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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrem Rücken mit den Augen zu rollen. Michael jedoch musste nicht mit Kate leben, und so richtete er sich grinsend kerzengerade auf.
    »Ja, ja, erzähl das alles Alice Schwarzer, aber jetzt hau endlich ab.«
    »Ich habe sowieso nicht das Bedürfnis, hier zu bleiben und mir anzuhören, wie ihr Idioten rülpst und furzt und euch Lügengeschichten über eure zahllosen Eroberungen erzählt.« Hoch erhobenen Hauptes schnappte sie sich ihre Tasche.
    »Dabei wollte ich Byron eigentlich alles über den Abend erzählen, an dem ich dich auf der Fisherman's Wharf getroffen habe und wir…«
    »Halt die Klappe, Mick.« Sie errötete und runzelte erbost die Stirn. »Ich gehe ja schon.«
    »Warte einen Augenblick.« Ihr Mann streckte die Hände nach ihr aus, aber erwischte sie nicht mehr. »Was für ein Abend?«
    »Es war nichts.« Sie bedachte Michael mit einem todbringenden Blick. »Es war wirklich
nichts.«
    »Ach, mein Herz«, murmelte Michael in traurigem Ton. »Jetzt hast du mir wehgetan.«
    »Männer sind eben alle Schweine«, zischte sie und knallte die Haustür hinter sich ins Schloss.
    »Tja, auf alle Fälle sind wir sie jetzt los. Wo sind die Karten?« Michael sah Byron fragend an.
    »Margo
und
Kate?« Josh kniff die Augen zusammen und warf dem Freund einen bösen Blick zu.
    »Immerhin habe ich ja wohl einen echt guten Geschmack, oder?« Michael schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Aber fangen wir jetzt vielleicht endlich mit der Pokerrunde an?«
    »Männer haben ihre bescheidenen Rituale verdient.« Susan räkelte sich auf dem gemütlichen Sofa im heimeligen Wohnzimmer. »Genau, wie wir unsere Rituale verdient haben.«
    »Von mir aus können sie tun und lassen, was ihnen gefällt.« Margo lehnte an einem dicken Kissenberg und schob sich aus einer großen Schale Popcorn in den Mund. »Kate ist diejenige, die bei solchen Dingen Anfälle bekommt.«
    »Wo steckt sie überhaupt? Sie sollte längst hier sein.« Laura wanderte ans Fenster und blickte hinaus.
    »Oh, ich bin sicher, dass sie noch gewartet hat, um den Männern klipp und klar ihre Meinung zu sagen.« Margo zuckte mit den Schultern und streckte die Hand nach der Champagnerflasche aus. »Bestimmt taucht sie gleich auf. Das hier ist weiß Gott besser als Poker, Bier und Luft, die zum Schneiden dick ist vor Zigarrenrauch. Aber trotzdem muss sie ihrem Herzen Luft machen. Mum, möchtest du jetzt nicht doch ein Glas?«
    Ann hob den Kopf von den Videokassetten, die sie für den bevorstehenden Filmmarathon geholt hatten. »Tja… vielleicht einen kleinen Schluck.«
    Sie hatten Champagner, Popcorn, eine Platte mit Rohkost, frisches Obst, drei verschiedene Dips – darunter weiße Schokolade – und einen ganzen Stapel alter Kinofilme auf den drei Tischen verteilt. Das Baby schlief im Kinderzimmer. Umgeben von den Frauen, die ihr am liebsten waren, kam Margo zu dem Schluss, dass dies hier der Auftakt zu einem perfekten Frauenabend war.
    »Ich werde dir die Nägel machen, ja?«
    »Ich möchte nicht, dass du dir extra Mühe machst.«
    Margo sah ihre Mutter lächelnd an. »Es macht mir Spaß, Mum. Ich habe die perfekte Farbe für dich mitgebracht. ›Rotglühende Liebe‹ nennt sie sich.«
    »So etwas trage ich ganz sicher nicht. Als ob ich mir überhaupt jemals die Nägel lackieren würde.« Ann schnaubte in ihr Glas.
    »Männer fahren auf solche Dinge ab. Und Bob, der Schlachter, hat bereits seit Jahren ein Auge auf dich geworfen.« Margo grinste ihre Mutter an.
    »Das hat er nicht.« Mit rotem Gesicht rückte Ann den Stapel Videokassetten auf dem Tisch herum. »Das ist doch wohl vollkommener Unsinn. Ich bin einfach eine gute Kundin. Mehr nicht.«
    »Die zartesten Stücke hebt er immer für Miss Annie auf.« Margo flatterte mit den Augenlidern und lachte fröhlich auf. »Irgendwann solltest du ihn endlich erhören, finde ich. Oh, Laura, hör auf, dir wegen Kate Gedanken zu machen, ja? Sie kommt ganz sicher jeden Augenblick.«
    »Ich mache mir keine Sorgen, ich halte lediglich Ausschau.« Und dachte dabei sehnsüchtig an Michael, musste sie sich eingestehen. Was tat er wohl im Augenblick? Weshalb hatten sie sich seit dem Vorabend nicht mehr gesehen? Trotzdem riss sie sich vom Fenster los und schenkte sich ebenfalls ein Glas Champagner ein. »Welchen Film gucken wir uns als Ersten an? Ich wäre für
Haben und Nicbthaben«,
sagte sie.
    »›Du kannst doch pfeifen, oder, Steve?‹« Susan stieß einen Seufzer aus und tauchte eine schimmernde rote Erdbeere in die

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