schuppen und der Pilz sind in Wahrheit alles, was wir benötigen.«
    »Wie meinst du das?« Ich starrte sie an, aber sie wich meinem Blick aus.
    »Es war gelogen«, sagte sie.
    »Warum?«, fragte Mookie.
    Mir wurde klar, dass ich die Antwort kannte. »Du wolltest auf die Party gehen.«
    Abigail nickte.
    »Daran gibt es doch nichts auszusetzen«, meinte Mookie. »Ich wollte auch auf die Party. Ich will’s immer noch.«
    »Wir wollten alle hingehen«, sagte ich. Auch wenn Abigail immer so tat, als wäre es ihr nicht wichtig, wusste ich doch, dass sie genau wie ich und all die Kids war, die nicht am coolsten Tisch saßen und die nie zu den coolen Partys – oder überhaupt zu Partys – eingeladen wurden. Wir taten alle so, als machte es uns nichts aus. Wir alle wollten aber wissen, wie es sich anfühlte, auf der anderen Seite des Fensters zu stehen.
    Abigail flüsterte etwas, das ich nicht verstehen konnte.
    »Was hast du gesagt?«
    »Das mit dem Pilz habe ich auch erfunden.«
    »Weshalb?«
    »Es hat so viel Spaß gemacht, als wir zu dem Aquarium gegangen sind, um die Fischschuppen zu holen, oder nicht?«
    »Absolut«, sagte Mookie. »Das ist der beste Ort, wo ich je rausgeschmissen worden bin.«
    »Anfangs warst du nur eine Testperson«, sagte Abigail. »Ich musste das Verschwinde-Schmerz beobachten, bevor ich es für mich verwenden konnte. Dann lernte ich dich kennen. Es war so toll, mit dir und Mookie was zu unternehmen. Ich hatte vorher noch nie Freunde. Ich hab immer so getan, als bräuchte ich keine. Als ich klein war, hat mich keines der anderen Kinder verstanden. Sie haben sich über mich lustig gemacht. Deshalb habe ich nicht mehr versucht, mich mit jemandem anzufreunden. Aber ihr Jungs seid so cool. Es stört euch nicht, dass ich klug bin, und ihr veräppelt mich nie. Ich wollte noch mehr mit euch unternehmen. Ihr seid die Besten.«
    »Deshalb hast du uns also durch die Wälder geschleift?«, fragte ich. »Und du hast mich reingelegt, damit ich zur Party gehe?«
    Ihr Kopf sank noch weiter runter. »Ich wollte gehen. Das war aber nicht aus Egoismus. Also jedenfalls nicht ganz egoistisch. Ich wollte es auch für dich und Mookie. Ich wollte, dass ihr beliebt seid. Wenn sie euch richtig kennenlernen würden, würden euch alle mögen.«
    »Das stimmt«, sagte Mookie. »Ich kenne uns und ich mag uns.«
    »So funktioniert das aber nicht«, sagte ich. »Wir werden nie beliebt sein.« Doch schon während ich das sagte, wurde mirbewusst, dass es nicht so einfach oder aussichtslos war. Einige Kids auf der Party und in der Schule schienen mich um meiner selbst willen zu mögen und nicht nur wegen des Schulsporttages. Tatsächlich hatte ich angefangen, Abigail zu mögen, nachdem ich sie kennengelernt hatte. Und ich hatte aufgehört, Shawna zu mögen, als ich gemerkt hatte, wie sie in Wirklichkeit war.
    Abigails Kopf ging plötzlich nach oben. »Hör mal zu. Ich war im Unrecht. Das gebe ich zu. Ich habe dich benutzt. Und ich habe dich angelogen. Aber jetzt müssen wir das Heilmittel auftragen. Sofort. Du kannst mich später anschreien. Ich nehme an, dass ich es verdiene.« Abigail griff in ihr Täschchen und holte eine Plastikbutterdose heraus.
    Sie öffnete den Deckel und nahm ein Wundpflaster heraus. Die Schutzhülle hatte sich bereits gelöst, aber das Papier bedeckte immer noch

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