So erobere ich dein Herz
was du in den nächsten Tagen bekommen wirst.“ Sie war erleichtert, dass er ihr nicht widersprach. Sie war auf Protest eingestellt gewesen.
„Ich nehme an, du hast ein Gästezimmer?“, fragte er, als sie ihm in seine Kleider half.
„Ja, es gibt ein Gästezimmer in meiner Wohnung. Schließlich will ich mich nicht bei dir anstecken. Du wirst sehen, bald bist du wieder in Ordnung.“
Er seufzte. „Nein, du willst nicht einmal meine Grippe. Du hast sehr deutlich gemacht, dass du nichts von dem willst, was ich dir geben kann.“
Bei seinen bitteren Worten sah sie ihn argwöhnisch an, doch sie ging nicht darauf ein. Er war viel zu schwach, um sich mit ihr zu streiten.
Es war nicht einfach, Rick in den Wagen zu bugsieren, doch irgendwie schaffte Shanna es. Ihr Apartment war fast so unpersönlich wie die Hotelsuite, doch hier konnte sie es ihm wenigstens bequem machen. Und in der Nacht wäre sie direkt im Zimmer nebenan, falls er etwas brauchte. Diese Gewissheit beruhigte sie, und sie hoffte, dass er ebenso fühlte.
Nachdem Rick bequem und warm im Bett des Gästezimmers lag, bereitete Shanna eine heiße Suppe für ihn zu.
„Ich werde für den Nachmittag in den Verlag zurückmüssen“, sagte sie. „Schließlich sollte ich etwas tun für das Gehalt, das du mir zahlst.“
„Wenn du nicht gekündigt hättest, bekämst du eine Gehaltserhöhung.“ Er überlegte kurz. „Vielleicht gebe ich dir trotzdem einen Bonus. Keiner hat sich je so um mich gekümmert.“
„Vielleicht hast du ja niemandem die Chance dazu gegeben.“ Sie versuchte, ihre Verlegenheit zu verbergen. „Du bist nicht gerade ein einfacher Mensch, Rick. Es fällt schwer, nett zu dir zu sein.“
„Verdirb’s nicht!“ Seine Mundwinkel zuckten.
„Werd ich schon nicht.“ Sie grinste. „Der einzige Bonus, den ich akzeptiere, ist der, dass du wieder gesund wirst und in dein Hotel zurückkehrst.“
„Das habe ich wohl verdient“, meinte er reuevoll. „Wenn du jetzt gehen musst … ich komme schon allein zurecht.“
„Mit anderen Worten, zurück an die Arbeit.“
„Ich wünschte, mir ginge es gut genug, dass ich dir eine Alternative anbieten könnte, aber leider ist das nicht so“, sagte er mit echtem Bedauern.
Erst jetzt wurde Shanna klar, welche Probleme auf sie zukämen, wenn es ihm wieder besser ginge. Nun, damit würde sie sich auseinandersetzen, wenn es soweit war. „Brauchst du noch etwas?“ An der Tür blieb sie stehen.
„Nein, danke. Du bist eine sehr fürsorgliche Krankenschwester.“ Plötzlich lächelte er jungenhaft. „Ich habe nicht lange warten müssen, oder, Shanna?“
„Wie?“ Verständnislos sah sie ihn an. Fantasierte er im Fieberwahn? Sollte sie vielleicht doch besser hierbleiben?
„Wie viele Tage ist es jetzt her, dass du zu mir gesagt hast, ich könne lange auf deine Einladung warten?“, fragte er spöttisch.
Sie presste die Lippen zusammen. „Ich kann es mir immer noch überlegen und dir ein Taxi zurück ins Hotel rufen.“
„Aber das wirst du nicht.“ Mit einem zufriedenen Seufzer legte er sich in die Kissen zurück und schloss die Augen.
„Ich frage mich, ob es dir nicht schon jetzt besser geht“, entgegnete sie und verließ ihre Wohnung.
Zurück im Verlag, suchte Shanna nach Cindy und fand sie in der Kantine bei ihrem Nachmittagskaffee. „Ein Koffeinschub zwischendurch lässt mich bis zum Abend durchhalten“, grüßte Cindy, als Shanna sich zu ihr setzte.
„Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass Rick bei mir zu Hause ist. Also mach dir keine Sorgen, wenn du ihn nicht in seiner Suite antriffst.“
„Rick ist bei dir?“, wiederholte Cindy ungläubig. „In deiner Wohnung?“
Shanna schluckte, sie wusste, wie das aussehen musste. „Er konnte doch nicht im Hotel bleiben, es ist so unpersönlich. Er sah schrecklich aus, als ich bei ihm ankam“, versuchte sie zu erklären. „Also habe ich ihn zu mir gebracht.“
„Das hast du also den ganzen Vormittag gemacht.“ Cindys Stirnfalten glätteten sich. „Gloria war sehr vage, als ich sie nach dir fragte.“
„Weil sie nicht wusste, wo ich war.“ Shanna lächelte zaghaft. „Das ist ja nicht gerade ein Thema, das jeden etwas angeht.“ Sie warf Cindy einen unmissverständlichen Blick zu. „Ich möchte nicht, dass sich Gerüchte verbreiten, Rick und ich seien angeblich zusammengezogen. Das Ganze ist wirklich völlig harmlos.“
„Auf mich kannst du dich verlassen.“ Cindy grinste. „Ich tappe gern ins Fettnäpfchen, aber ich
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