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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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es ganz alleine ist. Und die gescheckte Stute fand ich wirklich nett.«
    »Sie ist ein echter Schatz.« Michael sah Byron grinsend an. »Hast du das schon mit deiner werten Gattin abgeklärt?«
    Byrons Blick verriet Belustigung. »Ich weiß, wie ich mit meiner Frau am besten umgehe. Sicher besser als du, wenn du irgendwann einmal auf der Fisherman's Wharf mit ihr zusammengestoßen bist.«
    »Ich wollte sie nur ein bisschen auf die Palme bringen. Ebenso wie dich.« Er hob die Hände. »Ich habe sie nicht angerührt. Oder zumindest kaum.«
    Lachend schüttelte Byron den Kopf. »Ich glaube, am besten betrachten wir dieses Thema als abgehakt, aber falls du Josh noch ein bisschen mit Margo aufziehen willst, nur zu!«
    »Ich will mich nicht mit ihm schlagen müssen. Er ist härter als ich. Hat mich als Zwölfjähriger so gründlich vermöbelt, dass drei meiner Zähne gewackelt haben.« Michael fuhr sich mit der Zunge über die obere Zahnreihe. »Und sein alter Herr würde sicher noch Wetten darüber abschließen, wer von uns beiden gewinnt.«
    »Typisch Templeton. Sie sind eben risikobereit. Man braucht nur daran zu denken, welches Risiko Kate, Margo und Laura mit dem Laden eingegangen sind…«
    »Ich wollte schon längst wieder dort vorbeifahren. Ich habe kein besonderes Faible für elegante Damenboutiquen, aber es würde mich interessieren zu sehen, wie sich Laura als Verkäuferin anstellt.«
    »Du wärst ganz sicher überrascht. Und beeindruckt, so wie ich. Der Laden ist etwas Solides und Besonderes zugleich.«
    »Immerhin sichert er ihnen den Lebensunterhalt.«
    »Mehr als nur das. Er ist etwas, was sie noch stärker zusammenschweißt, etwas, das sie alle lieben, ein gemeinsames Ziel.« Egal, ob nun das Bier oder der Gedanke an die drei Frauen Byron so sentimental werden ließ, fuhr er beinahe zärtlich fort: »Ich war noch nicht hier, als die drei sich die Sache mit dem Laden überlegt haben, als sie das Wagnis tatsächlich eingegangen sind. Margo hat beinahe alles, was sie besaß, in dem Geschäft verkauft, meine konservative Buchhalterin hat fast all ihre Ersparnisse in das Unternehmen investiert, und Laura hat für das Vorhaben sogar ihren Ehering verhökert.«
    »Sie hat ihren Ehering verkauft, um den Laden zu eröffnen?«, fragte Michael ihn verblüfft.
    »Genau. Kurz zuvor hatte sie herausgefunden, dass Ridgeway ihre gemeinsamen Konten zur Gänze geplündert hatte, und sie wollte nicht auf Templetonsches Geld zurückgreifen, also hat sie ihren Ehe- und ihren Verlobungsring verhökert und von dem Erlös die erste Rate für das Haus bezahlt. Es sind wirklich drei ganz besondere Frauen, finde ich.«
    »Das stimmt.« Stirnrunzelnd blickte Michael auf das Meer. »Eine Dame der feinen Gesellschaft, ein Model und eine Buchhalterin.«
    »Sie haben viel Schweiß und Mühe in den Laden investiert. Sie haben das Haus geschrubbt, die Böden verlegt, die Wände tapeziert. Und genauestens überlegt, wie man es anstellt, dass er nicht nur läuft, sondern sogar Gewinn abwirft. Es haut mich wirklich um, wenn ich bei ihnen vorbeischaue und sehe, wie sie den Laden gemeinsam am Laufen halten und es funktioniert. Und auch alles andere machen sie zusammen, wühlen zum Beispiel draußen auf den Klippen auf der Suche nach Seraphinas Mitgift im Dreck herum. Seit ihrer Kindheit suchen sie immer noch alle drei danach. Kate war heute Abend völlig aus dem Häuschen, als sie mir erzählt hat, dass Laura endlich auch eine Dublone gefunden hat.«
    Michael versuchte, all diese Dinge vor sich zu sehen, all diese Facetten in sein Bild von Laura einzufügen, und blinzelte frustriert. »Laura? Sie hat eine Münze gefunden? Wann?«
    »Gestern Abend«, erklärte ihm Byron. »Sie hat einen Spaziergang zu den Klippen hinunter gemacht. Kate sagt, dass sie das hin und wieder tut, wenn sie zu viel im Kopf hat oder einfach nur alleine sein will. Sie hat eine gefunden, eine goldene Dublone, genau wie Margo und Kate. Wirklich seltsam, finde ich. Jede von ihnen findet irgendwann rein zufällig ein solches Ding. Monatelang gehen sie jeden Sonntag zusammen auf Schatzsuche, und dann, paff, hebt jede von ihnen eine goldene Münze einfach vom Boden auf, als ob sie die ganze Zeit dort gelegen und auf sie gewartet hätte. Wirklich seltsam, finde ich.«
    Die Terrassentür flog auf und Thomas' Stimme wurde laut. »Ist das hier eine Pokerrunde oder ein verdammter Bingoabend der Kirchengemeinde? Die Karten werden kalt.«
    »Dann teil sie einfach schon mal aus!«, rief

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