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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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antwortete Laura ihr. »Genau das habe ich immer gewollt, immer erträumt. Die Art von Ehe und Leben und Familie, die ihr beide geschaffen habt. Und ich bin nicht naiv genug zu denken, dass es nicht Mühe und Fehler und schlaflose Nächte gekostet hat, so etwas zu erreichen. Aber ihr habt es geschafft. Ich nicht.«
    »Du machst mich wirklich wütend, wenn du dir die Schuld am Scheitern deiner Ehe gibst.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Das tue ich nicht, zumindest nicht allein. Aber ich weiß auch, dass ich nicht vollkommen schuldlos war. Ich hatte meine Erwartungen einfach zu hoch geschraubt. Jedes Mal, wenn ich sie ändern, wenn ich sie herunterschrauben musste, wurde es schwerer für mich. So etwas möchte ich nie wieder tun müssen.«
    »Wenn du deine Erwartungen von vornherein zu niedrig ansetzt, kann es sein, dass du eine Menge verpasst.«
    »Vielleicht. Aber in diesem Fall will ich nicht mehr erhoffen als ich habe. Ein Teil von mir wird immer wollen, was du und Dad geschaffen habt. Nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine Kinder. Aber wenn es nicht so sein soll, vergieße ich zumindest keine weiteren Tränen aus lauter Selbstmitleid. Ich werde ihnen das beste Lachen geben, das ich ihnen zu bieten habe, und für mich selbst ebenfalls das Beste aus meinem Leben machen. Und im Augenblick ist Michael ein wichtiger Bestandteil des Lebens, das ich will.«
    »Weiß er, wie wichtig er dir ist?«
    Laura sah ihre Mutter schulterzuckend an. »Es ist oft schwer zu sagen, wie viel Michael weiß. Aber eines weiß ich ganz genau. Peter hat mich nie geliebt.«
    »Laura…«
    »Nein, es stimmt, und ich kann damit leben.« Tatsächlich hatte sie festgestellt, dass es sich mit diesem Wissen leichter leben ließ als sie vermutet hatte. »Aber ich habe ihn geliebt, und ich habe ihn geheiratet, und ich bin zehn Jahre mit ihm zusammen geblieben. Wir beide und vor allem die Kinder wären viel besser dran gewesen, wenn ich nicht so fest entschlossen gewesen wäre, dafür zu sorgen, dass es funktioniert. Wenn ich einfach akzeptiert hätte, dass es nicht geht und ihn hätte ziehen lassen.«
    »Ich denke, da irrst du dich«, sagte Susan ruhig. »Gerade weil du alles in deiner Macht Stehende getan hast, um deine Ehe und deine Familie zusammenzuhalten, kannst du mit dem ruhigen Gewissen darauf zurückblicken, dass du nichts unversucht gelassen hast.«
    »Vielleicht.« Und vielleicht könnte sie es eines Tages wirklich so gelassen sehen. »Mit Michael brauche ich nicht diese Last mit mir herumzuschleppen, dass es funktionieren soll, und ebenso wenig lebe ich in der Illusion, dass ich einen Mann habe, der mich liebt und der dasselbe will wie ich. Im Augenblick bin ich so glücklich wie seit einer Ewigkeit nicht mehr.«
    »Dann bin ich es ebenfalls.« Susan blickte ihre Tochter an und kam zu dem Ergebnis, dass sie ihre Vorbehalte vorerst besser für sich behielt. »Und jetzt lass uns gehen und deinen Vater retten, ja?« Sie hakte sich bei Laura ein. »Die Mädchen haben ihn sicher schon so fest um ihre Finger gewickelt, dass er bald reißt.«
    Im Jahr seiner Hochzeit mit Susan Conroy hatte Thomas Templeton am Haus die Turmsuite angebaut. Das Haus hatte bereits seit hundert Jahren über den Klippen und dem Meer gethront, und beinahe jede Generation seiner Familie hatte dem Gebäude etwas ganz Eigenes hinzugefügt. Er hatte das Turmzimmer aus seiner Liebe für alles Romantische gewählt. Dort hatte er seine Frau zahllose Male nachts geliebt und ihre beiden Kinder in dem großen Rokokobett umgeben von reizvoll gerundeten Wänden gezeugt. Auch wenn Susan oft behauptet hatte, Josh sei das Resultat einer Nacht auf dem flauschig-weichen Perserteppich vor dem Kamin.
    In solchen Dingen widersprach er ihr niemals.
    Nun, da die Flammen im Kamin gemütlich knisterten, eine Flasche Champagner in dem silbernen Kühler auf dem Ecktisch stand, und das Licht des Mondes freundlich durch die hohen Fenster fiel, hielt er die Frau, die ihm seit sechsunddreißig Jahren angetraut war, auf eben diesem Teppich warm in seinem Arm.
    »Ich habe den Eindruck, du willst mich verführen.«
    Er reichte ihr ein Glas, in dem der Champagner fröhlich prickelte. »Du bist wirklich eine intelligente Frau, Susan.«
    »Und intelligent genug, es dich wissen zu lassen.« Lächelnd legte sie eine Hand an sein Gesicht. »Tommy. Wie kommt es, dass die Jahre so schnell vergangen sind?«
    »Für mich siehst du noch genau aus wie damals.« Er küsste ihre Hand. »Genauso

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