So erobere ich dein Herz
hätte Rick gerade noch die Kraft gehabt, sich auszuziehen, bevor er ins Bett gefallen war.
Er sah schrecklich aus, viel schlimmer, als Shanna sich vorgestellt hatte! Und ob er sie hier haben wollte oder nicht – sie würde nicht eher gehen, bis sie sicher war, dass sie ihn allein lassen konnte! Im Moment sah es so aus, als wäre er kaum bei Bewusstsein.
„Rick?“
Nur mühsam hob er die Lider, seine schwarzen Augen glühten fiebrig. „Was, zum Teufel, willst du hier?“, stieß er aus, sobald er sie erkannte.
„Nette Begrüßung.“ Sie wollte das zerwühlte Bettzeug richten und runzelte die Stirn. „Die Laken müssen gewechselt werden.“
„Was erwartest du denn?“ Erfolglos versuchte er sich aufzusetzen und fiel matt wieder in die Kissen zurück. „Ich habe Fieber und …“
„Das sehe ich“, fiel sie ihm ins Wort. Sie griff nach dem Telefonhörer.
„Was tust du da?“ Er brachte gerade noch die Kraft auf, sie böse anzuschauen.
„Ich bestelle frische Bettwäsche. Was war in der Karaffe?“
„Limonensaft. Aber …“
„Zimmerservice?“, fragte Shanna in die Muschel, als sich am anderen Ende jemand meldete. Minutenlang orderte sie alles, was in Ricks Suite hinaufgebracht werden sollte. Wenn Rick es sich leisten konnte, in einem solch teuren Hotel zu bleiben, dann konnte er wohl auch den besten Service erwarten.
Wenig später brachte eine ganze Armee von Hotelangestellten die Dinge, die Shanna bestellt hatte. „Vielen Dank“, sagte sie zu den Servicekräften, nachdem alles im Salon abgestellt worden war.
„Das wäre dann alles für Mr. Dalmont, Madam?“ Einer der Männer blieb noch abwartend zurück.
„Wenn Sie bitte diese Medikamente besorgen könnten.“ Sie reichte ihm das vom Arzt ausgestellte Rezept, das sie in dem Chaos im Schlafzimmer gefunden hatte. „Mr. Dalmont braucht sie dringend.“
Die Augen des Mannes weiteten sich angenehm überrascht, als er die Höhe des Trinkgelds sah, das sie ihm in die Hand legte. „Natürlich, Madam, wird sofort erledigt.“
„Warum hast du dir das Rezept nicht schon vorher besorgen lassen?“, rügte sie Rick, als sie mit dem frischen Saft zu ihm ins Zimmer kam.
Hustend hob er die Lider und hielt sich den Kopf. „Ich will nichts anderes als sterben, und du platzt jedes Mal hier herein, wenn ich gerade eingeschlafen bin! Warum gehst du nicht endlich und lässt mich in Ruhe?!“
„Vielleicht ginge es dir schon besser, wenn du die Medikamente eingenommen hättest“, sagte sie unbeeindruckt und machte Anstalten, die Bettwäsche zu wechseln.
Rick griff nach der Decke. „Es war niemand da, der für mich zur Apotheke hätte gehen können.“
„So wie Cindy sagt, hast du jeden hinausgeworfen.“ Sie ließ sich nicht in ihrer Arbeit aufhalten.
„Ich will niemanden um mich herumflattern haben.“ Seine Finger klammerten sich an das Laken, das sie abziehen wollte. „Wirst du wohl aufhören damit! Ich habe nichts am Körper.“
„Rick, benimm dich nicht kindisch.“ Nur den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie, bevor sie das Laken wegzog. „Du bist nicht der erste nackte Mann, den ich sehe.“ Ihre Stimme klang zwar fest, dennoch achtete sie darauf, den Blick abgewandt zu halten.
„Das ist mir klar. Und unter bestimmten Umständen hätte ich auch nichts dagegen. Aber Sex ist im Moment wirklich das Letzte, woran ich denke.“
„Ich ebenso wenig!“ Sie drehte sich zu ihm um, nachdem sie das Laken zusammengefaltet hatte, und der Atem stockte ihr. Rick hatte einen großartigen Körper, schlank und muskulös, ausnehmend männlich.
„Ich friere“, murmelte er, als sie wie erstarrt stehen blieb.
„Entschuldige.“ Hektisch schaute sie sich um, hoffte, dass er ihre Röte nicht bemerkt hatte. „Hast du hier irgendwo einen Morgenrock?“
„Im Bad. Aber …“
Sie blieb nicht, um sich seine Einwände anzuhören. Als sie den Bademantel in Händen hielt, sog sie den Duft seines Aftershaves ein. Fast hätte sie das Gesicht in die schwarze Seide geschmiegt, doch dann schalt sie sich in Gedanken für ihre Dummheit. Sie war doch gar nicht an diesem Mann interessiert!
Also wappnete sie sich und kehrte ins Schlafzimmer zurück, half Rick in den Bademantel, ehe er sich in einen Sessel fallen ließ, damit sie das Bett beziehen konnte.
„Keiner verlangt von dir, dass du das tust“, knurrte er undankbar.
„Und wer sollte das sonst übernehmen?“ Sie beeilte sich, als sie sah, dass er von der Anstrengung noch blasser geworden war. „Wird
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