So erobere ich dein Herz
eigentlich nichts aus?“, fragte Shanna ihn, als Cindy und Jack wieder einmal diskutierten und Peter den Kopf über seine Papiere beugte.
Lance zuckte mit den Achseln. „Manchmal kann es schon ziemlich ermüdend sein, aber die meiste Zeit macht es Spaß, für und mit Rick zu arbeiten. Er ist ein toller Boss.“
„Ja.“ Sie nickte. „Ich glaube, ich habe mich gestern ziemlich albern benommen – nein, ich weiß, dass ich es getan habe.“ Sie kaute an ihrer Lippe. „Rick und ich kommen nicht sehr gut miteinander zurecht. Wir sind beide zu starke Persönlichkeiten, das macht die Zusammenarbeit schwierig.“
„Aber wir dachten, Sie und er …“ Lance brach ab. „Nein, sicher nicht, so wie Sie ihn gestern angefaucht haben. Besteht dann die Chance, dass Sie vielleicht Interesse an einem seiner Assistenten hätten?“
„Cindy?“
Grinsend sah Lance zu Cindy und Jack, die sich noch immer stritten. „Nein, an Cindy hatte ich eigentlich nicht gedacht.“ Er wandte sich zurück zu ihr, seine blauen Augen blickten plötzlich ernst. „Würden Sie mit mir zum Dinner ausgehen, Shanna?“
„Das würde Rick nicht gefallen“, sagte sie ehrlich.
Lance zog eine Grimasse. „Rick frage ich ja auch nicht.“
Sie musste lächeln. „Ich meinte, es würde ihm nicht gefallen, wenn wir zusammen ausgehen.“
„Das ist mir klar. Aber damit werde ich schon fertig.“ Shanna bezweifelte, dass irgendjemand mit einem wütenden Rick fertig werden würde. Sie war sicher, dass Lance Edwards ein netter Mann war. Er sah gut aus, aber sie würde nie etwas für ihn empfinden können, trotz seiner Ähnlichkeit mit Perry.
„Rick hat mir erklärt, warum Sie gestern bei meinem Anblick so aufgeregt waren“, sprach Lance weiter, als sie nicht antwortete. „Er sagte, ich sehe Ihrem verstorbenen Mann ähnlich. He, das ist in Ordnung, das macht mir nichts aus“, beruhigte er sie, als er sie blass werden sah. „Ich bin sicher, viele Freundschaften haben mit Geringerem angefangen.“
Und Rick hatte sichergestellt, dass es nicht einmal eine Freundschaft zwischen ihr und diesem Mann geben würde. Wie konnte er es wagen, Lance zu erzählen, dass er sie an ihren Mann erinnerte?! Natürlich wusste sie, warum er das getan hatte. Damit Lance glaubte, sie sei nur wegen der Ähnlichkeit mit Perry an ihm interessiert.
Aber Rick ahnte ja auch nicht, dass Lance sie trotz der Ähnlichkeit völlig kalt ließ.
6. KAPITEL
„Du arroganter Mistkerl!“
Eine gute halbe Stunde war Shanna bei Ricks Mitarbeitern im Vorstandsbüro geblieben, hatte gelacht und gescherzt, ohne sie spüren zu lassen, wie wütend sie war. Jetzt jedoch, zurück in ihrem Zimmer, schäumte die Wut in ihr über, sobald sie Rick am Schreibtisch erblickte.
„Wie kannst du es wagen, mit Lance über mich zu reden?“, verlangte sie aufgebracht zu wissen.
Rick sah von seinen Papieren auf. „Ah, du hast also mit ihm gesprochen“, meinte er ungerührt.
„Offensichtlich!“
Er nickte gelassen. „Dennoch wüsste ich nicht, was ich gesagt haben sollte, dass ich die Bezeichnung Mistkerl verdiene.“
„Du hast ihm gesagt, dass er wie Perry aussieht.“
„Natürlich“, gab er ungeduldig zurück. „Ich musste ihm erklären, warum du gestern so verstört auf ihn reagiert hast. Außerdem … sobald er einen Blick auf das Foto auf deinem Schreibtisch wirft, weiß er es sowieso.“
„Du hast es ihm also nicht gesagt, damit er denken soll, ich mag ihn nur, weil er Perry ähnelt?“, hielt sie ihm vor.
„Magst du ihn denn?“, hakte Rick sofort verärgert nach.
„Um genau zu sein, ja, das tue ich!“ Je länger sie sich mit Lance unterhalten hatte, desto interessanter und netter fand sie ihn. Vor allem war ihr klar geworden, dass er ganz anders als Perry war.
Rick stand auf. „Dann bin ich froh, dass ich es ihm gesagt habe. Und ja, aus genau dem Grund, den du mir vorwirfst.“ Seine Miene wurde hart. „Unsere Situation ist schon kompliziert genug, auch ohne dass du mit Lance ausgehst.“
„Für mich gibt es keine Komplikationen. Ich mag dich nicht, ich will meine freie Zeit nicht mit dir verbringen. Und wenn ich mit Lance ausgehen will, dann tue ich es auch.“
Rick kniff die Augen zusammen. „Hat er dich etwa eingeladen?“
„Ja!“
„Du wirst nicht mit ihm ausgehen, Shanna.“ Mit entschiedenen Schritten kam er auf sie zu.
Sie wich nicht zurück. „Ich werde es tun, wenn ich will.“ Dass sie gar nicht vorhatte, mit Lance auszugehen, ging Rick nichts an.
Er
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