So funktioniert die Wirtschaft
und der Kapitaleinsatz niedrig sind. Am anderen Ende stehen Branchen mit hoher Wertschöpfung, hohen Löhnen, raschem technischem Fortschritt und hohem Kapitaleinsatz.
Wichtig
Wertschöpfung bezeichnet die Schaffung von Wert durch Einsatz von Arbeit, meist in Verbindung mit dem Einsatz der weiteren Produktionsfaktoren Kapital (Maschinen, Werkzeuge, Gebäude) und Boden. Die Wertschöpfung ist der Wert des Endprodukts abzüglich des Wertes der bezogenen Vorleistungen. Die Arbeitnehmer erhalten daraus Löhne, der Besitzer der Produktionsmittel beziehen daraus Gewinn und einen Ausgleich für die Abnutzung von Gebäuden und Maschinen, und der Grundbesitzer erhält daraus Pacht und Miete.
Auch die industriefernen Wirtschaftsbereiche wie Landwirtschaft und Kleingewerbe profitieren von der Industrie. So geht der beträchtliche Produktivitätsfortschritt in der Landwirtschaft v. a. auf Produkte der chemischen Industrie (Kunstdüngern, Insekten-, Pilz- und Unkrautvernichtungsmittel) und des Maschinenbaus zurück.
Begrenzte GröÃenvorteile, scharfe Preiskonkurrenz
Hohe GröÃenvorteile, geringe Preiskonkurrenz
Landwirtschaft
Informationstechnologie
Bergbau
Telekommunikation
Tourismus
Industrie
Kleingewerbe
Finanzwirtschaft
haushaltsorientierte
Dienstleistungen
unternehmensnahe
Dienstleistungen
GröÃenvorteile nach Wirtschaftsbereichen
Technischer Fortschritt macht reicher
Die Nutzung von GröÃenvorteilen ist nur einer von mehreren Gründen dafür, dass wir es in der Vergangenheit geschafft haben und weiterhin schaffen, mit gegebenem Einsatz immer mehr zu produzieren oder das Gleiche mit weniger Arbeitseinsatz herzustellen, also die Produktivität zu steigern.
Wichtig
Produktivität (der Arbeit) ist die erzeugte Gütermenge im Verhältnis zum Einsatz an Arbeit. Produziert man bei gleichem Arbeitseinsatz mehr, ist die Produktivität gestiegen. Dasselbe gilt, wenn man die gleiche Menge mit geringerem Arbeitseinsatz erzeugt. Die Arbeitsproduktivität steigt auch, wenn man mehr Kapital einsetzt, z. B. Arbeitsplätze mit zusätzlichen oder besseren Maschinen ausstattet.
Historisch betrachtet war der Ãbergang zur (mechanisierten) Massenproduktion der groÃe Wachstumstreiber. Inzwischen müssen wir, was solche Produktivitätssprünge angeht, kleinere Brötchen backen. Aber der Produktivitätsfortschritt setzt sich laufend fort, weil die Menschen bei dem, was sie tun, stetig dazulernen. Wenn sie ein Gut eine Weile auf eine bestimmte Weise produziert haben, fällt ihnen eine Möglichkeit ein, das Gleiche besser, schneller oder mit weniger Arbeitseinsatz zu tun, also ihre Produktivität zu steigern. Dazu gehört auch (aber nicht nur), dem Computer manche Dinge zu überlassen, die man vorher weniger gut mit der eigenen Hand beziehungsweise mit dem Kopf steuerte. Deshalb steigt die Menge an Waren und Leistungen, die die Menschen mit gegebenem Arbeitseinsatz erzeugen können, also die Produktivität, normalerweise von Jahr zu Jahr um ein bis zwei Prozent.
Wachstum durch Fruchtbarkeit
Die Wirtschaft wächst nicht nur, wenn die Produktivität der Arbeitenden steigt, sondern auch, wenn die Anzahl der Arbeitenden und der Konsumenten zunimmt. Diese Art des Wachstums ist allerdings anders beschaffen als die von Produktivitätsfortschritten erzeugte Wachstumsvariante. Während letztere uns wohlhabender macht, weil wir pro Kopf mehr erzeugen (oder bei gleichem Wohlstandniveau mehr Freizeit bekommen), ändert Wachstum im Gleichschritt mit der Bevölkerungszunahme erst einmal nichts an den pro Kopf zur Verfügung stehenden Gütern und Leistungen. Das ist unter anderem wichtig, wenn man die Höhe des Wachstumsheranzieht, um den Erfolg einer Wirtschaftspolitik zu beurteilen. Ein Land wie die USA, in dem die Erwerbsbevölkerung um etwa ein Prozent pro Jahr wächst, kann sein Wohlstandsniveau und sein Beschäftigungsniveau nur heben, wenn es die Produktion um ein Prozent pro Jahr mehr steigert als Deutschland, wo die Erwerbsbevölkerung stagniert.
Bevölkerungszunahme macht reich â¦
Bevölkerungswachstum führt zwar tendenziell zu einem etwa gleich groÃen Wachstum der Wirtschaft. Wenn allerdings das Bevölkerungswachstum eine Ausweitung wichtiger Märkte herbeiführt, welche industrielle Massenproduktion rentabler macht, dann kann Bevölkerungswachstum der Steigerung des Wohlstands durchaus dienlich
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