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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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cremig weiße Schokoladensauce ein. »Der beste Filmanfang der Welt.«
    »Die beste Filmabfuhr der Welt«, ging Margo auf das Thema ein, »erteilt immer noch Bette Davis, finde ich. ›Ich würde dich ja gerne küssen, aber ich habe mir gerade die Haare gewaschen‹«, kicherte sie vergnügt.
    »Und der beste, am meisten zu Herzen gehende Filmabschied ist der zwischen Bogart und der Bergman«, fügte Laura in verträumtem Ton hinzu. »›Wir haben immer noch Paris. ‹«
    Als zehn Minuten später Kate den Raum betrat, waren die anderen bereits in eine heiße Diskussion über die zehn gefährlichsten Männer der Kinogeschichte verstrickt.
    »Newman«, stellte Margo fest. »Was an seinen Augen liegt. Kalt oder heiss und von einem unglaublichen Blau. Man braucht nur
Der lange, beiße Sommer,
oder . ..«
    »Grant.« Susan richtete sich auf. »Gefährlich, weil es vollkommen unerwartet kommt. Sein Charme untergräbt die Abwehr einer Frau, und bevor sie merkt, was geschieht, kriegt er sie rum.«
    »Bogart«, widersprach Laura vehement. »Und zwar in jeder Hinsicht. Rau, gefährlich, ursprünglich, ein im Grunde seines Herzens sanfter Held.«
    »Ich kann es nicht glauben, dass ihr über Männer sprecht.« Angewidert warf sich Kate auf das Sofa und starrte die anderen an. »Ich komme gerade von zu Hause, wo sich vier Paviane versammelt haben. Ist das da weiße Schokolade?« Sie richtete sich wieder auf und tauchte einen Finger in den Dip. »Und«, fuhr sie fort, während sie sich die Finger ableckte, »sie waren selbstgefällig, sarkastisch und herablassend. Mick war der schlimmste von allen. Ich kann einfach nicht glauben, dass er tatsächlich von dem Nachmittag gesprochen hat, an dem ich zufällig an der Werft mit ihm zusammengestoßen bin und wir…«
    »Wir?« Laura war hellwach. »Wir was?«
    »Nichts.« Besser, sie stopfte sich den Mund voll, erkannte Kate und schob sich ein paar der Köstlichkeiten in den Mund. »Nichts weiter. Er hatte gerade Landgang und wirkte irgendwie… interessant. Wir haben eine gemeinsame Spazierfahrt unternommen, weiter nichts.«
    »Ihr habt eine Spazierfahrt unternommen?«, wiederholte Laura wie ein Papagei. »Du und Michael? Weiter nichts?«
    »Tja, so gut wie.« Was hatte sie da nur gesagt, fragte sich Kate, als alle anderen sie ansahen. »Tja, okay, vielleicht haben wir ein wenig herumexperimentiert. Wer kümmert sich um den Videorekorder?«, bemühte sie sich erfolglos um Ablenkung.
    Ehe sie selbst aufspringen und an dem Gerät herumhantieren konnte, hatte sich Lauras Hand auf ihre Schulter gesenkt. »Bitte definier doch das Wort ›herumexperimentiert‹ für mich.«
    »Ich habe mich von ihm küssen lassen … ein paar Mal. Das war alles. Nur küssen lassen, mehr nicht. Haben wir
Leoparden küsst man nicht
? Etwas zum Lachen wäre im Augenblick genau das Richtige für mich.«
    »Du und Michael habt in seinem Wagen rumgemacht?«
    »Nicht gerade herumgemacht. So würde ich es nicht nennen. Margo…« Hilfesuchend sah sie die alte Freundin an.
    »Nein, ein paar Küsse sind noch kein Herummachen. Ich habe mit ihm rumgemacht, also weiß ich, dass das stimmt.«
    »Du…«, brachte Laura halb erstickt hervor und streckte die Hand nach der Champagnerflasche aus. »Du…«
    »Ich würde ihm die volle Punktzahl geben, sowohl was seine Technik als auch seinen Stil angeht«, stellte Margo fest. »Und da das alles Jahre her ist, dürfte er noch besser geworden sein.« Lachend legte sie eine Kassette ein. »Jetzt überlegt Mrs. T. verzweifelt, ob sie irgendeine Bemerkung machen soll, und Mum sitzt da und kocht bei dem Gedanken, dass der ruchlose Michael Fury mit seinen überaus köstlichen Lippen die Münder ihrer drei Mädchen geplündert hat.«
    »Genau so ein Gerede ist mal wieder typisch für dich«, stellte Ann mit lautem Schnauben fest.
    »Also habe ich mit meinem Reden deine Erwartungen offensichtlich nicht enttäuscht. Also gut, ich räume ein, er ist gefährlich.« Sie lehnte sich zurück und tätschelte ihrer Mutter begütigend das Knie. »Aber dem Himmel sei Dank für Männer seiner Art.«

17
    Michael fühlte sich nicht allzu gefährlich, nachdem ihm Byron einen derartigen Schrott gegeben hatte. Während der ersten Stunde ihres Spiels hatte er sich in Zurückhaltung geübt, eher vorsichtig, ja sogar vorhersehbar gesetzt, und seine Mitspieler studiert.
    Sie alle waren gut, musste er zugeben. Dies war keine Anfängerpartie. Vielleicht waren sie die klassischen Stammgäste eleganter

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