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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
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noch im Büro sein?“
    „Einer der Vorteile, der stellvertretende Geschäftsführer zu sein“, erwiderte er knapp.
    Warum störte es ihn, dass sie eben noch ruhig und entspannt war und jetzt nervös und verkrampft wirkte?
    „Oh.“ Sie warf eine weitere der verstreuten Trauben in die Schale. „Ja, natürlich.“
    Als sie aufstand, trat sie auf eine Traube, die einen hässlichen Fleck auf der Decke hinterließ. Sie seufzte auf. „Na ja, vermutlich hätten wir die Babymilchflecken sowieso nicht herausbekommen.“
    Mavis erhob sich ebenfalls. „Machen Sie sich keine Gedanken. Es ist nur eine Decke. Ich werde sie ersetzen lassen, und Mr. Derek wird den Unterschied gar nicht merken.“
    Dabei warf Mavis ihm einen bösen Blick zu, der besagte, dass er es ja nicht wagen sollte, Derek anzurufen, um sie gleich zu verpetzen. Dann übergab sie Lucy das Baby und reichte ihr auch das Geschirrtuch, das sie am Gürtel ihrer Kakihose hängen hatte, damit sie sich den Traubensaft vom Fuß wischen konnte.
    „Tja, das Abendessen kocht sich nicht allein, oder?“, murmelte sie und eilte mit einem letzten rebellischen Blick Richtung Küche.
    „So, so.“ Dex schob die Hände in die Hosentaschen. „So verbringst du also deine Tage.“
    Lucy schob Isabella auf ihren anderen Arm. „Ja, sieht ganz danach aus.“
    „Scheint Spaß zu machen.“
    Sie versteifte sich sichtbar und suchte seinen Blick. „Das hier ist nicht nur Urlaub für mich, falls du das andeuten willst.“
    „Nein, wollte ich nicht.“
    „Ich komme selten dazu, ganze Tage mit Isabella zu verbringen, aber wenn, dann nutze ich unsere gemeinsame Zeit möglichst intensiv.“
    „Ich wollte nicht …“
    „Musik zu hören, besonders klassische Musik, hat sich in unzähligen Studien als positiv für die geistige Entwicklung eines Kindes erwiesen. Und wenn man Kindern vorliest, selbst Babys, entwickeln sie eine Vorliebe für Literatur.“
    „Ich bin sicher, ihr gefällt …“ Er warf einen Blick auf das Taschenbuch, aus dem Lucy vorgelesen hatte. „… Emma sehr.“
    Sie straffte die Schultern noch mehr. „Du glaubst wohl, das alles ist bloß ein Witz?“
    „Ganz und gar nicht.“
    Sie hob die Decke vom Boden auf. „Nur damit du Bescheid weißt, ich nehme das sehr ernst.“
    Im Hintergrund spielte weiter die sanfte Mozart-Weise, was in starkem Kontrast zu Lucys barschem Ton stand.
    „Offensichtlich.“
    „Wie dem auch sei, ich bin sicher, du hast Wichtigeres zu tun, als über mich zu spotten. Wir verschwinden also, damit du das Wohnzimmer für dich allein hast.“
    Damit ging sie zur Tür.
    „Lucy, warte.“
    Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.
    Was tat er da? Warum ließ er sie nicht einfach gehen?
    Das war genau die Art gefühlsmäßiger Verwicklung, die er sein Leben lang vermieden hatte. Er hatte nie ein Kind gewollt. Mit Sicherheit nicht mit einer Frau wie Lucy. Nicht mit jemandem, dem er nicht vertrauen konnte. Warum also ließ er sie nicht einfach gehen? Warum konnte er sie einfach nicht gehen lassen?
    Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er früher nach Hause gekommen war, weil er Zeit mit Isabella verbringen wollte – unbedingt. Aber nicht nur mit Isabella.
    „Ich bin nicht früher nach Hause gekommen, um mich über dich lustig zu machen.“
    Langsam drehte sie sich um und schaute ihn misstrauisch an.
    „Seit vier Tagen habe ich weder dich noch Isabella zu Gesicht bekommen. Es macht wenig Sinn, dass du hier mit ihr wohnst, wenn ich sie nie sehe.“
    „Da bin ich ganz deiner Meinung. Deshalb werde ich unsere Sachen packen und in spätestens einer Stunde verschwunden sein.“
    „Das habe ich nicht gemeint.“
    Sie seufzte auf. „Das habe ich befürchtet.“
    „Wenn du das hier …“ Er zeigte auf den Fußboden, auf dem sie es sich eben noch bequem gemacht hatten. „… tagsüber mit ihr machst, dann würde ich gern … daran teilhaben.“
    „Wie denn?“
    Er ging zu ihr und nahm ihr die Decke aus der Hand. „Fangen wir damit an, dass wir die wieder hinlegen. Und du kannst mir zeigen, was du normalerweise mit Isabella machst.“
    Stirnrunzelnd sah sie zu, wie er die Decke ausbreitete. „Das ist nicht schwierig“, erwiderte sie ausweichend.
    „Aber wichtig, wie du eben selbst gesagt hast. Warum weihst du mich nicht ein?“
    Er streifte die Schuhe ab und setzte sich auf die Decke, den Rücken gegen das Sofa gelehnt.
    „Na ja“, fing sie zögernd an. „Sie kann sich noch nicht auf den Bauch rollen, ist aber kurz

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