So einfach kann das Leben sein
Fotoalbum. Jeder Entwicklung, jedes Wachsen wird akribisch dokumentiert. Der erste Schritt, das erste Fahrrad, der erste Schultag. Alles fotografisch festgehalten. Bilder mit Mama und Papa, mit den Nachbarn oder den Freunden. Dutzende Menschen halten das Kind auf dem Arm. Auf langsam vergilbendes Fotopapier gebannt.
Als Erwachsener werden die Fotos seltener, die Alben füllen sich langsamer. In Zeiten der Digitalkameras werden die Fotos manchmal gar nicht mehr entwickelt. Sie bleiben auf der Computerfestplatte.
Wie wunderbar wäre es, wenn wir auch als Erwachsene die kleinen Schritte von der Freundschaft zur Liebe, von der Liebe zur Beziehung, vom stürmischen Anfang bis zur Freude des Alltäglichen dokumentieren würden. Wie der Blick auf die ersten Schritte als Kind, könnten diese Bilder die Schritte in der Beziehung in Erinnerung halten. Bilder, die vom Rausch des Verliebens berichten, von der Neugier des Anfangs, von den Erlebnissen und Orten, Menschen und Wegen der Beziehung. An Problem beladenen Tagen holen sie uns zurück in gute Erinnerungen, zeigen an schweren Tagen die Leichtigkeit des Miteinanders. Das Pflegen macht Mühe, das Auswählen und Ausdrucken. Aber es ist eine Investition, die sich lohnt.
Rituale wiederfinden
Im Alltag bleibt nicht viel Zeit, die eigene Beziehung zu leben. Job und Kinder, Hobbys und Engagement rauben uns Zeit. Umso mehr können uns Rituale helfen. Nicht, wenn sie zwanghaft sind, sondern dann, wenn sie Alltag werden. Wenn die wöchentlich gemeinsam geschaute Fernsehsendung, der Spaziergang am Sonntag, die von allen Reisen mitgebrachte Kaffeetasse, der wöchentliche Anruf um die gleiche Zeit, wenn all das nicht Belastung ist, sondern mit Vorfreude und Sicherheit verbunden ist. Das gewohnte Wort zur Verabschiedung oder Begrüßung ist alles andere als gewöhnlich. In der Gewöhnung kommt erst das Besondere zum Vorschein.
Jahrestage wirklich beachten
Der vergessen Hochzeitstag ist sprichwörtlich. Doch er ist nicht der einzige Anlass, an die Liebe und den Liebsten, die Liebste zu denken. Ein Blick in alte Kalender zaubert Allerlei zu Tage, was einmal war und aus heutiger Sicht ein Jahrestag war. Der erste gemeinsame Urlaub. Der erste Kinobesuch. Das sind noch keine Traditionen, aber Jahres- und Erinnerungstage.
Ungewöhnliche Geschenke machen
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, große Geschenke sind keine Garantie für die Liebe. So schön Perlenketten sind, wenn sie vorhersehbar zum Geburtstag gehören, werden sie so überflüssig. Es sind die Kleinigkeiten, die groß sind. Wer Frösche mag, für den ist es der zufällig bei einem Kneipenbesuch entdeckte Bierdeckel mit Froschwerbung, die lustige Werbepostkarte am Türeingang.
Liebesbrief handschriftlich schreiben
Nichts geht über einen Liebesbrief. Früher noch mit Tinte und mit Parfüm besprühtes Papier, heute wird daraus die S M S . Ein handgeschriebener Brief ist etwas Besonderes. Er muss nur wenige Zeilen lang sein, aber er zeigt, dass sich jemand Zeit genommen hat.
Blumenstrauß selbst binden
Ein Blumenstrauß ist schnell gekauft. Auch wenn sich der Partner, die Partnerin freut, es bleibt ein gekauftes Symbol. Wirklich Eindruck macht, wenn der Strauß selbst gepflückt und gebunden wurde. So unprofessionell das auch aussieht, es kommt von Herzen. Damit binde ich mich an den Strauß, meine direkte Beziehung, meine Gedanken.
2. Lust gestalten
Nichts wird so banalisiert wie die Sexualität. Sexualität ist ein Geschenk und sie gehört zu allen Phasen der Liebe. Sie darf sich verändern, sich wandeln, aber sie gehört zu uns. Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Diese bilden seinen Leib, seine Person. Und alles, was dem Körper geschieht, geschieht auch der Seele und dem Geist. Deswegen „erinnert“ sich der Leib auch immer wieder, sei es bewusst oder unbewusst, an Situationen, die ähnlich sind. Nicht jede Fantasie muss Wirklichkeit werden; nicht alle Wünsche dürfen gleich erfüllt werden; nicht jede Zärtlichkeit ist ein Segen. Bei aller Freude über das, was es an Gefühlen gibt: Sie gewinnen erst dann ihre Schönheit, wenn sie im Dienst des ganzen Lebens stehen, nicht nur im Dienst des Augenblicks. Lust darf man deshalb nicht verdrängen, sondern sie leben.
Die Kraft der Sexualität braucht eine Form, in der sie uns dient. Sonst zerstört sie all unsere Vorhaben von einem Leben in Liebe, die diesen Namen verdient. Fantasien können wir
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