Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
Vom Netzwerk:
ich. »Es ist nicht schlimm, beliebt sein zu wollen. Und an der Mehrzahl der Kids da drin ist auch nichts auszusetzen. Eigentlich sind die meisten ziemlich nett.«
    »Ist mir egal. Ich gehe nach Hause und esse Chili. Ihr könnt ja nachkommen, wenn ihr wollt.« Abigail marschierte los.
    Mookie öffnete die Augen. »Aaaah! Ich weiß nicht, was ich machen soll!«
    »Mein Gott! Komm rein und überleg’s dir.« Ich wusste, dass Abigail wollte, dass ich ihr nachlaufe. Aber ich war es leid, die Marionette zu sein. Und so sehr ich mich auch über meine Heilung freute, so sehr ärgerte ich mich darüber, dass sie mich von A nach B geschickt hatte, mich ausgetrickst und fast hatte sterben lassen.
    »Komm schon, Mookie. Lass uns Party machen.« Ich ging auf die Treppe zu.
    Mookie folgte mir.
    Es war schon seltsam, auf einer Party zu sein, während mein Körper vom Tode erwachte. Der Raum vibrierte von lauter Musik und pulsierte mit sich bewegenden, lebendigen Körpern.Inzwischen hatte sich das Leben über meinen Knöchel ausgebreitet. Bald würde es die Oberseite meines Kopfes erreichen, und ich wäre wieder einfach ein ganz normaler Typ.
    Ich stellte fest, dass Shawna keine Limonade mehr trank. Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihr, aber ich schätze, sie hatte es verdient, ein wenig dafür zu leiden, wie sie meine Freunde behandelt hatte.
    Es war angenehm, mit einem Haufen Kids abzuhängen. Dennoch konnte ich es nicht richtig genießen. Als das Leben meine Brust – und ich nehme an, mein Herz – erreicht hatte, fühlte ich mich ein bisschen schuldig, weil ich Abigail hatte gehen lassen. Sie hatte so klein und einsam ausgesehen, als sie zu ihrem Topf Chili geschlurft war. Alles, was sie wirklich gewollt hatte, war eine Möglichkeit herauszufinden, wie sie mit dem einen gewaltigen Schmerz in ihrem Leben umgehen konnte. Sie hatte einen ganz schön großen Verlust erlitten.
    Als das Leben mein Kinn erreichte, fühlte ich mich viel mehr als nur ein bisschen schuldig. Ich würde bald völlig geheilt sein, und alles wegen Abigail. Ich konnte mir vorstellen, wie sie mit einem Topf Chili oben in ihrem Zimmer saß, eine Enzyklopädie las oder irgendwas durch ihr Mikroskop betrachtete.
    »Na, reicht’s dir?«, fragte ich Mookie, der in Richtung von Abigails Haus aus dem Fenster stierte.
    Er nickte, konnte aber nicht sprechen, weil sein Mund voller Kartoffelchips, Brezeln und Popcorn war – die er alle in Schokolade gedippt hatte.
    »Vielleicht sollten wir zu Abigail gehen«, sagte ich.
    Ich bedankte mich bei Shawna für die Einladung. Dann gingen Mookie und ich nach draußen. Wir waren zwei Wohnblöcke von Abigails Haus entfernt, als ich bemerkte, dass meineAtmung wieder vollständig funktionierte. Ich schnupperte in der Luft und fragte Mookie: »Riechst du das?«
    »Weshalb werde immer ich beschuldigt, wenn es stinkt?«, fragte er zurück.
    »Nein. Nicht deshalb. Ich rieche Rauch.«
    Er schnüffelte. »Stimmt. Jemand macht ein Feuer.«
    »Ich mag offene Kamine.« Ich spürte die Oberseite meines Kopfes. Das Leben war fast in meinen ganzen Körper zurückgekehrt. In ein paar Minuten würde ich vollständig geheilt sein. Ich würde diesen Winter am Feuer sitzen, die Wärme spüren und eine heiße Schokolade schlürfen können. Es würde großartig werden.
    Wir waren einen Häuserblock von Abigails Haus entfernt, als ich eine riesige Rauchfahne sah. Gewaltige schwarze Wolken stiegen auf und ließen den Mond verschwinden.
    Ein unbekanntes Gefühl schoss mir durch den Bauch. Panik. Als wir näher herangerannt waren, sah ich, dass vom Fenster im Erdgeschoss Flammen aufstiegen, an den Wänden entlangzüngelten und höherstiegen.
    »Wetten, dass es der Langsamgarer war?«, sagte ich. »Er muss Feuer gefangen haben.« Abigail hatte gesagt, dass ihre Mutter nicht zu Hause wäre. Ich hoffte echt, dass Abigail ebenfalls nicht zu Hause war.
    Wir rannten zu ihrem Haus und schrien: »Feuer!« Inzwischen brannte die ganze Wohnung wie zusammengeknülltes Papier in einem offenen Kamin.
    Als ich jemanden am Fenster im zweiten Stock sah, wurden auch meine Hoffnungen zerknüllt. Abigail war im Haus.

17
FLAMMEN UND FÜGUNG

    »Hilfe!«
    Es war ein undeutlicher, durch das Glas gedämpfter Schrei. Abigail, die nicht mehr die Perücke und den Schnurrbart trug, versuchte das Fenster aufzubekommen. Und dann brach sie zusammen.
    In weiter Ferne – viel zu weit entfernt – hörte ich von der anderen Seite des Tales das schwache Geräusch von

Weitere Kostenlose Bücher