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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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liebreizend, genauso frisch und jugendlich.«
    »Nur dass ich inzwischen Stunden darauf verwenden muss, um diese Illusion aufrecht zu erhalten«, sagte sie.
    »Es ist keine Illusion.« Er zog ihren Kopf an seine Schulter und beobachtete, wie eins der Scheite Feuer fing. »Erinnerst du dich noch an die erste Nacht, die wir beide hier verbracht haben?«
    »Du hast mich die Treppe heraufgetragen. Jede einzelne Stufe. Und als wir hier hereinkamen, waren überall Vasen mit Blumensträußen aufgestellt, das Bett war mit Rosen bestreut, eine Flasche Champagner stand im Kühler auf dem Tisch und zahllose Kerzen haben gebrannt.«
    »Und du hast geweint.«
    »Du hattest mich einfach überwältigt. Wie du es oft getan hast und noch immer tust.« Sie hob den Kopf und küsste ihn. »Ich wusste, ich war die glücklichste Frau der Welt, weil ich dich hatte und weil ich so sehr von dir geliebt und auch begehrt wurde. Oh, Tommy.« Sie machte die Augen zu und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
    »Sag mir, was dich beschäftigt. Es geht um Laura, stimmt's?«
    »Ich kann es einfach nicht ertragen, mit anzusehen, wie sie leidet. Ich ertrage alles, nur nicht das. Ich weiß, dass Kinder ihren eigenen Weg gehen und ihre eigenen Kämpfe ausfechten müssen, aber es bricht mir das Herz. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sie geboren wurde und zum ersten Mal in meinen Armen lag. So kostbar, so hilflos und so klein.«
    »Und du denkst, dass Michael Fury ihr das Herz brechen wird?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüsste es.« Sie stand auf und trat an das Fenster, von dem aus man die Klippen sah. Klippen, die, wie sie wusste, Laura seit ihrer Kindheit regelmäßig aufsuchte. »Es ist das Wissen, dass ihr bereits einmal das Herz gebrochen wurde, das mich umbringt. Ich habe heute Abend mit ihr gesprochen, als du oben bei den Mädchen warst. Und als sie mit mir sprach, wurde mir klar, dass, so sehr sie sich auch darum bemüht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, ein Teil von ihr immer noch schrecklich verwundbar ist. So nackt und ungeschützt. Sie bildet sich ein, sie hätte versagt, Tommy.«
    »Versagt, was für ein Schwachsinn.« Wütend sprang auch Thomas auf. »Es war Peter Ridgeway, der versagt hat, und zwar auf jedem nur denkbaren Gebiet.«
    »Haben wir denn, indem wir es nicht verhindert haben, nicht ebenfalls versagt?«
    »Hätten wir sie davon abhalten können, ihn zu heiraten?« Dies war eine Frage, die er sich im Verlauf der letzten Jahre bereits Dutzende von Malen gestellt hatte. »Hätten wir es verhindern können?«
    »Nein«, sagte Susan nach einem Augenblick. »Wir hätten es hinauszögern können, hätten sie dazu überreden können, ihn nicht sofort, sondern ein paar Monate oder vielleicht auch ein Jahr später zu heiraten. Aber sie hat ihn geliebt. Sie wollte das, was wir haben. Das hat sie mir heute Abend gesagt, Tommy. Sie wollte das, was wir haben.«
    Als er eine Hand auf ihre Schulter legte, nahm sie sie. »Ich finde es schrecklich, dass sie es nicht bekommen kann. Dass ihr weder die Sicherheit hoch die Aufregung noch die Schönheit einer solchen Liebe zuteil geworden ist. Und jetzt kann sie nicht mehr glauben, dass sie eine solche Liebe je erleben wird.«
    »Sie ist eine junge Frau, Susie. Eine liebreizende, liebevolle junge Frau. Sie wird jemand anderen finden, in den sie sich verliebt.«
    »Das hat sie bereits. Sie liebt Michael, Tommy, auch wenn sie es sich selbst nicht eingesteht. Sie schützt sich selbst vor der Enttäuschung, indem sie sich einredet, es ginge nur um Sex.«
    »Bitte.« Er erschauderte. »Es ist nicht leicht für mich, mein kleines Mädchen so zu sehen.«
    Lachend drehte sie sich zu ihm um. »Dein kleines Mädchen hat sich Hals über Kopf in eine heiße Affäre mit Joshs rebellischem Jugendfreund gestürzt.«
    »Sollte ich vielleicht das Schrotgewehr hervorholen?«
    Immer noch lachend nahm sie ihn in den Arm. »Oh, Tommy, hier stehen wir beide und können schon wieder nichts dagegen tun. Uns bleibt nichts als zu warten und zu hoffen, dass alles ein gutes Ende für sie nimmt.«
    »Ich könnte ja mal mit ihm reden«, schlug er vor.
    »Das könntest du. Das könnte ich. Aber nichts, was wir zu sagen hätten, würde an dem, was Laura für ihn empfindet, etwas ändern, fürchte ich. Er ist wirklich ein Prachtexemplar von einem Mann.«
    Thomas schob sie ein Stückchen von sich fort und runzelte die Stirn. »Ach ja?«
    »Atemberaubend, gefährlich und sexy wie die Sünde, wenn ich

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